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Inhalt

Brian ist leidenschaftlicher Anarchist. Auf der Kluft des selbstbewussten Musikers prangt die unmissverständliche Botschaft „Destroy Everything“. Wer sich ihm in den Weg stellt, braucht Eier. Nur Brians Freundin Rome kennt den Rowdy von seiner verletzlichen Seite. Als sich eines Tages eine elitäre Clique aus High-School-Athleten von Brians Attitüde ans Bein gepinkelt fühlt, eskaliert die Gewalt und fordert Menschenleben.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Destroy Everything! Mit diesen bereits sehr eindringlichen und harschen Worten beginnt Jameson Brooks eine düstere wie eindringliche Reise in die Vergangenheit, in der das moralische System der USA im Jahre 1997 mit dem Tod von Brian Deneke vollkommen aus dem Ruder gelaufen ist. Einer tragischen Geschichte, die nicht nur heute zu Wut und Unverständnis verleitet, sondern auch danach ganze Generationen geprägt hat, die sich in Polizeigewalt, Justizfehlern und Ausgrenzung bestätigt sehen wollten (und auch werden). Und dies zu Recht: Denn als im eigentlich recht beschaulichen Amarillo am Abend des 12.12.1997 das unfassbare geschah, folgte danach ein Paradebeispiel für die moralische Verfehlung unserer Gesellschaft. In der das Aussehen sowie das gesellschaftliche Handeln zum Aushängeschild für Prüderie und eine blinde konservative Moralität wurden. Regisseur und Autor Jameson Brooks ist sich unterdessen seines brisanten Themas bewusst und versucht wenig von oben herab nachzustellen, sondern bleibt mit dem fantastischen Dave Davis dicht am geschehen. Mit dreckigen wie düsteren Bildern aus Wut, Emotionen, Missverständnissen und Symbolik, verpackt er dabei auch eine Botschaft an die aktuelle amerikanische Gesellschaft.

„If the people won't protect you you must fend for yourself when the justice eludes you it's the fortunes of war“ - Fortunes of War | Dropkick Murphys

Denn die immer wieder hämmernden Worte Destroy Everything – sei es durch das Handeln der Punks, aber auch der schillernden Football-Spieler der örtlichen High-School, oder durch die Verteidigung am Ende im anschließenden Gerichtsverfahren (welches sich wie ein roter Faden durch den Film zieht und am Ende gar Richtung Justiz-Drama wechselt) – haben bereits eine Botschaft im Gepäck: Während die Gesellschaft sich wandelt und das urbane Amerika mit Kriminalität und allmählicher Arbeitslosigkeit überzogen wird, bleibt die Atomwaffenherstellung von Amarillo natürlich in der psychologischen Nachbetrachtung des Falls nicht unergründet: Wie lebt es sich in einer Stadt, in der nicht nur der Massentot produziert wird, sondern sie auch selbst im Falle eines Krieges mit einem Erstschlag rechnen muss? Für Brian und seine Freunde wird diese Feststellung zu einem Witz und einem Maskottchen an ihrem eigenen Club, einem Zufluchtsort, der jedoch ständig bedroht wird. Genau hier verfällt Bomb City wenig in Klischees und offensichtliche Szene-Motive, sondern versucht seine Charaktere von allen Seiten zu beleuchten. Wenn Brian schließlich liebevoll mit seiner Familie agiert, seinen Freunden versucht zu helfen, seinem Bruder aus dem Hass zieht und sich sorgen um seinen Club und die Zukunft macht, dann bringt dies genau die Gefühle in den Film, die es für den dramatischen Climax braucht.  

Hier lässt sich indes wohl die größte Kritik am Film finden: Denn obgleich Jameson Brooks versucht beide Seiten zu beleuchten und es sogar schafft – eine Meisterleistung der Bild- und Erzählkunst – beide Teenager-Gruppen als gleich aufzustellen (alle wollen ihre Freiheit, Spaß, suchen ihren Weg, werden aufgrund gesellschaftlicher Konventionen beengt und driften in Gewalt ab), bleibt schließlich der Hintergrund von Dustin Camp zu oberflächlich zurück und auch das offensichtliche hinarbeiten auf den Höhepunkt wirkt zu konstruiert. Und dennoch: Brian steht zu Beginn für Leben, für Fragen an die Welt und die Gesellschaft und für Zusammenhalt, während am Ende Wahnsinn und Intoleranz all jenes auf brutalste Weise beenden. Jameson Brooks lässt unterdessen den Zuschauer nicht einfach mit dramatischen Bildern aus dem Film, sondern versucht diese wiederrum in Fragen und Botschaften zu verpacken und diese mitzugeben. So war Brian Künstler und versuchte stets seine eigenen moralischen Wertvorstellungen in die Stadt einzupflanzen. Es ist eines der größten Kunstprojekte der Stadt geworden und transportiert so weiter sein Lebensgefühl: Its a Statement!, verkündet der Film uns. Und gerade dieses bleibt im Gedächtnis. Das Durchbrechen der Normalität und das Gefühl, endlich Vorurteile einzureißen. Gewalt erzeugt Gegengewalt, und Brian und seine Freunde waren niemals genug für die Gesellschaft, die sie am Ende sogar im Stich gelassen hat. Das hinterlässt Narben, bis heute!

Fazit

Regisseur und Autor Jameson Brooks ist mit seinem Debüt "Bomb City" ein fantastischer Film gelungen, der jede Menge Fragen aufwirft, mit seinen intensiven Bildern Wut erzeugt und am Ende den Zuschauer gar fassungslos zurücklässt. Doch auch dies gehört dazu: Gewalt erzeugt stets Gegengewalt. Doch ist es wirklich die Aufgabe von Randgruppen sich in die Gesellschaft zu integrieren und alles ertragen zu müssen? Wohl kaum. Und somit ist der Film ein gelungenes Statement für Moral und Toleranz geworden und wohin ein Verfall selbiger uns führen kann. Für Brian ist es zu spät, doch wir alle können etwas ändern! Alleine daher ist "Bomb City" ganz klar einer der Überraschungshits des Jahres. Eindringlich, grandios gespielt und aufwühlend.

Kritik: Thomas Repenning

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