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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Madame Lilith (Angie Everhart) und ihre exquisiten Damen unterhalten ein äußerst ungewöhnliches Bordell am Rande der Stadt. Für ihren Service nehmen sie nicht das Geld ihrer Kunden - sie lassen sie gleich richtig zur Ader! Aber der clevere Privatschnüffler Rafe Guttmann (Dennis Miller) ist schon an diesem Fall dran und kämpft fortan nicht nur gegen eine Überzahl spärlichst bekleideter Vampirinnen, sondern auch noch gegen Reverend Jimmy Current (Chris Sarandon), einen aalglatten Fernsehprediger mit einem besonders starken Talisman. Schreck und Schauder folgen so schnell, dass man nie weiß, wo das Grauen als nächstes zuhackt.

Kritik

„Sie ist ein Vampir. Die Mutter aller Vampire!“

Wie weitgefächert der Umgang mit der blutsaugenden Nachtgestalt des Vampirs sein kann, wird nicht nur deutlich, wenn man ich zu den literarischen Ursprüngen von Graf Dracula zurückbewegt und seinen augenfälligen Wandel im Laufe der Zeit begutachtet. Im Prinzip reicht es auch schon, sich vor Augen zu führen, in welchen Genres der Vampir allein in den 1990er Jahren zum Einsatz gekommen ist: Neben Francis Ford Coppolas opernhafter Ballade Bram Stocker's Dracula und der (im besten Sinne) schwülstigen Chronik Interview mit einem Vampir, konnte wohl gerade Robert Rodriquez Filmgeschichte schreiben, in dem er mit From Dusk Till Dawn den anfänglichen Gangster-Road-Movie transzendierte und aus diesem einen reinrassigen Splatter-Film resultieren ließ. Genau diese kultige Bastardisierung zweier verschiedener Gefilde hat auch Bordello of Blood beeinflusst, der zweiten Spielfilmadaption des seriellen Erfolgsformats Geschichten aus der Gruft.

Während Ritter der Dämonen, der ordentliche Vorgängerfilm aus der Geschichten aus der Gruft-Schmiede, noch ein dämonisches Belagerungsszenario nachzeichnete, in dem Billy Zane (Titanic) als Collector seinen wohl spielfreudigsten Auftritt hinlegen durfte, entführt Gilbert Adler, der auch bei Ritter der Dämonen die Regie mitübernahm, den Zuschauer zu Beginn ins mexikanisches Feuerland, wo er die Mythologie um die Obervampirin Lilith (benannt nach der Königin der Nacht) reichlich stimmungsvoll ins Rollen bringt: Die angsterfüllten Augen, die beim Anblick des erwachenden Schattenwesens beinahe erstarren, stellen die Weichen jedenfalls reicht einnehmend dahin, was den Zuschauer im Laufe der 85 Minuten noch erwarten wird: Es gibt Vorkommnisse auf der Welt, die unseren Horizont übersteigern. Und manchmal findet man nun mal auch in einem Bestattungsunternehmen den Eingang ins Freudenhaus der Hölle. 

Sicherlich gelingt es Bordello of Blood nicht im Ansatz, seiner wohl größten Referenz, From Dusk Till Dawn, das Wasser zu reichen, was allein schon dem Umstand geschuldet ist, dass sich die filmische Geschichten aus der Gruft-Entkopplung durchweg unter dem Schleier einer reichlich schmucklosen TV-Optik bewähren muss. Nichtsdestotrotz weiß Gilbert Adler seine von wunderbaren Analogeffekten bereicherte Narration mit den nötigen humoristischen Impulsen aufzulockern, um niemals Gefahr zu laufen, unsinnigerweise doch ernst genommen zu werden: An vorderster Stelle steht der respektlose Spaß, der natürlich seine sexistischen Ausuferungen mit sich trägt, als Parodie auf den (mehr oder weniger) klassischen Vampir-Film aber zweifelsohne genügend Kurzweil für einen launigen Splatter-Abend generiert. Und außerdem: Dennis Miller (Love Vegas) als rolligen Privatdetektiv mit Weihwasserspritzpistolen in den Kampf ziehen zu sehen, lohnt sich immer. 

„Der feuchte Traum eines Nekrophilen.“

Fazit

"Bordello of Blood" ist ein launiger Splatter-Kalauer, der sowohl reichlich nackte Tatsachen bieten, wie er auch mit plastischen Effekten glänzen kann. Dass der zweite "Geschichten aus der Gruft"-Spielfilmauswuchs sicherlich kein sinnstiftendes Kino ist, steht außer Frage, aber diese vulgäre Parodie auf den klassischen Vampirfilm weiß durchaus Kurzweil zu generieren.

Kritik: Pascal Reis

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