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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Seit die drei Freunde in den See mit den sonderlichen Farben gefallen sind, können sie durch die Zeit reisen. Ein schnöder Nieser reicht, um sie 20 Jahre in die Zukunft zu katapultieren. Deren späteres Leben sieht allerdings nicht so rosig aus wie erhofft – und ist vor allen Dingen weitaus gefährlicher! Denn der Boss einer mächtigen Geheimorganisation plant, die Weltherrschaft zu übernehmen und die drei unfreiwilligen Helden sind dank ihrer Superkräfte die Einzigen, die ihn stoppen könnten.

"Escape From The 21st Century" gehört zum Programm des 38. Fantasy Filmfest (siehe Infos)

Kritik

Es gibt Filme, die wirken wie ein LSD Trip und dies gepanscht mit ziemlich wilden Pilzen. Und dann gibt es Escape From The 21st Century! Was uns Regisseur und Autor mit seinem internationalen Film-Debüt vorsetzt, ist mit den Worten „Wild“ noch fernab jeglicher richtiger Beschreibung. Die Mischung aus Sci-Fi-Neon-Farben, Martial-Arts überdrehten Kampfszenen, Coming-Of-Age Zeitreisen-Story und apokalyptischer Endzeitstimmung ist wohl das verrückteste, was wir derzeit im Kino erleben können/dürfen. Auf dem Toronto International Film Festival konnte zumindest Li Yang mit seiner abstrusen Mischung überzeugen und ist nun auf dem Fantasy Filmfest ebenfalls an den Start gegangen, um zu zeigen, dass sein Film trotz aller Verrücktheit seinen Platz verdient hat. Und ja … auch wenn wir zugeben müssen, dass der Film einen durchaus Kopfschmerzen bereiten kann, Escape from the 21st Century gehört auf die große Leinwand. Am Ende ist der durchgehende Wahnsinn nämlich ein buntes Feuerwerk aus Ideen, welches sein Herz am rechten Fleck hat.

Schon zu Beginn macht Escape From The 21st Century keine Gefangen: Wir erleben das überdrehte Trio im Jahre 1999 (auf einem fremden Planeten?), welches nicht nur gerade mit dem Erwachsenwerden kämpft, sondern auch mit Industrieschornsteinen, Zügen, ihrem Moped, schrulligen Gangstern und ihren steten Zweifeln, ob sie denn im Leben überhaupt etwas auf die Kette bekommen werden. Gut also, dass sie kurzerhand in einem Chemiecocktail baden müssen und fortan die Kraft bekommen, insgesamt zwanzig Jahre in die Zukunft zu reisen. Warum das so ist, ob sie sich das gezeigte oftmals zur vorstellen und als Symbolik für das Erwachsenwerden dient oder als Meta-Ebene für Comic/Manga Erzählungen unserer Zeit? Keine Ahnung! Dies will und kann uns der Film auch gar nicht erklären und spielt zum Glück aufgrund der charmanten Darstellerinnen und Darsteller (u.a. , ) sowie dem fantastisch actionreichen Finale auch überhaupt keine Rolle. Li Yang will eher reizen, provozieren und seinen Film regelrecht in die Köpfe des Publikums brennen.

Dies gelingt ihm dabei auch vollumfänglich. Und auch wenn zum Mittelteil etwas die Luft ausgeht und sich Fragen über Fragen anhäufen (über Logik sprechen wir hier am besten gar nicht), kann er sich zum Ende noch einmal richtig gut steigern. Alle Fäden laufen zusammen und die beiden verschiedenen Welten (das Jahr 1999 mit seiner VHS Ästhetik und Street Fighter Mentalität und das Jahr 2019, wie man sich die Welt wohl 1999 vorgestellt hätte) verbinden sich zu einem überdrehten visuell atemberaubenden Showdown, der einfach Spaß macht. Dies liegt auch an den diversen Ideen, die uns Escape from the 21st Century auftischt. Wen wir in zwanzig Jahren zu schwach zum kämpfen sind, dann werfen wir uns einfach vorher über die Jahre Steroide ein und trainieren entsprechend, sodass unser künftiges Ich (in welches wir springen) super stark wird. Absurd? Ja, auf jeden Fall aber auch irgendwie so charmant, dass es Spaß macht. Und auch wenn nicht jeder Gag zündet, die bedeutungsschwangeren Monologe etwas zu arg sind, kann der Film gerade aufgrund seiner Inszenierung punkten. Besonders der Soundtrack entfaltet eine wahr Komposition der Verrücktheiten, denen man kaum böse sein kann.

Fazit

"Escape from the 21st Century" wird definitiv sein Publikum spalten: Die einen werden das überdrehte Sci-Fi-Martial-Arts-Coming-Of-Age Szenario völlig inhaltsleer, zu bunt und abgedroschen finden, die anderen werden aufgrund der genialen Ideen, der ständigen 120 Prozent Inszenierung und den genialen Ideen ins Jubeln verfallen. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen: Der Film von Regisseur und Autor Li Yang ist eine Liebeserklärung an so viele Genres, Stile und ein absolutes Nerdfest. Einer der verrücktesten Filme der letzten Jahre und genau deswegen ein Film, der noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Kritik: Thomas Repenning

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