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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die „Tobacco Forces“ – eine Art Power Rangers in abgedrehten Retrokostümen, die die Welt von der Tabaksucht befreien wollen – haben bei ihrer letzten Kampfmission gegen eine teuflische Riesenschildkröte geschlampt. Kommandoleiter Didier tobt und verdonnert die Truppe zu einem Teambuilding-Wochenende. Berücksichtigt man, dass Didier eine kleine Stoffratte ist, aus deren Nase unaufhörlich grüner Schleim läuft, ist es doch bemerkenswert, mit welch harter Pfote er die Gruppe zu führen versteht. Fast ohne Murren begeben sich Benzol, Methanol, Nikotin, Quecksilber und Ammoniak zu dem poppig designten Retreat am See. Um sich die Zeit zu vertreiben, werden am Lagerfeuer Geschichten erzählt – eine gruseliger als die andere.

Gesehen auf den Fantasy Filmfest Nights 2023

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wie jeder interessante Regisseur bespielt Quentin Dupieux (Reality) eine Klaviatur verschiedener Töne. Manche davon stehen ihm besser zu Gesicht, als andere. So können seine zynischen Züge schon mal dazu neigen, ins Reaktionäre abzugleiten. Das war zuletzt bei dem unangenehmen Incredible but true der Fall, der mit dem attestierten Selbstoptimierungswahn durch moralische Bestrafung abrechnen will. Auch eine relativistische Erzählweise, die Dupieux´ Werk durchzieht, neigt gelegentlich dazu, sich allzu verspielt um sich selbst zu drehen. Hier wäre Rubber zu nennen, dessen Prämisse besser in den Rahmen eines Kurzfilmes gepasst hätte. Besonders stark ist Dupieux dann, wenn er es versteht, beide Stilmittel pointiert einzusetzen und einer absurden Prämisse zu unterstellen, deren verneinenden Bezug auf jegliche Sinnstruktur er genüsslich ausspielt. Zu sehen war das beispielsweise in seinem bislang besten Film Monsieur Killerstyle, der auf einer Metaebene Dupieux´ filmisches (Nicht-)Verständnis offenlegt.

So oder so ist Dupieux ein beachtlicher Regisseur, der mit großartigen Ideen aufwartet und stets einen diskutablen Film vorlegt. Auch sein neuestes Werk Smoking Causes Coughing weiß zu faszinieren und lässt sich ohne Weiteres zu seinen besten Werken zählen. Die wilde Genre-Mixtur beginnt als Superheld*innen-Film samt Handpuppen und Kaijū-ähnlichen Wesen. Allmählich entwickelt sich die Handlung zu einer Horrorsatire in Form einer bewusst unrund gehaltenen Anthologie. Prägendes Stilmittel ist wie so oft bei Dupieux das lustvolle Scheitern: Figuren werden links liegen gelassen, Charaktere kündigen Dinge an, die sie nicht weiterverfolgen und Konflikte werden angedeutet, lösen sich dann aber in Luft auf. Technik funktioniert nach genau entgegengesetzten Regeln und selbst der Weltuntergang trifft nicht pünktlich ein.

Die Erzählweise und die Figuren sind unzuverlässig. Hier geht alles schief und das ist es, was Spaß macht. Vor dem Hintergrund zahlreicher menschlicher Krisen nähert sich Smoking Causes Coughing maximal unheroisch seinen Held*innen – und erzählt dabei nicht einmal eine Heldengeschichte. Den beliebten Hollywood-Narrativen, denen nach individueller Heroismus globale Probleme löst, könnte das Werk nicht distanzierter gegenüber stehen. Stattdessen ist nicht einmal genau klar, auf welche Katastrophe sich das Team zu konzentrieren hat. Dazu sind die erzählten Kurzgeschichten zu divers in ihrer thematischen Ausrichtung und die Mission der Tobacco Forces zu unklar. Diese Zurückweisung von allem Heroischen hat nicht nur satirischen Charakter, sondern entfaltet eine kathartische Wirkung, trifft dies doch das Gefühl der alltäglichen Ohnmacht, das viele in Hinblick der aktuellen Krisenvielfalt haben.

Was Smoking Causes Coughing so schillernd erscheinen lässt, ist sein erzählerischer Ideenreichtum. Das beginnt bei der Gestaltung der Tobacco Forces, die an Power Rangers oder die japanischen Kamen Rider erinnern. Es geht weiter mit dem aberwitzigen Einsatz von Handpuppen und anderen Figuren. Hier seien vor allem eine Ratte, die so etwas wie der Boss der Tobacco Forces ist, und ein sprechender Fisch hervorgehoben. Hierfür konnte Dupieux bei Mandibles schon sein Talent unter Beweis stellen. Ideen wie diese sind es, die der wunderbar absurd eingerichteten Welt Dupieux´ abermals neuen Glanz verleihen.

Fazit

„Smoking Causes Coughing" gehört zu den besten Filmen von Quentin Dupieux. Die Genre-Mixtur, die alles Heroische von sich weist, überzeugt durch ihren losen satirischen Charakter und ihren abstrusen Ideenreichtum.

Kritik: Maximilian Knade

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