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Ein bärtiger Mann sucht wie besessen nach dem ultimativen Todesschrei. Ein anderer Mann in Frauenkleidern bringt Rentnern keine Blumen. Ein Kochshow-Moderator im Biberfell-Kostüm leidet unter chronischem Juckreiz. Telekinetische Röhrenfernseher töten. Und ein kleines Mädchen namens Reality findet eine Videokassette in den Gedärmen eines Wildschweins …

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Liest man die Plotline oder sieht sich den Trailer für "Realité" an, fragt man sich erstmal: "Was zur...? Warum...? Wie hängt das eigentlich alles zusammen?" Die überraschend einfache Antwort lautet: "Gar nicht!" Wobei, so ganz stimmt das nun auch nicht. Die verschiedenen "Handlungsstränge" in dem Film berühren sich schon immer wieder mal, allerdings ergeben sie nicht in dem Sinne ein zusammenhängendes Ganzes. Willkommen in der Welt von Quentin Dupieuxs Filmen!  Der vor allem durch "Rubber" bekannt gewordene Regisseur hat einen Stil, der vor allem durch seinen Retro-Look und eine ausufernde Abstrusität geprägt ist. Und genau daran scheiden sich dann auch die Geister. Für die einen ist er ein absolutes Genie mit einem Kultfaktor über 9000, für die anderen grenzen seine Filme an audio-visuelles Waterboarding.

"Realité" wird wahrscheinlich eine ähnlich gespaltene Rezeption erhalten. Zwar ist er für den Zuschauer wesentlich weniger anstrengend als der letztjährige "Wrong Cops" und er erhielt auf dem Fantasy Filmfest auch einen ganz guten Publikumsapplaus, aber deswegen muss man noch nicht von einem filmischen Meisterwerk reden. In jedem Fall wird hier jede Form von Ordnung aus dem Fenster geworfen: Raum, Zeit, Traum, Einbildung, Film, Realität,... Alles wird erst aufgebaut um dann zerstückelt und miteinander vermischt zu werden. In seinen besten Momenten führt das zu einem interessanten Spiel von Fiktions- und Bildebenen, die so oft übereinander gelegt werden, dass es schon einen surrealistischen Touch bekommt. Die Kehrseite davon ist natürlich, dass es nicht wirklich große Zusammenhänge gibt. Tausend angerissene Ideen, Sätze und Probleme bleiben am Schluss auf dem Celluloid-Schlachtfeld liegen, ohne dass jemand ihre Bitte um ein Ende erhört. Der Soundtrack fällt im Vergleich zu seinen übrigen Filmen auch wesentlich kärger aus. Dieser besteht nämlich nur aus einem Song, der unentwegt mit ein klein wenig Variation im Hintergrund vor sich hin dudelt. Ob man das nun ein konsequent in sich geschlossenes ästhetisches Konzept nennt oder schlichtweg nervig, bleibt wieder einmal bei der Entscheidung des Zuschauers...

Fazit

Man kann eigentlich fast nichts sagen, außer: Es ist nunmal ein Quentin Dupieux. Wer seinen Stil (altbackener, fast schon trashiger Look, merkwürdige Figuren, Nonsense) mag, wird sicherlich auch von "Realité" begeistert sein. Wer mit seinen Werken nichts anfangen kann, wird auch hier den Kinosaal bestenfalls mit einem Schulterzucken verlassen. Zwar gibt es einige interessante Ideen und tolle Szenen, aber von Aussage, Sinn oder Handlung ist man weiterhin astronomisch weit entfernt.

Kritik: Sören Jonsson

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