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Inhalt

Charles, Vater eines totgefahrenen Jungen, sucht den Fahrerflüchtigen und findet ihn - einen von seiner Familie gehassten Tyrannen. Sowohl dessen Sohn Philippe als auch Schwägerin Hélène wünschen der Bestie den Tod.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Ich werde einen Menschen töten. Ich kenne weder seinen Namen, noch seine Adresse, noch wie er aussieht. Aber ich werde ihn finden und töten.“

Mit einer erschütternden Szene eröffnet Claude Chabrol (Der Frauenmörder von Paris) seine filmische Adaption des Romans The Beast Must Die von Nicholas Blake. Ein kleiner Junge wird auf offener Straße von einem Raser überfahren und sterbend zurückgelassen. Seinen alleinerziehenden Vater, den Kinderbuchautor Charles (Michel Duchaussoy, Der Riss), stürzt dies in eine tiefe Krise; sein Leben ist praktisch vorbei. Nach ein paar Wochen in psychiatrischer Behandlung hat er sich augenscheinlich wieder gefangen, allerdings nur als Fassade. Er wird ausschließlich angetrieben von dem Gedanken nach Vergeltung. Ganz nach dem alttestamentarischen Auge-um-Auge-Prinzip will er den Fahrerflüchtigen finden, langsam leiden lassen und anschließend umbringen. Die Polizei tappt bei ihren Ermittlungen im Dunkeln und auch Charles hat zunächst trotz akribischer Nachforschungen keinen echten Anhaltspunkt. Der Zufall spielt irgendwann Schicksal, und so gelangt er an die Information, dass die aufstrebende Schauspielerin Hélène Lanson (Caroline Cellier, Hühnchen in Essig) in dem Fahrzeug gesessen hat. Als Drehbuchautor getarnt macht er ihr den Hof und bald schon beginnen die beiden eine Affäre. Fest entschlossen, seinen Plan in die Tat umzusetzen ist dies für Charles zunächst nur ein Mittel zum Zweck, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Allerdings gestaltet sich dieses emotionale Doppelspiel bald als ziemlich ambivalent und als er in ihrem Schwager Paul (Jean Yanne, Der Pakt der Wölfe) den Haupttäter ausgemacht hat, nimmt die Sache nur noch dramatischere Wendungen.

Das Biest muss sterben bedient sich oberflächlich den Mechanismen eines Thrillers und besitzt sogar einen effektiven Spannungsbogen, so dass er sich praktisch auch als solcher konsumieren lässt. Dahinter befindet sich natürlich weitaus mehr. In seinem Genre-Gerüst steckt eine tiefschichtige Tragödie, die intelligent mit emotionalen Beziehungen wie Zwiespälten hantiert und dabei ein bis ins kleinste Detail durchdachtes Geflecht über Hass, Trauer, Liebe, Rache, Vergebung und Erlösung entwirft, dass es unter dem schon rein als Krimi funktionellen Plot beinah übersehen werden könnte. Von Claude Chabrol nicht nur mit einer pochenden Intensität vorgetragen, sondern wahrhaft meisterlich inszeniert. Jedes Close-Up, jeder Zoom, jede klitzekleine Einstellung ist mehr als stilistisches Mittel, es ist Teil der Narration. Was als vermeidlich simples Rachedrama beginnt wird zum zynischen, aber nie reißerischen Vexierspiel, dem auch ein mahnender, pessimistisch geprägter Gesellschaftskommentar mitschwingt. Das Böse, es sitzt da oben, unbehelligt durch seine Macht, Position und die Möglichkeiten, sowie empathisch komplett entmenschlicht. Und um das Biest zu töten, muss man offenbar selbst zum Monster werden. Bis hin zum Manipulator, dessen Grausamkeiten vielleicht subtiler, weniger barbarisch und mit einem ursprünglich nachvollziehbaren Motiv versehen sind, die Folgen deswegen aber kaum legitimiert. Allerdings wenigstens rückwirkend mit der letzten Form von Anstand, Selbstreflektion und Verantwortung versehen, was den durch Trauer erst nach Vergeltung und anschließend nach ehrlicher Absolution strebenden Mensch (doch noch) vom gewissenlosen Monstrum deutlich abtrennt.

Fazit

Ein fabelhafter Film. „Das Biest muss sterben“ ist in jedem Moment seiner (besonders emotional) durchaus komplexen Handlung absolut nachvollziehbar, glaubwürdig und funktioniert sowohl als packender, spannender und clever konstruierter Krimi wie (noch mehr) als nachdenkliches, melancholisches Beziehungsdrama auf mehreren Ebenen.

Kritik: Jacko Kunze

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