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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der Reporter Malcolm Anderson arbeitet für eine Zeitung in Miami. Er wird von einem Serienmörder angerufen, der sagt, er möge Andersons Schreibstil. Der Serientäter bietet Anderson einige Hintergrundinformationen an, die der Journalist verwendet. Der Mörder zeigt ein wachsendes Interesse am Privatleben des Reporters und entführt dessen Freundin, die Lehrerin Christine Connelly.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Malcolm Anderson (Kurt Russell, Das Ding aus einer anderen Welt) arbeitet nun schon seit über acht Jahren für den Miami Journal. Inzwischen aber sind ihm die entscheidenden Dinge abhandengekommen, die ein weiteres Engagement im Dienste des Journalismus rechtfertigen könnten: Ihm fehlt der Enthusiasmus, der Ehrgeiz, der innere Antrieb. Stattdessen möchte er aufhören und sich in die Provinz zurückziehen. Er hat sich schlicht und ergreifend leer geschrieben, das Geschäft mit den Schlagzeilen hat ihn ausgebrannt. Wie bereits das Opening von Das mörderische Paradies unverkennbar deutlich macht, wird alsbald ein urgewaltiger Sturm aufziehen, der vor allem Malcolm in vielerlei Hinsicht erneut in Bewegung versetzt. Ein Serienkiller nämlich nimmt Kontakt mit dem Reporter auf, lobt ihn für seinen Schreibstil und erklärt ihn kurzerhand zu seinem Draht an die Öffentlichkeit.

Das Unwettertief, welches sich am Himmel über Miami zusammenbraut, versteht sich hier nicht nur als reines Naturereignis, der Sturm dringt hier bis in die private Sozialzelle vor, wenn Malcolm seine Freundin Christine (Mariel Hemingway, Superman IV – Die Welt am Abgrund) aus den Augen verliert, um Tag und Nacht dafür bereit zu sein, den nächsten Anruf von Alan Delour (Richard Jordan, Das Geheimnis meines Erfolges), dem sogenannten Numbers Killer, entgegenzunehmen. Das mörderische Paradies von Phillip Borsos (Wenn Träume wahr werden), basierend auf dem Roman The Heat of the Summer von John Katzenbach, thematisiert das (selbst-)zerstörerische Wesen der vierten Gewalt, wenn Malcolm zusehends in einer Abhängigskeitsspirale gefangen genommen wird, ohne zu bemerken, dass er längst in eine Art Komplizenschaft mit einem Mörder getreten ist.

Natürlich erinnert diese motivische Verlagerung zwangsläufig an David Finchers Opus magnum Zodiac – Die Spur des Killers mit Jake Gyllenhaal und Robert Downey jr. Mag Phillip Borsos auch die analytische Präzision Finchers fehlen, so erweist sich Das mörderische Paradies doch durchaus als sehenswerter Vorbote dieses modernen Klassikers. Auch hier beschäftigt man sich – zum Glück mit dem nötigen Ernst – mit der inneren und äußeren Dynamik, die die diffuse Präsenz eines Serienmörders auf das Private und das Gesellschaftliche auszulösen vermag. Malcolm und der Numbers Killer ziehen lange Zeit an einem Strang, wenn sie sich gegenseitig dabei unterstützen, mediale Berühmtheit zu erlangen. Am Anfang sagt Malcolm einmal, dass er e leid ist, seinen Namen neben den Bildern von Ermoderten zu sehen. Vermutlich hat er diese Aussage nur getroffen, weil sie ihm den erstrebten Ruhm (in Form des Pulitzer-Preis) bislang nicht eingebracht hat. 

Bis das bittere Erwachen endlich auch Malcolm in seiner Selbstbesoffenheit eingeholt hat, ist es beinahe schon zu spät, denn der Numbers Killer hat sich bereits sein fünftes Opfer ausgesucht. Malcolm war in diesem tödlichen Spiel niemals nur der Verfasser der Nachricht, sondern von Beginn an ein Teil dieser. Eine gute, massenwirksame Story, von der sich der Reporter nicht zuletzt auf Kosten seiner Freundin hat vereinnahmen lassen. Bahnt sich schließlich das große Finale an, kommt es zu einigen Drehbuchentscheidungen, die Das möderische Paradies in seinem durchaus beständigen Thrill nicht mehr nur packend, sondern auch konstruiert erscheinen lassen. Dank der sauberen Spannungsregie und den Schauspielern, allen voran ein gewohnt grundsolider Kurt Russell an vorderster Front, weiß Das mörderische Paradies auch nach über dreißig Jahren noch zu überzeugen.

Fazit

Eine Art motivischer Vorbote von "Zodiac – Die Spur des Killers" aus dem Jahre 2007. Sicherlich erreicht "Das möderische Paradies" nicht die analytische Brillanz von David Finchers Meisterwerk, Phillip Borsos aber liefert mit seiner Romandaption eine durchaus spannende Auseinandersetzung mit den (selbst-)zerstörerischen Mechanismen der vierten Gewalt. Mag "Das möderische Paradies" bisweilen auch etwas konstruiert wirken, so besitzt der Film dennoch die nötige handwerkliche Klasse, um den Zuschauer bei Laune zu halten – den Rest regelt ein wie gewohnt grundsolider Kurt Russell.

Kritik: Pascal Reis

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