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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Schauspiellehrer Benjamin (Benoît Magimel) wird von seinen Schülern angebetet, weil er ihnen hilft, zu ihren Ängsten vorzudringen. Etwas, dass dem 40-Jährigen selbst nicht gelingt, als er erfährt, dass er unheilbar an Krebs erkrankt ist. Er nimmt die unbeholfenen Hilfsangebote seiner fürsorglichen Mutter (Catherine Deneuve) nur widerwillig an. Erst durch ihren Kontakt zu dem renommierten Onkologen Dr. Eddé (Dr. Gabriel Sara) und seiner Assistentin Eugénie (Cécile de France) gelingt es, dass Benjamin sich seiner Krankheit stellt und einer Behandlung zustimmt. Es bleiben ihm vier Jahreszeiten, um seinen Frieden mit dem Tod zu schließen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Filmkritiken sind manchmal wie medizinische Diagnosen: Man würde gern etwas Positives sagen, aber dazu müsste man lügen. So ein hoffnungsloser Fall ist Emmanuelle Bercots (Madame empfiehlt sich) klischeehaftes Krebsdrama. Das renommierte Ensemble ist das unzureichende Schmerzmittel bei diesem Schneckentempo-Sterbemarathon, der an jeder dramaturgischen Abzweigung die falsche Richtung einschlägt. Absicht der französischen Regisseurin und ihrer Co-Autorin Marcia Romano (Das Ereignis) war scheinbar eine Step-by-Step-Anleitung, wie man bei tödlicher Krankheit korrekt zu sterben hat oder sterben lässt.

Gerade aufgrund des sensiblen Themas und angesichts des desolaten Zustands des Gesundheitsapparats macht die zwischen Idealisierung, spirituellem Kitsch und Betroffenheitsexploitation pendelnde Inszenierung bei aller unfreiwilligen Komik regelrecht ärgerlich. Schauspiellehrer Benjamin (Benoît Magimel, Ein leichtes Mädchen), der seine ihn verehrende Klasse regelmäßig zu hochemotionalen Höchstleistungen antreibt, begibt sich umsorgt von Übermutter Crystal (Catherine Deneuve, Die Familienfeier) mit unheilbarem Bauchspeicheldrüsenkrebs in Behandlung des Spezialisten Dr. Eddé (Dr. Gabriel Sara). Der ist laut Benjamin „der Beste“ - offenbar in allem - und damit nicht allein. 

Die strahlende Klinik mit Gourmet-Verpflegung, entspannten Pflegekräften, 24-Stunden-Chefarztbetreuung und bühnenreifem Unterhaltungsprogramm - inklusive erotisch versierter Stöckelschuh-Schwester - macht direkt neidisch auf die Tumorpatienten, von denen niemand glaubhaft krank aussieht. Einzige Sorgen Benjamins, dessen emotionale Unreife eine Basecap signalisiert, sind biografischer Ballast wie sein verleugneter Sohn Léandre (Oscar Morgan) und seine Glucken-Mama. Letzte identifiziert der Plot mit chauvinistischer Zielsicherheit als Ursache aller Fehler ihres Sohnes. Aber Eddé und sein Team kriegen das hin.

Fazit

„10 Things Not to Do When Dying“ oder „Abkratzen für Anfänger“ wären passendere Filmtitel für Emmanuelle Bercots in Jahreszeiten-Kapitel unterteilte Leidensgeschichte. Die wirkt trotz des Casings echter Ärzte denkbar realitätsfern - nicht nur aufgrund sachlicher Fehler. Die larmoyante Leidensgeschichte malt den Krankenhausalltag als Mischung aus Luxushotel, Selbsthilfegruppe und Sommercamp. Ein Affront an unterbezahlte Pflegekräfte, überarbeitetes Medizinpersonal und alle, die den stationären Horror kennen. Ohne die namhafte Besetzung wären das Potpourri krebsbezogener Kalendersprüche wohl längst begraben.

Kritik: Lida Bach

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