Inhalt
Für seine Lieblingsschauspielerin Madeline Ashton (Meryl Streep) verlässt der Schönheitschirurg Ernest Menville (Bruce Willis) seine Verlobte Helen (Goldie Hawn). Nach Jahren der Depression kehrt Helen jedoch zurück, und aus der grauen Maus ist eine wunderschöne Frau geworden. Madeline, derweil am Tiefpunkt in ihrer Ehe mit Ernest angekommen, lässt dies nicht auf sich sitzen und sucht nach einer Methode eines kompletten Makeovers. Da gerät sie an die Magierin Lisle (Isabella Rossellini), die ihr neben der Unsterblichkeit auch noch ein jugendliches Aussehen verspricht...
Kritik
Nach der erfolgreichen "Zurück in die Zukunft"-Trilogie stellte "Der Tod steht ihr gut" Zemeckis´ erstes nachfolgendes Filmprojekt dar, in der Elemente der schwarzen Komödie im satirischen Gewand und des retroisierten, magischen Designs eine gewichtige Rolle spielten. Ein Hauptaugenmerk galt im Releasejahr 1992 der CGI-Technik, die für einige beeindruckende Aufnahmen Verwendung fand, und zugleich einige Stars im Cast vereinte.
Die Hauptaussage mit all seinen Facetten findet in der Geschichte Platz, und so stellt der Film einen thematischen Querschnitt bei dem Wahn nach Schönheit und Vollkommenheit dar. Im Antlitz einer Screwballkomödie verteilt der Plot jedes noch so kleine Fettnäpfchen aus, um den Schönheitswahn genüsslich zu zerlegen. Wie absurd das aussehen mag, zeigen vor allem die vielen Effektaufnahmen, in denen die beiden Konkurrentinnen im Spielverlauf ihre Körperpartien zurechtrücken müssen - für 1992 eine beachtliche Leistung der Trickabteilung, dem diese Mammutaufgabe beinahe routiniert gelungen ist. So ist auch der Humor nicht zu kurz gekommen, der zwar teils bemüht und altbacken daher kommt, aber für ein paar tolle Momente sorgt.
Damit einhergehend findet dann auch der Mystik- und Magiepart Platz, der jedoch wie angeflanscht wirkt und dem Werk nicht gut steht. Angesiedelt in der Gegenwart, wirken Sprünge im Setting und das Sich-Verselbstständigen der Storyelemente wie ein Rührkuchen aus Ideenresten, und wer beim Betrachten des Films an Vergleiche mit ähnlichen Genrevertretern denkt, liegt gar nicht so falsch. Der Mix wirkt teils unausgegoren und seiner zeitlichen Anordnung entsprechend unpassend. Auch sonst fühlt man sich nicht richtig wohl im Film, sondern wie in einer Effektshow mit witzigen Elementen, wobei Dramatik und Aussage schlicht zu kurz kommen.
Positiv kann der Screwball-Charakter durchaus sein, man darf aber keine Innovationen erwarten. Die Einzelideen haben durchaus Stil, und der geschichtliche Ablauf hat ebenfalls seine Momente. Dabei verließ sich das Filmteam komplett auf die erfolgreichen Mittel der Techniken für die Zeitreise-Saga, wirkt aber plumper und identitätsleerer. Das ist insofern schade, als dass die Thematik durchaus seine Berechtigung hat und spaßig in Szene gesetzt wird. Ob dabei der Absurditätscharakter der Unsterblichkeit für sich stehend Bedeutung hat, dürfte dem einen gefallen, dem anderen wiederum nicht.
Dicke im Geschäft sind jedoch die Darsteller, die sich trotz ihrer Dialogmängel und Figurenmacken gut ins Zeug legen. Mit Bruce Willis als ungewohnt altmodischem/biederen Typus und Meryl Streep sowie Goldie Hawn in Streithahnlaune würzt der Cast die etwas tendenzielle Schwächelung mehr als gut. Blickfang ist da natürlich Isabella Rossellini, die spärlich bekleidet die Blicke auf sich zieht und dabei noch eine ordentliche Performance abliefert.
Fazit
Zuviel des Guten - "Der Tod steht ihr gut" ist eine ambitionierte Tricktechnikarbeit im Screwball-Gewand und zusätzlichem Magiepart geworden, die aufgrund ihrer Modernität leider ein wenig an Glaubwürdigkeit eingebüßt hat. Zu lückenhaft und realitätsfern schraubt sich der Film zwar furios zu einigen witzigen Momenten hoch, doch bleibt für die Relevanz des Themas zu wenig hängen, um den Film durchgängig als gelungen zu betrachten. Das, was der Geschichte fehlt, können wenigstens noch die Schauspieler herausreißen, und so entwickelt sich eine bös-witzige Dreiecksbeziehung, die man zumindest mal gesehen haben sollte.
Autor: Sascha Wuttke