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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Peter und Lisa führen seit 25 Jahren die perfekte Ehe. Beide sind auf dem Höhepunkt ihres beruflichen Erfolges, sind zwar sehr gegensätzlich, scheinen sich aber hervorragend zu ergänzen. Doch bei einem Abendessen stellt Lisa ihrem Mann die unerwartete Frage: Ist es möglich, zwei Menschen gleichzeitig zu lieben? Als Lisa spurlos verschwindet, entdeckt Peter, dass die Liebe seines Lebens bereits seit vielen Jahren eine Affäre hatte. Er beschließt, den fremden Nebenbuhler aufzuspüren ...

Kritik

Schuld und Sühne eignen sich immer hervorragend um tragische Liebesgeschichten zu erzählen. Literarisch hat dies unter anderem auch eindrucksvoll der deutsche Autor Bernhard Schlink, mit seiner Kurzgeschichtensammlung Liebesfluchten bewiesen. Regisseur Richard Eyre, der schon in Tagebuch eines Skandals gezeigt hat das er sein Genre versteht, hat sich nun einer dieser Geschichten angenommen. Zusammen mit Liam Neeson, Antonio Banderas und Laura Linney hat er zudem ein Cast der Extraklasse gewinnen können. Doch anstatt einen kühlen verzweifelten Film über einen betrogenen Ehemann zu präsentieren, geht Der Andere in den wirren seines Psycho-Plots unter.

Regisseur Richard Eyre hätte sich nur an die Original-Vorlage halten müssen und alles wäre wohl anders gekommen. Doch dadurch, dass schon bereits zum Anfang eine tragende Information nicht preisgegeben wird, gerät das ganze Spiel außer Kontrolle. Aus einer Geschichte der Trauer und Vergebung, wird ein hasserfülltes Psychospiel zwischen den beiden Hauptprotagonisten. Die letztendliche Auflösung zum Ende hin, wirkt dadurch nur noch wie eine Farce. Eine allseits dramatische Stimmung wird aufgebaut, mit Musik verstärkt, doch das letztendlich konsequente Finale bleibt aus. Dadurch bricht alles vorher Aufgebaute wie ein Kartenhaus zusammen. Die sprunghafte Erzählung, sowie die ständigen Rückblenden tun dabei ihr übriges.

Dadurch, dass der Geschichte eine Stimmung entlockt wird, die es gar nicht gibt, sind auch die Figuren zu keiner Zeit authentisch. Peter wird als Racheunhold auf die Welt losgelassen, gibt dabei aber kein Stück seiner wahren Persönlichkeit preis. Ralph darf nur den Schein-Optimisten spielen und als Rache-Objekt dienen. Ebenso ist Lisa nicht die gefühlvoll liebende Frau.  Alle Figuren sind nicht das, was sie eigentlich sein sollten. Dies macht sich natürlich auch auf darstellerischer Ebene bemerkbar. Die Charaktere sind so geschnürt, dass Antonio Banderas und Liam Neeson zu keiner Zeit ihr Potenzial entfalten können. Auf der einen Seite der verbitterte betrogene Ehemann und auf der anderen Seite der südländische selbsternannte Kosmopolit. Zwar besitzen die Schachpartien sowie die Gespräche beider durchaus einen gewissen Reiz, doch sind diese Momente einfach zu kurz und ungenau, als dass sie für eine Tragik reichen könnten. Zumindest Laura Linney als Lisa, versucht ihrer Figur zum Ende hin etwas Leben einzuhauchen. Doch dadurch, dass ihr Charakter lange Zeit als Übel an der Geschichte gilt, ist diese Mühe vergebens.

Fazit

Regisseur Richard Eyre hatte alles um eine durchdringende Geschichte, rund um Eifersucht und Vergebung zu erzählen. Doch durch den künstlich dramatisierten Plot und den aufgesetzten Rachepart ist "Der Andere" ein Drama, welches weder spannend noch gefühlvoll ist. Besonders das falsche Finale, hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack.

Kritik: Thomas Repenning

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