{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Maxdome Realeyz

Inhalt

Downers Grove bei Chicago sieht aus wie ein ganz normaler und durchschnittlicher Vorort aber Downers Grove hütet ein beängstigendes Geheimnis. Seit acht Jahren stirbt jedes Jahr ein High School Absolvent einen bizarren Tod immer kurz vor den Abschlussfeiern. Und dieses Jahr hat Chrissie Swanson das schreckliche und paranoide Gefühl, diejenige zu sein, die sterben muss. Kann Chrissie den Fluch von Downers Grove besiegen oder wird sie sterben?

Kritik

Herzlich Willkommen zu einer neuen Runde von „Wie vermarkte ich meinen Film garantiert an meiner Zielgruppe vorbei?“. Basierend auf dem Buch „Downers Grove“ von Michael Hornburg aus dem Jahr 1999 und mit einem Drehbuch von Bret Easton Ellis („American Psycho“ zählt wohl zu seinen berühmtesten Werken) werden mit dem Cover, der Zusammenfassung des Inhalts, ja selbst den Namen Erwartungen geschürt. Ein ominöser Fluch, sterbende Teenager? Wie kann es sich da nicht um einen Horrorfilm handeln?

Tatsache ist: es handelt sich natürlich nicht um einen Horrorfilm. Um den Fluch geht es, wenn überhaupt, nur nebensächlich, eher ist er als Metapher für etwas anderes zu verstehen. Leider wird nie so ganz klar wofür, und so kann man munter spekulieren. Haben die Teenager Angst vor dem Ende der Schulzeit? Angst vor dem sozusagen endgültigen Schritt ins Erwachsenendasein? Zwar thematisiert Protagonistin Chrissy (Bella Heathcoate) immer wieder dass die Stadt auf einem alten Indianerfriedhof erbaut wurde, und es gibt immer wieder Rückblenden in ihren Träumen, aber der Fluch bleibt doch ungreifbar. Greifbarer ist da schon Chuck (Kevin Zegers), der nicht nur sehr von sich selbst überzeugt ist, sondern auch der Star des Football-Teams ist. Da Chuck denkt dass ihm sowieso keine Frau widerstehen kann und will bedrängt er Chrissy auf einer Party, die hat aber kein Interesse an ihm. Doch in Chucks Welt existiert diese Option nicht, und so wehrt Chrissy sich durchaus massiver. So massiv dass Chuck ein Auge verliert. Das verletzt natürlich seine Maskulinität, und das Drama entwickelt sich, denn Chuck sinnt auf Rache.

Klingt eigentlich nach einer guten Ausgangslage, und besonders Bret Easton Ellis ist, obwohl man über seine letzten Werke streiten kann, ein famoser Autor der Themen wie übersteigerte Männlichkeit immer wieder bis auf ihren hässlichen Kern herunterbricht. Und auch hier finden sich Spuren davon (Anders gesagt: hier wird alles mit der männlichsten aller männlichen Lösungsvarianten geregelt: man prügelt sich), genau wie seine stetig durchschimmernde nihilistische Ader und der Hang zur beinahe schon alltäglichen Grausamkeit in all ihren Facetten. Leider wird diese Art von den meisten Zuschauern vermutlich gar nicht erst als solche erkannt und auch Regisseur Derick Martini wirkt eher so als würde er nicht so recht wissen wo er mit seinem Werk eigentlich hinwill. Eklatante Schwächen im Drehbuch, die dafür sorgen dass die Figuren sich teilweise himmelschreiend dämlich verhalten sind auch nicht hilfreich, dafür weiß die Musik und die Kameraführung zu gefallen.

Das klingt natürlich schlimmer als es dann am Ende ist. Unterschwellig findet sich hier eine Vielzahl zynischer Kommentare: über Selbstjustiz, gelebte und weitergereichte Männlichkeitsideale, Selbstverständnis und Langeweile von Jugendlichen die im Exzess gipfelt, die Polizei die nicht eingreift wenn es um einen der Ihren geht, Selbstjustiz. Hier ist man als Zuschauer gefordert und es ist nur zu leicht sich einfach enttäuscht abzuwenden weil das Blutbad nicht nach der eigenen Vorstellung stattfindet. Wobei es durchaus auch blutig zur Sache geht. Hätte man sich hier mehr Mühe beim Drehbuch gegeben wäre dieser Film vermutlich ziemlich großartig geworden. So erholt man sich hoffentlich bald vom Initialschock der Irreführung und lässt sich auf einen Rachethriller ein, der durchaus fordernd daherkommt.

Fazit

"Der Fluch von Downers Grove" entpuppt sich als eine Mischung aus Rachethiller und Coming of Age Geschichte, gewürzt mit einer satten Prise Gesellschaftskritik aus der Hand von Skandalnudel Bret Easton Ellis. Wer über teils eklatante Mängel im Drehbuch, vor allem wenn es um die Handlungsweisen der Hauptfiguren geht, hinwegsehen kann, der sollte hier ruhig einen Blick riskieren. Wer allerdings einen lupenreinen Horrorfilm mit einem richtigen Fluch erwartet und nicht bereit ist sich auf etwas anderes einzulassen, der dürfte bitter enttäuscht werden.

Kritik: Sandra Scholz

Wird geladen...

×