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Quelle: themoviedb.org

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Yokohama im Jahr 1963: Das Mädchen Umi lebt mit ihren Geschwistern auf einem Hügel in einer kleinen Pension, die ihre Familie betreibt. Ihre Mutter ist als Ärztin oft lange abwesend, der Vater war Seemann und kam vor Jahren im Koreakrieg um. Zu seinem Gedenken hisst Umi immer noch jeden Tag die Flaggen vor dem Haus. Als in der Schule dem Clubhaus Quartier Latin wegen eines Neubaus der Abriss droht, formiert sich in der Schülerschaft Widerstand. Umi schließt sich der Gruppe an und lernt so den gleichaltrigen Shun kennen, der für die Schülerzeitung arbeitet. Bald hat sich Umi in Shun verliebt, und dieser scheint ihre Gefühle zu erwidern. Doch als Shun bei einem Besuch in Umis Haus ein Foto ihres Vaters sieht, geht er unerklärlicher Weise auf Distanz. Shun sieht sich gezwungen, sich mit seiner Herkunft auseinanderzusetzen, die untrennbar mit der von Umi verbunden zu sein scheint...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit „Die Chroniken von Erdsee“ hat Goro Miyazaki 2006 zwar keine schlechte Arbeit abgeliefert, aber die Qualität, die man von einem Ghibli-Film erwartet konnte er bei weitem nicht erreichen. Doch wie sagt man so schön: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. 2011 hatte er erneut die Möglichkeit zu zeigen, ob er dem Erbe seines Vaters Hayao Miyazaki gerecht wird. Hat es sich nun gelohnt ihm eine zweite Chance zu gewähren?

Yokohama 1963: Das Mädchen Umi betreibt mit ihrer Familien eine kleine Pension auf einem Hügel. Sie hat ihren Vater; einen Marineoffizier im Koreakrieg, verloren und hisst ihm zu Ehren noch immer jeden Tag die Flaggen, die ihm den Weg nach Hause weisen sollen. Sie kümmert sich neben der Schule auch um den ganzen Haushalt und kocht für die Gäste.
Die eigentliche Geschichte handelt jedoch vom Clubhaus Quartier Latin. In diesem Haus wohnen ausschließlich Jungen und beschäftigen sich mit allem was sie interessiert, von der Schülerzeitung über Chemie bis hin zu Philosophie. Doch das Clubhaus soll für einen Neubau abgerissen werden, weshalb die Schüler protestieren. Umi trifft dabei auf den Jungen Shun und die beiden verlieben sich schon bald ineinander. Als er aber ein Foto ihres Vaters bei Umi findet, verhält er sich merkwürdig. Denn die beiden scheinen durch ihre Vergangenheit untrennbar miteinander verbunden zu sein.

Dabei nimmt sich der Film eine Vielzahl von Motiven als Grundlage. Beispielsweise die Mohnblumen, die im Film selbst zwar nicht mit einem Wort oder Bild erwähnt werden, aber im Titel doch alles andere als unwichtig sind. In der Blumensprache haben Mohnblumen eine explizite Bedeutung, nämlich die Erinnerung an gefallene Soldaten und das wird sich sehr dezent durch den ganzen Film ziehen. In diesem Punkt merkt man Goro Miyazaki seine Nationalität an, denn im Gegensatz zu amerikanischen Produktionen wird der Zuschauer nicht mit zahllosen bedeutungsschwangeren Metaphern beworfen, sondern muss selbst sein Hirn anstrengend und den Film mit seinen verstreuten Symbolen für sich persönlich interpretieren.

Ein weiteres Motiv, mit dem sich der Film auseinandersetzt ist der Generationenkonflikt der 60er Jahre. Ohne auf westliche Phänomene dieser Zeit einzugehen, wirkt dies ganz natürlich, denn die Kinder setzen sich selbst mit ihren Vätern auseinander. Der Abriss des Quartier Latin wirkt hier symbolhaft. Ein altes Haus, in dem schon die Väter der heutigen Bewohner ihre Schulzeit verbrachten, vollgestopft mit dem Muff, der sich dort seit Jahrzehnten ansammelt und vermehrt. Aber wozu wird sich die Jugend entscheiden? Das Vermächtnis der Väter bewahren und ehren? Oder Raum für Neues schaffen?

Es ist lange her, dass ein Ghibli-Film ohne jegliche Fantasyelemente auskam. Genauer gesagt seit „Stimme des Herzens“ 1995 nicht mehr. Es gibt keine geheimen Portale zu Geisterwelten oder Drachen und sonstige Fabelwesen. Aber das Konzept funktioniert auch heute noch sehr gut, alles in der Welt ist sauber aufeinander abgestimmt und wirkt wie aus einem Guss. Der Film profitiert besonders von der detailverliebten Umgebung, gerade das Quartier Latin wird dadurch zu einem unverwechselbaren Ort. Man fühlt als Zuschauer den Staub von der Decke rieseln und die Unordnung den Raum einengen. Diese einzigartigen Bilder lassen sich kaum in Worte fassen, man sollte sie auf jeden Fall gesehen haben. Der Zeichenstil der Figuren ist wie man ihn bei Ghibli erwartet.

Die unterschiedlichen Charaktere machen jede Minute des Films zu einem Genuss. Seien es nun die Bewohner der Pension oder die Jungen im Clubhaus, alle funktionieren unheimlich gut. Die hektischen Pensionsgäste, die beim Frühstück durcheinander quasseln, die Jungen, die sich während des Protests an waghalsigen und tolpatschigen Aktionen versuchen oder das einzige Mitglied und gleichzeitig Leiter des Philosophieclubs, der in seinem kleinen Verschlag haust. Die Lebhaftigkeit, die durch das Zusammenspiel all dieser vielseitigen Persönlichkeiten entsteht ist mit einem Wort wundervoll.

Fazit

Mit „Der Mohnblumenberg“ hat Goro Miyazaki sich das Recht erworben, das Vermächtnis seines Vaters anzutreten. Er schafft die unverwechselbare Ghibli-Magie und braucht keinen Vergleich mit Werken wie „Pòrco Rósso“ oder „Kikis kleiner Lieferservice“ scheuen. Nachdem Hayao Miyazaki den Ruhestand angetreten hat, ist die neue Generation von Animeregisseuren mehr als bereit die Kinosäle Japans und (eines kleinen Teils) der restlichen Welt zu verzaubern.

Kritik: Tobias Kiwitt

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