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Ned Lynch ist der gefürchtete scharlachrote Pirat: Ein Haudegen, der mit seiner hitzigen Crew die Karibik unsicher macht. Als ihn die Adelige Jane Barnet um Hilfe bittet, zeigt der Draufgänger, dass er das Herz am rechten Fleck hat: Gemeinsam bekämpfen sie Lord Durant, einen Tyrann, der Janes Vater in den Ruin getrieben hat.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Piratenfilme hatten ihre wirkliche Glanzzeit wohl vor allem in den 50er Jahren wie maximal Anfang der 60er Jahre. Immerhin ist selbst heute trotz Fluch der Karibik das Freibeuter, Rum, Holzbein, Entdecker wie Plünderer Genre nicht wirklich zurückgekehrt. Zu aufwendig, zu teuer, zu romantisch – mit solchen Argumenten lässt sich durchaus eine Begründung finden, dass wir nicht mehr davon bekommen. Und dennoch: Aus der Mode ist das Genre nie wirklich gekommen. In jedem Jahrzehnt gab es kleine Perioden, die mehr oder weniger gute Perlen hervorbrachten und somit Piraten auf Schatz- und Abenteuerjagd schickten. Die Zutaten dabei waren stets die gleichen: Glorreiche harsche Männerfantasien zwischen Säbelrasseln, Kanonenschlägen und Gold. Nun, Entdecker und Abenteuerfans kamen dennoch voll auf ihre Kosten, vor allem wenn die Filme eine sehr große Prise Humor bekamen. Und als schließlich in den 70er Jahren Der schwarze Korsar sowie die Serie Der Tiger von Malaysia für Begeisterung sorgten, folgte mit Der scharlachrote Pirat im Jahre 1976 unter der Regie von James Goldstone ein Klassiker im modernen gewandt, der zwischen Action und Humor sein Spielfeld suchte. Herausgekommen ist ein sehr spaßiger Vertreter seines Faches, der zudem mit Robert Shaw (Der weiße Hai) und James Earl Jones (Star Wars) gut besetzt war. Dennoch: Trotz einer ausufernden Inszenierung und derben Dialogen (die Beleidigungen sorgen regelmäßig für Lacher) von Jeffrey Bloom und Paul Wheeler bleibt einzig ein kurzweiliger Piratentrip, der am Ende etwas mehr Schärfe hätte vertragen können.

Dies beginnt schon bei den Charakteren: Natürlich ist die Freundschaft zwischen Ned Lynch und Nick Debrett die klare Triebfeder hinter Der scharlachrote Pirat und sorgt bereits zu Beginn für jede Menge Action sowie auch einige Lacher (gerade ein kleines Reim-Duell der beiden), doch darüber hinaus bietet der Film kaum Anknüpfungspunkte für eine durchgehende Spannung. Peter Boyle kann als Lord Durant nicht den ultimativen Bösewicht mimen (wenn er auch mit typisch 70er Jahre Coolness und absurden Schönheitstrends untermalt wird) und auch die Piraten sind keineswegs die klaren schillernden Helden. Vieles bleibt uns Der scharlachrote Pirat schuldig. Deutlichere Profile hätten hier nicht geschadet: Zum Beispiel eine klarere Differenzierung oder Klassenkampf von Adel und Bevölkerung. Zwar schleppt  Lord Durant jede Menge Schätze von der Insel. Doch eine Ausbeutung oder Unterdrückung wird nicht explizit gezeigt. Dass dann am Ende die komplette Insel gegen den Unhold zu Felde zieht wirkt daher etwas weit hergeholt. Und auch die eigentlichen Verstrickungen zwischen Jane Barnet (Geneviève Bujold) und dem Rest der Figuren bleibt konfus. Schade, hier hätten  Jeffrey Bloom und Paul Wheeler jede Menge Potenzial gehabt, einen hervorragenden Abenteuerfilm zu erzählen, der deutlich in Erinnerung bleibt. Verloren ist Der scharlachrote Pirat allerdings nicht: Dies liegt zum einen an den vielen klassischen Elementen, die nicht immer von modernen Popelementen verwässert werden, sowie der tollen Inszenierung, die besonders am Ende voll zum Tragen kommt.

Hier gibt es nämlich mit dem finalen Kampf zwischen Robert Shaw und Peter Boyle spannende wie gut choreografierte Action, die wirklich Spaß macht. Dies zusammen mit dem tollen Soundtrack, den idyllischen Kulissen, den tollen Kostümen und der eigentümlichen Abenteuerstimmung, erschafft dann doch einen Genre-Beitrag, der klar zu den besseren Vertretern seines Faches gehört. Kurzweilig, ja, aber unterhaltsam.

Fazit

"Der scharlachrote Pirat" ist trotz einer aufgezwungen wie derben Sprache unterhaltsames wie kurzweiliges Abenteuerkino in bester Tradition des Genres. Hier gibt es tolle Piraten-Action zu bestaunen sowie einen Cast, der sichtlich Spaß am Dreh hatte. Ganz klar ein Klassiker, wenn auch einiges an Potenzial ungenutzt geblieben ist.  

Kritik: Thomas Repenning

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