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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Wir schreiben das Jahr 1787, zwei Jahre vor Beginn der französischen Revolution. Die junge Charlotte  von Lengefeld (Henriette Confurius ) besucht um diese Zeit ihre Patentante in Weimar, um vor Ort zu einer vollwertigen Hofdame heran zu wachsen und im besten Falle auch die Aufmerksamkeit eines reichen Edelmannes für sich zu gewinnen. Doch das Leben am Hofe will ihr nicht so recht zusagen und so zieht sich die junge Dame immer mehr zurück. Einzig ihrer Schwester, Caroline von Lengefeld (Hannah Herzsprung ) vertraut sie ihr Leiden in Weimar an. Charlottes Leben nimmt jedoch eine abrupte Kehrtwende, als sie eines Tages den jungen Autor Friedrich Schiller (Florian Stetter ) trifft und ihn so gleich für den Sommer auf das Landgut ihrer Familie einlädt. Schiller ist betört vom Zauber der beiden Schwestern, die er gleichermaßen in sein Herz geschlossen hat, wohl wissend, dass eine solche Liebe früher oder später zu Neid und Missgunst führen wird.

Kritik

Deutschland, das Land der Dichter und Denker. Zu jener Riege bedeutender Männer kann sich sicherlich auch Friedrich Schiller zählen, dessen Werke zum Standardrepertoire  jedes gut situierten Theaters gehören. Im Kostümdrama „Die geliebten Schwestern“ von Regisseur Dominik Graf, der für den Film ebenfalls das Drehbuch verfasst hat, lernt der Zuschauer eine ganz private Seite Schillers kennen, fernab der prunkvollen Paläste und großen Bühnen. Wer nun eine historisch akkurate  Wiedergabe von Ereignissen erwartet, der dürfte zumindest Teilweise enttäuscht sein, denn auch wenn die Figuren allesamt existierten und auch vorhandene Verwandtschaftsverhältnisse akkurat wiedergegeben sind, so entstammt die eigentliche Geschichte doch zum großen Teil dem Reich der Phantasie.

Von den etlichen Briefen zwischen Charlotte, Caroline und Schiller sind nämlich nur noch eine Hand voll übrig geblieben, anhand derer man die tatsächlichen Ereignisse nur vage vermuten kann. Dennoch muss man Graf ein Kompliment aussprechen, denn Realität und Fiktion gehen hier Hand in Hand, sodass man als Zuschauer nach dem Film vermutlich nicht wissen wird, welcher Teil der Handlung denn nun erfunden war und welcher nicht. Punkten kann der Film ins besondere mit seinen Schauspielern, allen voran natürlich Henriette Confurius, Hannah Herzsprung und Florian Stetter. Die Drei geben ein wunderbar harmonisches Bild auf der Leinwand ab, denn auch als Zuschauer merkt man, dass die Chemie zwischen Ihnen einfach stimmt. Gerade die beiden weiblichen Protagonistinnen dürfen aus den Vollen schöpfen, denn die Schwestern von Lengenfeld sind alles andere als niedliche kleine Hofdamen, sondern echte Menschen mit echten Emotionen, welche sie auch gerne zur Schau stellen. Auch Stetter brilliert in seiner Rolle als Friedrich Schiller, da er die Mischung aus einem sympathischem Auftreten und Schillers unnachahmlicher Redekunst perfekt auf die Leinwand bannt.

Optisch weiß der Film ebenfalls zu überzeugen. Von den prunkvollen Sälen in Weimar, über den gutbürgerlichen Landsitz, bis hin zur muffigen Dachkammer Schillers, jeder Ort wirkt stimmig und steckt voller Liebe zum Detail. Das Gleiche gilt auch für die Kostüme der Schauspieler, die naturgemäß zwar nicht so prächtig ausfallen, schließlich spielt die Geschichte nicht am Hofe des Königs, den Geist der Epoche nichtsdestoweniger sehr gelungen einfangen. Kritik muss hingegen an der Länge des Films geäußert werden, so kommt man doch nicht umher sich als Zuschauer ab dem letzten Drittel etwas zu langweilen. Nichts das die Geschichte um die Dreiecksbeziehung nicht spannend wäre, nur ist das Tempo leider viel zu schleppend, um über die volle Lauflänge zu unterhalten. Hier hätte man im Schnitt durchaus die ein oder andere Minute cutten können. Wie zu erwarten ist die TV Fassung bereits geplant, welche dann in 2 Teilen á 90 Minuten laufen wird, was sicherlich die passendere Art ist diesen Film zu genießen.

Dennoch überwiegt am Ende ein positives Gesamtbild, welches wieder einmal zeigt, dass sich der deutsche Film nicht vor der Konkurrenz verstecken muss. Die nun veröffentlichte Heimkino-Fassung enthält übrigens wahlweise die Kinofassung, wie auch den 30 Minuten längeren Director's Cut, der bisher nur auf ausgewählten Festivals gezeigt wurde. Letztere Version ist eindeutig zu bevorzugen, gibt sie den Charakteren durch einige zusätzliche ausgefeile Dialoge noch viel mehr Tiefe und rundet das Filmerlebnis somit gelungen ab.

Fazit

„Die geliebten Schwestern“ mag zwar historisch nicht ganz akkurat sein, dennoch kann der Film dank der guten Schauspielleistung von Confurius, Stetter und Herzsprung überzeugen.  Die authentischen Kostüme und vor allem auch die wunderbaren und stimmungsvollen Kulissen und Naturaufnahmen sind besonders in der Blu-Ray Fassung wahrhaft eindrucksvoll. Fans von Kostümdramen sollten unbedingt einen Blick riskieren, alle anderen warten dennoch lieber auf die TV Fassung, denn gute Schauspieler alleine können nicht über eine träge Geschichte hinwegtäuschen.

Kritik: Sebastian Pierchalla

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