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Inhalt

Winter 1944. Der Krieg steht vor seinem Ende, und die amerikanischen Soldaten hoffen, an Weihnachten wieder zu Hause zu sein. Doch der Schein trügt, denn Deutschland hat sich noch nicht geschlagen gegeben und bereitet in den Ardennen eine letzte große Offensive mit starken Panzer- und Infanterieverbänden vor. Den Deutschen gelingt der Durchbruch. Die Amerikaner befinden sich auf dem Rückzug und können die Verteidigung einiger kleineren Städte und Ortschaften nur mit Mühe organisieren. Das führt zur erfolgreichen Überquerung einer intakten Brücke, die vorher von deutschen Fallschirmjägern (in GI-Uniformen) gesichert wurde. Doch schon bald gibt es Probleme mit der Treibstoffversorgung. Man ist darauf angewiesen, feindliche Reserven zu erbeuten. Der Vorstoß kommt nach und nach zum Erlahmen. Da fasst Oberst Hessler die Entscheidung, mit einigen wenigen Panzern das feindliche Treibstofflager zu erobern und somit den Angriff weiter voranzutreiben.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es war für die USA die größte Landschlacht des Zweiten Weltkrieges: Battle of the Bulge (Schlacht der Ausbuchtung) im Jahre 1944. Kein Wunder also, dass im Zuge der großen Schlachtenpossen der 60er Jahre (Die Brücke von Remagen, Der längste Tag, Die Luftschlacht um England) auch der Ausfall der deutschen Wehrmacht im Jahre 1944 filmisch (nochmals) aufgearbeitet wurde. Und zwar so pompös es überhaupt ging: Denn mit einer regelrechten Materialschlacht, vielen Hollywood-Stars – unter anderem Henry Fonda, Robert Shaw, Robert Ryan, Charles Bronson und Telly Savalas – sowie einer opulenten Inszenierung von Regisseur Ken Annakin (Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten), zählt der Film selbst heute noch technisch zu den klar besten Vertretern seines Genres. Aber auch das gehört zur Wahrheit: Der Film romantisiert nicht nur die Schlacht an sich, sondern verkürzt die Ereignisse auf wenige Schlüsselereignisse, Figuren und dramatische Kampfszenen. Eine geschichtliche akkurate Aufarbeitung gibt es ebenso wenig, wie eine differenzierte und ausgewogene Darstellung des Krieges. Dafür aber jede Menge Überlänge.

Die letzte Schlacht (OT: Battle of the Bulge) ist vor allem an Schauwerten und einer technischen Aufarbeitung des Kriegs interessiert: Mit hunderten Statisten, unzähligen Panzern (allerdings nie wirklich historisch korrekt), tausenden Explosionen, wilden Kamerafahrten, Flammen, Schlamm und Tot, will er ein eindringliches Bild vom Dezember 1944 zeichnen und somit den Kern der damaligen Schlacht nachzeichnen – in Anerkennung der Leistung der US-Soldaten, wie uns am Ende das Outro offenbart. Jedoch gelingt es dem Film zu keiner Zeit wirklich psychologisch oder dynamisch einzutauchen und so eine geschichtliche Dimension zu öffnen. Zu viel Kitsch, zu viele Klischees, zu einseitig und zu sehr darauf bedacht einen Helden-Opus zu erschaffen, verrennt sich die Panzerhatz schnell in seinen Bildern und scheitert am eigenen Anspruch. Denn die verkürzte Perspektive sorgt einzig dafür, dass der Zuschauer immer wieder vor Tatsachen gestellt wird. Dies zeigt sich auch bei den Charakteren: Wo Eisenhower, Bradley, Patton, Hodges und Montgomery gar keine Rolle spielen, wird Col. Hessler (kühl und heroisch von Robert Shaw gespielt) in den Mittelpunkt gestellt, der die ganze brutale Fratze des Krieges (und des Feindes) offenbart. Hier gibt es aber zumindest zusammen mit seinem Feldwebel Conrad (fantastisch von Hans Christian Blech gespielt) die besten Dialoge des Filmes zu hören: „Sie sind ein Mörder! Sie würden meine Söhne töten. Sie würden mein Land töten. Sie würden die ganze Welt töten, nur um in der Uniform bleiben zu können.“

Darüber hinaus wird Col. Hessler aber auch dafür missbraucht einen ehrenvollen und stolzen deutschen Offizier zu offenbaren, der weder zu Beginn Kriegsverbrechen begeht, noch etwas davon wissen möchte. Zwar verändert sich sein Verhalten zum Finale hin, doch diese ambivalente Darstellung sorgt für ein unangenehmes Gefühl. Dies betrifft auch die gezeigten Kriegsverbrechen, die nur einseitig dargestellt werden. Überhaupt stellt Die letzte Schlacht besonders die US-Armee in ein ganz besonderes Licht: Lt. Col. Dan Kiley (gewohnt gut, Henry Fonda) bleibt stets an der Front, Gen. Grey (Robert Ryan) schickt Köche und Schreibdienst ins Gefecht und Sgt. Guffy (Telly Savalas) darf als romantischer Cowboy und Geschäftsmann am Ende mit seinem Maschinengewehr ganz alleine gegen Panzer zu Felde ziehen. Das ist ebenso hanebüchen wie die gezeigten Schlachtszenen, die weit davon entfernt sind einen gewissen Realismus wie in Band of Brothers - Wir waren wie Brüder zu erreichen. Abziehbilder, die mit Hurra-Schrei in den Kampf ziehen und dann im Knall und Rauch noch einen markigen Spruch zurücklassen. Unterhaltend ist dies zuweilen, aber auch irgendwann ermüdend. Dies zusammen mit einer ausufernden Materialschlacht, sterilen Kartenräumen, schreienden Generälen, opulenten Kulissen und eindringlicher Musik, macht aus dem Film eher ein Theater, als ein wirklich dramatisches historisches Bildnis. Wer anderweitig interessiert ist, sollte sich lieber unbedingt Patton - Rebell in Uniform ansehen.

Fazit

"Die letzte Schlacht" ist gigantisches wie martialisches Effektkino, welches mehr daran interessiert ist seine eigenen Soldaten zu Helden hochzustilisieren, als historisch eine Aufarbeitung der berühmten Ardennenoffensive zu leisten. Panzer zerknallen hier wie Bonbons, während Flammen und Matsch den Bildschirm füllen. Imposant und technisch perfekt, ohne Frage, aber dafür bleiben Geschichte und Charaktere deutlich auf der Strecke. Am Ende bleibt das Gefühl zurück, nicht nur eine ermüdende Materialschlacht gesehen zu haben, sondern auch Darsteller, die sich hier deutlich unter Wert verkaufen. Schade

Kritik: Thomas Repenning

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