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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Alle sieben Weltmeere erzittern vor ihm, jedes Schiff ergreift flehend die Flucht und selbst seines gleichen fürchtet sich vor seiner Gestalt: Dem Piratenkapitän (Stimme: Hugh Grant). So sieht ihn zumindest seine liebevolle wie treue Crew, die dem tollpatschigen Kapitän bis ans Ende der Welt folgen würde. In Wahrheit jedoch, ist der Seeräuber eine wahre Lachnummer für seines gleichen und ein regelrechter Verlierer. So stellt sich der Piratenkapitän jedes Jahr auf, zur Wahl des prestigeträchtigen Titels Pirat des Jahres, nur um dann von seiner starken Konkurrenz regelrecht in die Schranken verwiesen zu werden. Denn während die legendären Entermesser Liz (Salma Hayek) oder Black Bellamy (Jeremy Piven) gleich bergeweise Gold rauben konnten, steht Piratenkapitän noch gar am Anfang (Geister- oder Lepraschiffen sei Dank). Dies soll sich mit dem Überfall auf den jungen Wissenschaftler Charles Darwin (David Tennant) allerdings ändern. Denn dieser verrät Piratenkapitän, kurz vor dem Gang über die Planke, dass sein dicklicher Papagei Polly eigentlich etwas ganz Besonderes ist. Um jedoch Gold aus der vermeintlichen Entdeckung herauszuholen, muss die Freibeuter-Crew ein ganz eigentümliches Ziel ansegeln: London. Dort allerdings, herrscht  die aufbrausende Königin Victoria (Imelda Staunton), die bekanntermaßen Piraten bis aufs äußerste hasst…

Kritik

Wenn das kleine englische Animationsstudio Aardman ein neues Werk ankündigt, dann darf durchaus etwas ganz besonderes erwartet werden. Denn nicht nur, dass die Produktion eines Filmes der in Bristol ansässigen Künstler Jahre dauert, bis er endlich fertig die Leinwand erreicht, sondern sie haben auch noch einen ganz gewissen Charme: Immerhin bestehen sie zumeist aus hundertprozentiger Knetmasse, die liebevoll und mit viel Aufwand in Szene gesetzt wird.  Wie viel Reiz ein solcher Kinofilm letztlich verströmen kann, dies bewiesen die Engländer bereits mit ihrer Gesprengte Ketten-Adaption Chicken Run oder dem herausragenden Wallace und Gromit-Kinofilm Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen (dem ersten vegetarischen Horrorfilm). Nun ist die einzigartige Filmschmiede zurück und präsentiert mit ihrem dritten Knetmasse-Kinofilm Die Piraten – Ein Haufen merkwürdiger Typen ebenfalls ein Werk, welches liebevoll bis zur letzten Konsequenz inszeniert ist und zudem noch mit einer Menge britischen Humors gewürzt wurde. Was folgt ist ein sehr actionreicher Freibeuter-Trip der Extraklasse, der schräg, witzig, abgedreht, künstlerisch sowie erstmals gar in 3D daher kommt. Eben ein Film für die kleinen, doch auch für die ganz großen Zuschauer.

Basierend auf dem ersten Buch der Romanreihe Piraten!, des britischen Autors Gideon Defoe, erzählt Die Piraten! – Ein Haufen merkwürdiger Typen (OT The Pirates! Band of Misfits) hierbei die Geschichte eines aufrichtigen, rauschbärtigen wie liebevollen Piraten, den alle nur den Piratenkapitän nennen. Was folgt ist eine regelrechte Abenteuer-Story rund um die Jagd nach Gold, der Bestimmung, Freundschaft (was immer ein Motiv bei Aardman ist) und letztlich auch dem Kampf. Eben typische Piraten-Unterhaltung, die gerade in Bezug auf den Humor (in wahrer Monty Python Tradition), einem Fluch der Karibik in nichts nachsteht. Zwar ist Piratenkapitän ein wenig bodenständiger, dafür aber ebenso aufgedreht wie durchgeknallt, wobei vor allem durch seine Handlungen ein wahres Gag-Feuerwerk garantiert ist. Unterstützt wird das ganze hierbei durch die ebenfalls sehr ausgefallenen wie liebevollen Charaktere. Sei es die Crew, bestehend aus einem Albino, einer verkleideten Frau, einem Piraten mit Gicht, einem Fisch oder gar einem Seeräuber mit mehr Holz als Fleisch, oder den vielen Nebencharakteren wie Black Bellamy, der eindeutig auf dem berühmten Blackbeard basiert. Durch die vielen liebevollen und farbenfrohen Details schließlich, ergibt sich so ein Gesamtbild, welches sich gar erst auf den zweiten oder sogar dritten Blick vollkommen erschließt.

Überhaupt sind es gerade die vielen Details, die vornehmlich den Reiz dieses Abenteuers ausmachen. Seien es die vielen Filmzitate, die versteckten Anekdoten im Hintergrund (man achte auf die vielen Schilder) oder die kleinen, augenzwinkernden Nebenhandlungen. Alles zusammen ergibt ein schlüssiges Gesamtbild, welches nicht nur eine Menge Action offenbart, sondern eben auch viel Humor, der intelligent platziert wurde. Zwar zündet nicht immer jeder Gag, gerade im hervorragend dargestellten viktorianischen London geht Die Piraten! kurzzeitig etwas die Luft aus, doch genügend Lacher sind mehr als garantiert. Dies gilt indes für die ganze Familie. Denn während die kleinen vornehmlich über die vielen Slapstick-Einlagen lachen werden sowie die Abenteuer der Freibeuter, gucken die großen unter uns lieber auf die vielen kleinen Seitenhiebe (so wie die Darstellung von Charles Darwin), die gerade durch ihre Doppeldeutigkeiten eine Menge Spaß erzeugen. Doch auch Action-Fans kommen voll auf ihre Kosten. So wird gekämpft, gejagt, geflüchtet, gesprengt und geentert, sodass der Klabautermann höchst selbst seine Freude daran  hätte. Gerade das Finale offenbart so ein Feuerwerk ohne gleichen, welches nicht nur sehr originell daher kommt, sondern auch viele spektakuläre Einfälle beinhaltet. Garniert wird das ganze dabei mit einer sehr flüssigen 3D-Darstellung sowie großangelegten imposanten Effekten, die sich mehr als sehen lassen können. Schade ist indes nur, dass Aardman hier auch auf Computeranimationen setzt, da einige Objekte einfach viel zu groß für Knete waren. Da die Mischung jedoch stets stimmt, fügen sich diese Elemente gekonnt in die Erzählung ein.

Fazit

"Die Piraten - Ein Haufen merkwürdiger Typen" ist erneut ein Glanzstück von Aardman, welches eine Menge Humor offenbart, viel Liebe zum Details sowie eine ordentliche Portion Action, sodass klein wie auch groß voll auf ihre Kosten kommen. Bleibt nur zu hoffen, dass uns demnächst noch mehr Knetmasse-Abenteuer überraschen, die so imposante dargestellt werden, sodass der Animationsmarkt immer mal wieder auf den Kopf gestellt wird.

Kritik: Thomas Repenning

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