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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der legendäre Polizeichef Niémans (Jean Reno) begibt sich in einen abgelegenen kleinen Universitätsort in den Alpen, um einen grausigen Mord aufzuklären, während der hitzköpfige Oberkommissar Kerkerian (Vincent Cassel) die Grabschändung eines jungen Mädchens untersucht, das vor 20 Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Als die Kriminalbeamten feststellen, dass die zwei Fälle miteinander in Verbindung stehen, tun sie sich widerwillig zusammen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit Hass (1995) gelang Regisseur Matthieu Kassovitz (Babylon A.D.) ein wuchtiges, aufrüttelndes Independent-Drama, das auch seinen Hauptdarsteller Vincent Cassel (Black Swan) zum international bekannten Star machte. Mit der Romanverfilmung Die purpurnen Flüsse wagten beiden ihre ersten Schritte im Mainstream. Wie die Buchvorlage von Jean-Christophe Grangé war auch der Film ein beachtlicher Erfolg und zog neben einem Kinosequel (Die purpurnen Flüsse 2 – Die Engel der Apokalypse, 2004) ab dem Jahr 2018 auch noch eine gleichnamige Serie nach sich. Dabei wird sehr gezielt auf der Erfolgswelle der Serienkillerfilme geritten, die in den 90ern durch Werke wie Das Schweigen der Lämmer oder Sieben längts salonfähig geworden und aus der reinrassigen Genre-Nische befördert wurde.

Der große Star ist natürlich weder Kassovitz oder Cassel, sondern Jean Reno (Léon – Der Profi) als Pierre Niemans, eine Art externer Ermittler der Kriminalpolizei, der dennoch mit allen Befugnissen ausgestattet ist (wieso, weshalb, warum, darüber lässt einem der Film im Unklaren). Dieser wird zu einem Mordfall in den Bergen hinzugezogen. Das Opfer wurde bei lebendigem Leibe gefoltert, schwer verstümmelt und gefroren in einem Gletscher aufgefunden, zu den Füßen einer rätselhaften, extrem autarken Eliteuniversität. Während seiner Ermittlung kreuzt sich sein Weg mit dem jungen, aufbrausenden Polizisten Kerkerian (Cassel), der eigentlich nur einem Fall von vermeidlich faschistischer Grabschändung auf der Spur ist, dabei aber eine scheinbar viel größere Sache aufwühlt. Gemeinsam versuchen sie hinter das Geheimnis der Universität und der kleinen Dorfgemeinde zu kommen, deren schwersten Schicksalsschläge in unmittelbarer Verbindung zu stehen scheinen.

Die purpurnen Flüsse ist eine Mischung aus einem Sebastian Fitzek-Roman, hochwertig produzierten Maintream-Thriller und Giallo, mit allen erdenklichen Vorzügen und Nachteilen. Man ist dank der exzellenter Sets und Landschaftsimpressionen sofort drin in einer spannenden wie mysteriösen Geschichte, die aber bereits früh anteasert, das es hier auf etwas höchst Exploitatives bis heillos Schwachsinniges hinauslaufen wird. Auf jeden Fall nichts, was einen ernstzunehmenden Serienkillerfilm am Ende des Tages als solchen auch nur ansatzweise bestätigen kann. Und ohne jetzt zu sehr zu spoilern: jepp, exakt so ist es. Was genau davon, das liegt dann wohl sehr im Auge des Betrachters, denn qualitativ liegt hier sehr vieles in einer interpretativen Grauzone. Inszenatorisch ist das überwiegend überdurchschnittlich gut, flott erzählt und mit Jean Reno & Vincent Cassel hat man einfach ein bärenstarkes Charisma-Duo am Start, die damals sogar echte Publikumsmagneten waren. Besser kann man so was kaum besetzen und in seiner schlichten Effektivität ist Die purpurnen Flüsse über weite Strecken einfach eine sichere Nummer – wenn man nicht zu viel erwartet.

Dafür ist die Geschichte allein in ihren Ansätzen schon von Beginn an zu abstrus und verzettelt sich in einem Rums-Fallera-Showdown das die Schwarte kracht, aber darüber kann man mit etwas sportlichem Ehrgeiz sogar dezent – wenn auch wirklich nicht uneingeschränkt – hinwegsehen. Wenn man es so interpretieren will, ist Die purpurnen Flüsse tatsächlich sowas wie ein moderner Giallo, der eigentlich alle Zutaten dafür mitbringt. Und da fragt am Ende ja auch niemand, wer sich diesen Blödsinn eigentlich ausgedacht hat, solange die Zirkusnummer ihre Wirkung erzielt. Ob das jetzt die Intention war, ist allerdings arg zu bezweifeln. Dennoch ließe sich aus einer solchen Grundlage wohl kaum etwas Überzeugenderes machen, von daher wohl versehentlich das Ziel erfüllt. Wer einen wirklich schlüssigen, clever konzipierten und ernstzunehmenden Thriller sehen will, ist hier im völlig falschen Film. Wer sich an gut inszeniertem - in dem was es ist, sogar ambitioniertem - Groschenroman-Nonsens erfreuen kann, macht hier vielleicht sogar relativ viel richtig.

Fazit

Von spannend über unterhaltsam bis zu völlig absurd kann „Die purpurnen Flüsse“ alles erfüllen. Manchmal jedes für sich, manchmal alles auf einmal. In dieser Kombination wie ein verkappter Giallo, was ihn dank einer grundsätzlichen starken Inszenierung und dem charismatischen Hauptdarsteller-Duos praktisch wie ein solcher genießen lässt. Und das ist für so einen Film doch schon mal mindestens die halbe Miete.

Kritik: Jacko Kunze

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