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Quelle: themoviedb.org

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Als es in den Schweizer Alpen zu grausamen Todesfällen und manch seltsamen Vorkommnissen kommt, will der amerikanische Wissenschaftler Alan Brooks der Sache auf den Grund gehen. Die ihm zur Seite stehende übernatürlich begabte Ann Pilgrim wird von einer ungewöhnlichen Wolke angezogen, die sich in den Bergen nahe dem Orte Trollenberg festgesetzt hat. Die unheimliche Wolke birgt ein grausiges Geheimnis, das die gesamte Menschheit in Gefahr bringt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Sowohl Stephen King (Maximum Overdrive) als auch John Carpenter (The Thing, Halloween) gelten gemeinhin als Ikonen des Horrorgenres. Seit Jahrzehnten lehren sie Menschen das Fürchten und ihre oftmals gar schaurigen Werke prägten nachhaltig sowohl die Film- als auch die Literaturlandschaft. Doch selbstverständlich wurden die beiden dereinst, insbesondere in ihren jungen Jahren, ebenfalls in Angst und Schrecken versetzt. Unter anderem nennen beide unabhängig voneinander einen Titel, der sie im Kindesalter derart faszinierte, dass er ihnen selbst nach vielen Jahren noch in guter Erinnerung blieb. Die Rede ist von dem doch recht unbekannten Film The Trollenberg Terror, dessen amerikanischer Alternativtitel an dieser Stelle aus Spoilergründen unerwähnt bleiben soll. Ein britisches Werk aus dem Jahr 1958, das Regisseur Quentin Lawrence inszenierte. Dieser drehte zwar hauptsächlich Episoden für Fernsehserien wie etwa Catweazle, aber eben auch den ein oder anderen Film wie z. B. Cash on Demand. Mit The Trollenberg Terror adaptiert Lawrence seine eigene Regiearbeit, denn der Film basiert auf einer gleichnamigen Serie, die im Jahr 1956 startete und von ihm selbst inszeniert wurde.   

Die Teufelswolke von Monteville, so der deutschsprachige Titel, beginnt mit einem tödlichen Kletterausflug, in dessen Anschluss die ersten für die Handlung relevanten Figuren eingeführt werden. So lernen wir während einer Zugfahrt die zwei Schwestern Sarah (Jennifer Jayne, The Liquidator) und Anne Pilgrim (Janet Munro, Brennende Schuld) kennen, von denen eine medial veranlagt ist. Im gleichen Abteil sitzt der UN-Mitarbeiter Alan Brooks (Forrest Tucker, Yeti, der Schneemensch) , der sich mit dem leitenden Professor eines in den Schweizer Bergen gelegenen Observatoriums treffen möchte. Der Grund dafür sind seltsame Beobachtungen seitens Professor Crevett (Warren Mitchell, Jabberwocky), die Parallelen zu einem bislang ungeklärten Fall in den Anden aufweisen. Eine mysteriöse, mit radioaktiver Strahlung versetzte Wolke, die in der Regel standorttreu am Südhang des Trollenbergs (im deutschen des Montevilles) verweilt. Könnte dieses Phänomen mit dem Verschwinden zahlreicher Bergsteiger sowie dem kürzlichen Fund einer kopflosen Leiche in Verbindung stehen?

Bereits zu Beginn wird deutlich, dass in den Bergen etwas gar Furchtbares vor sich geht. Mit Andeutungen und Verweisen auf seltsame Vorfälle in der Vergangenheit lässt Lawrence bei den ZuschauerInnen gekonnt Interesse aufkommen. Dabei hält man sich nicht groß mit Nebensächlichkeiten oder dem trägen Herstellen von Kausalitäten auf, die dem Publikum sowieso schon längst bewusst sind. Ohne Umschweife wird klargestellt, dass sowohl das Verschwinden der vielen Bergsteiger als auch die tödlichen Vorkommnisse in irgendeiner Art Verbindung zu dem wolkenartigen Gebilde stehen müssen. Es gilt nur herauszufinden, was genau da vor sich geht. Dabei baut Lawrence eine erfreulich dichte Atmosphäre auf, indem er über große Teile des Films hinweg auf die Furcht vor dem Unbekannten setzt und daraus gekonnt spannungsgeladene Sequenzen generiert. So bieten sich uns beispielsweise nicht nur belagerungsähnliche Zustände, etwa wenn eine Berghütte von Nebelschwaden eingehüllt wird, während da draußen irgendetwas Unheimliches zu lauern scheint. Sondern man bekommt obendrein Sequenzen geboten, die regelrecht einem Slasher entsprungen sein könnten. Verstärkt wird das Grauen noch durch eins, zwei für die damalige Zeit durchaus überraschend grafische Szenen wie etwa jene eines abgetrennten Kopfs.

In diesen Momenten erkennt man, was King wie auch Carpenter so eindrücklich an The Trollenberg Terror fanden. Im Fall von Carpenters The Fog sind die Verbindungen zu The Trollenberg Terror kaum zu übersehen, da er einige Sequenzen regelrecht reproduziert. Doch auch der von Frank Darabont (The Green Mile) gedrehte Film The Mist, der wiederum auf einer gleichnamigen Novelle von King basiert, weist deutliche Parallelen zu The Trollenberg Terror auf. Kriechende Nebelschwaden, die unaufhaltsam damit beginnen, die Umgebung einzuhüllen. Die Angst davor, was sich in dem diesigen Dunst wohl Scheußliches verbergen mag. Flucht, Belagerungszustände sowie etwas aus dem milchigen Schleier nach potenziellen Opfern Grapschendes. The Trollenberg Terror machte es bereits Ende der 50er-Jahre gekonnt vor. Einen Wermutstropfen stellt jedoch das etwas kurz geratene Finale dar. Gleiches gilt für manchen im Sande verlaufenden und somit unnötig bis unsinnig erscheinenden Ansatz, wodurch sich im Nachhinein gar das ein oder andere Logikloch ergibt. Das mit den Spezialeffekten ist ebenfalls so eine Sache. Denn leider stand Lawrence nicht gerade das üppigste Budget zur Verfügung, was man dem Film leider durchaus ansieht.

Dass die Spezialeffekte älterer Filme heutzutage zumeist angestaubt wirken, ist freilich normal. Sofern man jedoch bereit dazu ist, sich darauf einzulassen, so versprühen die handgemachten Effekte sowie der Einfallsreichtum vergangener Tage aus heutiger Sicht nicht nur bloß eine gehörige Portion Charme, sondern erzeugen ferner eine ganz eigene Stimmung. The Trollenberg Terror setzt stark auf Studioaufnahmen, was nur allzu deutlich erkennbar ist. Für die Kulissen des Gebirges wurden daher reichlich Matte Paintings und einiges an Pappmaché verwendet. Außerdem kommen vereinzelt noch ein paar nicht minder offensichtliche Miniaturmodelle zum Einsatz. Aber abgesehen davon, dass man als ZuschauerIn nie das Gefühl hat, sich tatsächlich im Gebirge zu befinden, weiß dies alles irgendwo zu gefallen. Für die Bewegungen dessen, was sich in den Wolkenschleiern verbirgt, wurde stellenweise überdeutlich mit Drahtseilen gearbeitet. Obgleich dies jetzt womöglich nicht sonderlich berauschend klingen mag, braucht sich The Trollenberg Terror diesbezüglich nicht wirklich vor anderen britischen Science-Fiction-Filmen jener Zeit zu verstecken. Wirft man einen Blick auf Werke wie X: The Unknown oder The Quatermass Xperiment so ist die Qualität deren Spezialeffekte nur bedingt besser.    

Ganz anders sieht es aus, wenn man über den großen Teich schaut. Filme wie 20.000 Meilen unter dem Meer, Alarm im Weltall oder 20 Million Miles to Earth, die sogar noch ein klein wenig älter als The Trollenberg Terror sind, spielen sowohl was Tricktechnik als auch die Kulissen angeht, in einer ganz anderen Liga. Fairerweise sollte dabei freilich nicht unerwähnt bleiben, dass für deren Realisierung ein ungleich höheres Budget zur Verfügung stand. Was The Trollenberg Terror an Effektqualität fehlt, macht er dafür mit dichter Atmosphäre, Kurzweiligkeit sowie guten schauspielerischen Leistung wett. Wer sich also für Science-Fiction- oder Horrorfilme aus den 50er- beziehungsweise 60er-Jahren begeistern kann, sollte dem viel zu unbekannten The Trollenberg Terror unbedingt eine Chance geben. Es dürfte sich lohnen.

Fazit

Mit „The Trollenberg Terror“ schuf Regisseur Quentin Lawrence einen gelungenen Beitrag zum Genre des mit Horrorelementen gespickten Science-Fiction-Kinos der 50er-Jahre. Ungeachtet der doch reichlich angestaubten technischen Umsetzung schafft es Lawrence eine wunderbar dichte Atmosphäre zu generieren. Wer schon immer einmal wissen wollte, wo die Inspiration für Werke wie „The Fog“ oder auch „Der Nebel“ herkam, ist bei „The Trollenberg Terror“ genau richtig.

Kritik: Constantin Wieckhorst

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