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Quelle: themoviedb.org

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Beau Brandenburg, der Topfavorit der diesjährigen CART-Saison, hat mit dem Nachwuchstalent Jimmy Bly einen ernstzunehmenden Konkurrenten bekommen. Doch der junge Herausforderer kann dem Mediendruck und den Erwartungen seines Bruders nicht standhalten und bringt sich durch Unkonzentriertheiten in Lebensgefahr. Um den Jungen mehr Sicherheit zu geben, holt Teamchef Carl Henry den erfahrenen Joe Tanto ins Team.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wenn man im Jahre 2001 ein Budget von 72 Millionen Dollar zur Verfügung hat, das Drehbuch u.a. aus der Feder von Sylvester Stallone stammt, der auch noch eine Rolle im Film übernimmt, dann darf man eigentlich einen guten, oder zumindest einen passablen Film erwarten. Wenn man dann noch Renny Harlin (Stirb langsam 2, Deep Blue Sea) als Regisseur einsetzt, dann erwartet man ein Actionspektakel mit solider Handlung. Aber leider kann Driven diese Erwartungen nicht erfüllen. Stallone und Harlin kennen sich seit Cliffhanger und hatten schon länger einen weiteren gemeinsamen Film geplant, der sich um den Motorsport drehen sollte. Lange Zeit gab es die Gerüchte, dass es ein Film über die Formel 1 werden sollte, was wohl auch daran lag, dass man Stallone oft an unzähligen Rennstrecken sah. Letztendlich orientierte man sich dann doch an die amerikanische CART-Serie. Zu sehen sind daher auch viele damalige Fahrer der Serie, wie Juan Pablo Montoya oder Michael Andretti in Cameo-Auftritten, die zum Teil auch die Darsteller in den Rennszenen gedoubelt haben.

Driven kann mit vielen guten Rennszenen, spannenden Duellen und atemberaubenden Crashs aufwarten. Auch wenn nicht alles realistisch ist, sind genau diese sich allein auf den Motorsport fokussierenden Szenen, die Stärke des Films. Das war es dann aber auch schon. Es fehlt bereits an einer einfachen und spannenden Rahmenhandlung. Sportfilme zeichnen sich zwar oft nicht gerade dadurch aus, dass sie eine Charakterstudie ihrer Protagonisten sind, aber man erfährt etwas über die Privatleben, Sorgen und Ängste der Sportler. Bei Driven hat man jedoch permanent den Eindruck, das Privatleben der Fahrer besteht nur darin, sich gegenseitig die Freundin auszuspannen. Auch das muss nicht unbedingt schlecht sein, aber wenn sich die Wechselspielchen allein darauf beschränken, dann fehlt etwas. Ein Motorsportfilm mit einer Länge von 117 Minuten kann auch nicht nur von den Rennszenen leben, sondern braucht einfach mehr Handlung.

Dabei hat Stallone mit Rocky bewiesen, wie man ein gutes Drehbuch für einen Sportfilm schreibt. Nach seinem Bekunden gab es wohl 25 Entwürfe für das Drehbuch von Driven. Da möchte man gar nicht wissen, wie die anderen Versionen waren, wenn man sieht, was letztendlich beim finalen Entwurf herausgekommen ist. Der Film handelt im Grunde von Jimmy Bly (Kip Pardue, Gegen jede Regel), dem aufstrebenden Rookie, der die Führung in der Fahrerwertung übernommen hat und nach einem Crash nun offenbar derart unter Druck steht, dass sein Teamchef Carl Henry (Burt Reynolds, Boogie Nights) jetzt um die Meisterschaft fürchtet. Daher engagiert er den Ex-Fahrer Joe Tanto (Stallone), um den jungen Bly zu unterstützen. Bly's Konkurrent Beau Brandenburg (Til Schweiger, Die Hochzeit) hat sich hingegen von seiner Freundin Sophia (Estella Warren, Planet der Affen) getrennt, weil sie für ihn eine zu große Ablenkung im Titelkampf ist. Irgendwie geht sie dann eine Beziehung mit Jimmy ein, was Beau dann aber wiederum nicht gefällt. Jimmy und Beau sind nicht nur auf der Rennstrecke erbitterte Konkurrenten, sondern sie streiten jetzt auch noch um Sophia. Theoretisch klingt das ganz gut, aber praktisch zeigen die beiden Schauspieler dabei ungefähr so viel Elan, als hätten sie die Dame gerade erst kennengelernt. Dass einer von beiden auch nur im entferntesten Gefühle für sie hegt, ist nicht zu erkennen.

Man könnte sogar so weit gehen, zu sagen, dass man ihnen eher eine romantische Beziehung mit Joe Tanto abkauft, als mit Sophia, denn in den Dialogen mit ihm zeigen sie zumindest einen Anflug von einer Regung. Wenn sie aber um Sophia streiten, dann gibt es nur leere Worte, weil ihre Körpersprache etwas anderes aussagt. Der Kampf der beiden um Sophia ist nicht mehr als eine kraftlose und emotionslose Schubserei, gegen die jede Schulhofrauferei in der Grundschule aufregender wirkt. Auch der Zickenkrieg zwischen den beiden Frauen (Gina Gershon, Stacy Edwards), die Stallone alias Joe Tanto anhimmeln ist dermaßen schwach inszeniert, dass man sich fragt, ob in diesem Film überhaupt jemand fähig ist Emotionen zu zeigen oder ob es überhaupt gute Dialoge gibt. Exemplarisch dafür steht der „große Streit“ der beiden Frauen auf der Toilette, der damit endet, dass die eine die andere darauf hinweist, dass ihre Mascara verschmiert ist, und zwar mit einem Gesichtsausdruck, der besagt: „Jetzt habe ich es dir aber gezeigt!“

Lächerlich wirkt auch der vermeintliche dramaturgische Höhepunkt (zumindest außerhalb des Rennwettbewerbes). Die völlig unsinnige Verfolgungsjagd in den Rennwagen der nächsten Saison durch Chicago ist nicht nur absolut unrealistisch, wenn man berücksichtigt, dass Bly und Tanto ohne Helm und ohne Visier mit angeblich mehr als 200 km/h durch die Innenstadt von Chicago rasen und hinterher frisch gestylt aus den Wagen steigen. Die Inszenierung ist dann noch gespickt mit lauen Gags aus frühen Cartoons der 60er oder 70er Jahre, etwa wenn der Polizist am Straßenrand verkrampft versucht, die Geschwindigkeit der beiden Raser zu messen und feststellt, dass sie einfach zu schnell für ihn sind oder der Rock einer Passantin, der im Stil von Marilyn Monroe durch den Fahrtwind hoch geweht wird. Schuld an dieser Verfolgungsjagd war übrigens Sophia, die nun, warum auch immer, lieber mit Beau zusammen sein wollte, was der arme Jimmy gar nicht verkraften konnte. Offenbar hatte er wohl doch Gefühle für sie, auch wenn er sie nie zeigte. Tanto hingegen will seinem jungen Schützling nur vor einem großen Fehler bewahren, als ob die wilde Fahrt mit dem Rennwagen noch keiner gewesen wäre.

Auch schauspielerisch bereitet Driven wahrlich keine Freude. Man kann noch nicht einmal ausmachen, wer überhaupt der Hauptdarsteller sein soll, da Kip Pardue in seiner Rolle als vermeintlicher Held des Films zu blass bleibt. Überboten wird das schlechte Schauspiel nur noch von Til Schweiger, der sich fast emotionslos durch die Handlung schleppt und dem man weder Freude über den sportlichen Erfolg noch Wut über ein verlorenes Rennen abnimmt. Schweiger, der sich im Deutschen selbst synchronisiert, schafft es sogar die Synchronisation noch ausdrucksloser als sein Schauspiel zu gestalten. Wenn man in diesem Film schauspielerisch jemanden hervorheben will, dann Sylvester Stallone und Burt Reynolds, aber auch nur, weil man als Fan der beiden ein Auge zu drückt und ein paar Sympathiepunkte verteilt. Selbst der Soundtrack wird zunehmend nerviger. Anfangs fügt sich die Rockmusik noch in die Rennstreckenatmosphäre ein, aber später, wenn zur Einstimmung auf das entschiedene Rennen eine Art Mönchsgesang angestimmt wird, dann kann man auch hier den Film nicht mehr ernst nehmen.

Ein weiteres Problem des Films sind die wilden, unruhigen und hektischen Schnitte und Kamerafahrten, selbst in ruhigeren Dialogszenen. Völlig unnötig bewegt sich die Kamera auf die Darsteller zu oder weg oder umkreist sie und gleichzeitig wird abwechselnd schnell zwischen den Darstellern hin und her geschnitten. Während man noch beim Renngeschehen davon ausgehen kann, dass Renny Harlin die Atmosphäre aus der Sicht eines Rennfahrers einfängt, was zum Teil auch gut gelingt, so fragt man sich, warum es dann über weite Strecken des Films immer so weitergehen muss. Die Rennsequenzen wirken dadurch auch schnell so, als ob man ein Videospiel spielen würde. In einer Szene zu Beginn des Films sieht man Jimmy, wie er umringt von zahlreichen Journalisten überfordert versucht sich aus der Pressemeute zu befreien und man könnte noch denken, dass es eine gelungene Wiedergabe der Situation ist, in dem man sich als Zuschauer wie Jimmy fühlt. Aber man merkt schnell, dass Harlin dieses Stilmittel inflationär weiternutzt, ohne dass es wirklich Sinn ergibt.

Kameratechnisch hervorzuheben sind die Einstellungen aus den Fahrzeugen aber dennoch, denn hier wurden die Kameras an den Rennwagen so angebaut, dass sie sowohl den Fahrer filmen, als auch die dahinter fahrenden Mitstreiter, in dem sie sich von außen steuern ließen. Auch die CGI-Technik kann sich weitestgehend sehen lassen. Aber auch hier steigert sich die Nutzung der Technik derart, dass die Unfälle mit zunehmender Filmdauer nicht mehr ganz überzeugen. Immer stärker fällt die CGI-Technik auf, da man offensichtlich nur versucht sich mit jedem Crash selbst zu überbieten. Die durch die Gegend fliegenden Teile der Fahrzeuge sehen dann so aus als wären sie aus einem Computerspiel. Selbst im Jahre 2001 war da schon mehr möglich. Man sollte aber nicht vergessen, dass viele dieser Szenen zumindest dank der Computertechnik spektakulärer wirken, was man schon honorieren kann.

Fazit

„Driven“ kann mit gut inszenierten und spannenden Rennszenen aufwarten, damit aber nicht die Meisterschaft gewinnen. Vielmehr fährt der Film dem Feld der deutlich besseren Motorsportfilme, wie Rush oder Le Mans 66 abgeschlagen hinterher, ohne eine Chance zu haben, es auch nur ansatzweise mit diesen Filmen aufnehmen zu können. Es fehlt an einer guten Handlung, Kameraführung und einem unaufgeregten Schnitt und vor allem an Schauspielern, denen man ihre Rollen auch abkauft.

Kritik: Andy Mieland

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