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Inhalt

Larry Hubbart ist der geborene Verlierer. Eigentlich Schriftsteller, verdient er sein Geld mit dem Erfinden alberner Grußkartensprüche. Eine Tages erwischt er seine Freundin Danielle mit einem anderen Mann im Bett, und so beginnt Larry sein Leben als Single. Bei seinen ziellosen Streifzügen durch die Stadt lernt er Warren Evans kennen, der bereits ein alter Hase im Single-Leben ist…
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Einsam in New York. Quasi ein Widerspruch in sich und wohl deshalb erscheint es beinah aussätzig, wenn man in einer der pulsierenden Metropolen der Welt – ab einem gewissen Punkt – solo durchs Leben schreitet. Unfreiwillig, wohl gemerkt. So ergeht es Larry (Steve Martin, Tote tragen keine Karos), einem erfolglosen Schriftsteller, der seine Partnerin in flagranti im heimischen Bett erwischt. Allein das ist für ihn so verwirrend und irreal, das er zunächst versucht die Situation zu ignorieren. Wo das endet, kann sich wohl jeder denken. Was nun? Urplötzlich ist man wieder auf dem Markt, auf dem man in seinem Alter und den Lebensumständen eigentlich gar nichts mehr verloren hat – oder sagen wir besser, gewinnen kann. Zumindest wenn man ein traditioneller Nestbauer und nach Single-Kriterien einen längst abgelaufenen, erfolglosen Typ aus dem Treppenhaus verkörpert. Der zwar immer nett gegrüßt wird, für den sich aber niemand richtig interessiert. Auf dieser planlosen Odyssee durch eine ihm fremde Welt begegnet Larry wenigstens einem Leidensgenossen, der noch weiter unten in der gesellschaftlichen Nahrungskette angesiedelt ist: Warren (Charles Grodin, King Kong), ein bemitleidenswertes Häufchen Elend mit noch geringerem Selbstwertgefühl als modischen Geschmack, neben dem er wirkt wie der Hauptgewinn in Vegas.

Ein Single kommt selten allein, das ist eine nicht immer homogene Mischung aus Slaptstick-Klamotte, beinah Spoof-Movie, schlauer Satire und manchmal sogar tragi-komischer Beobachtung über gesellschaftliche und soziale Zustände. Mit Profis wie Regisseur Arthur Hiller (Love Story), Autor Neil Simon (Ein seltsames Paar) und Hauptdarsteller Steve Martin ist man stark aufgestellt und das tritt immer mal wieder absolut positiv zu Tage. Gerade in der ersten Hälfte versteht es der Film trotz seiner bewusst etwas albernen Vorgehensweise oft punktgenau wirklich relevante Aspekte durch den Kakao zu ziehen. Warum bin ich ab einem gewissen Alter – oder gewissen Lebensumständen – als Single gebrandmarkt, und nicht mehr wie früher einfach frei und unabhängig? Wieso sind die Vorzüge Geschichte und ab jetzt gilt es nur noch möglichst schnell wieder irgendwo Unterschlupf zu finden, bevor es zu spät ist? Immer wieder in pointierten Gags clever in den Fokus gerückt. Das personifizierte, mahnende Extrembeispiel wird einfach grandios verkörpert vom oft unterschätzten Charles Grodin, der einem Steve Martin zu seinen besten Zeiten mal ganz locker mit schiefer Brille die Butter vom Brot stibitzt. Und gleichzeitig dem Ganzen eine deutlich melancholische Note verleiht – denn letztlich lachen wir über ihn, weil er so verzweifelt ist und längst über den Punkt hinaus, dagegen etwas aktiv zu unternehmen.

Fast nachdenklich wirkt Ein Single kommt selten allein trotz offensiver Schenkelklopfer, die aber meistens emotional glaubhafte Situation schlicht überdrehen. Karikieren. Das sorgt für mitunter starke Situationskomik, greift aber auch auf recht schlichte Gags zurück, da wird durchgehend hin und her gependelt. Am Ende ist der Film auch sichtlich darum bemüht, keine wirklich ernsten Untertöne übrig zu lassen. Da gibt es natürlich ein Happy End, keine richtige Reflektion des vorher oft Angerissenen, lieber wird ein flotter Gag zu viel reingeschleudert, als sich ernsthaft aus der Komfortzone heraus zu wagen. Aber der Film zeigt, dass er das könnte. Sogar richtig gut. Und unterhaltsam ist das ohne Frage. Das Gesamtgefüge ist ein netter Spaß, der Subtext relativ hintersinnig.

Fazit

Eigentlich ein typisches Steve Martin-Vehikel der 80er und halbes Spoof-Movie, dabei aber nicht nur sehr charmant und ulkig, sondern zwischen den Zeilen sogar mit ernsten, satirischen Anliegen versehen. „Ein Single kommt selten allein“ fällt enorm kurzweilig und entspannt aus, ist letztlich sicher etwas zu konventionell veranlagt, verfügt im Gegenzug aber über reichlich gelungene Pointen und einem brillanten Schluck Wasser in der Kurve namens Charles Grodin, der das Ding mal komplett kapert.

Kritik: Jacko Kunze

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