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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der naive weiße Navin lebt glücklich bei seiner armen schwarzen Adoptivfamilie. Er verlässt sie um sein eigenes Geld zu verdienen.

Kritik

Da fällt Navin Johnson (Steve Martin, Ein Ticket für zwei) doch glatt aus allen Wolken: Ausgerechnet an seinem Geburtstag offenbart ihm seine Mutter, dass er nicht ihr leiblicher Sohn ist. Das erklärt natürlich, warum er der einzige Weiße in einer Großfamilie von Afroamerikaner ist und ihn diese Blues-Musik immer so traurig macht. Es wird wohl mit geschätzt Anfang 30 wohl doch langsam Zeit, das Nest zu verlassen und die Welt da draußen im Sturm zu erobern. Seine Familie unterstützt ihn wo sie kann, und sei es nur mit guten Ratschlägen. Neben dem lebenswichtigen Unterschied zwischen Scheiße und Schuhcreme stehen da besonders die drei Regeln an erster Stelle: Gott liebt hart arbeitende Menschen, traue keinem Weißen und geh zum Arzt und versuch es loszuwerden. Voller Tatendrang zieht der im Oberstübchen nur schummerig ausgeleuchtete, aber herzensgute Navin hinaus und erlebt allerhand Abenteuer, bis er irgendwann ein millionenschwerer Geschäftsmann mit Ehefrau, einem ihn hassenden Hund und Traumvilla mit Zimmern in orangem Weiß ist, der sich aktiv gegen das grausame Katzenjonglieren engagiert.

Die erste Zusammenarbeit des Erfolgsduos Steve Martin und Carl Reiner (es folgten noch Tote tragen keine Karos, Der Mann mit den zwei Gehirnen und Solo für Zwei) ist eine einzige Odyssee des hemmungslosen Nonsens. Wie Forrest Gump ohne Schrimps, Jenny und Niveau; wie Dumm ohne Dümmer; wie Mel Brooks und Adam Sandler in ihren besten und ihren schlechtesten Zeiten gleichzeitig; einfach eine prall gefüllte Wundertüte der oft anarchischen, manchmal treffsicher-sarkastischen und eben auch fast schon peinlich-albernen Idiotie. Grober Unfug beschreibt es wohl am besten und wird dem trotzdem nicht in Gänze gerecht. Da wechseln sich göttlich getimte, völlig absurde Schenkelklopfer immer wieder mit unendlichen platten Flachwitzen ab, bei denen man förmlich die Grillen im Hintergrund zirpen hört und sich beinah etwas fremdschämt. Was voller Euphorie und Selbstbewusstsein genau so billigend in Kauf genommen wird, denn auch der für das Drehbuch hauptverantwortliche Martin und sein Buddy Reiner lassen ihren Kindsköpfen ungehemmt freien Lauf, was zwangsläufig zu so einer ungeordneten, aber sympathischen Ansammlung von Irrsinn führt.

Das sich auch über so manche dürftige Momente, oder sagen wir mal diplomatisch „sehr speziellen für Liebhaber “, mit Anstand hinwegblicken lässt (oder eher: Man gewillt ist sie zu ertragen), liegt zu einem großen Anteil natürlich auch an seinem Star. Einem Vollblutkomiker und Rampensau erster Güte, dessen famos enthusiastisches Spiel eine wahre Freude ist. Egal wie albern die Situation wird, er wirft sich dort mit voller Hingabe rein und hatte vermutlich selbst so viel Spaß an der Chose, das es unweigerlich ansteckend wirkt. Ihm wie dem Film gesamt sitzt der kesse Schalck nicht nur im Nacken, er trieft aus jeder Pore. Das ist nicht immer erstklassig und sicherlich auch stellenweise zu affig, aber total ehrlich dabei, ohne sich an Konventionen oder zwingender Massentauglichkeit anbiedern zu wollen. Risikobereitschaft, die sich insgesamt durchaus auszahlt.

Fazit

Ungenierter Anarcho-Humor zwischen Spoof, Satire und plumper Slapstick, bei dem Steve Martin sowohl vor der Kamera als auch als Autor richtig die Sau rauslässt. Das kann, wird und muss bestimmt nicht jedem gefallen, dafür ist diese Art von Humor nun wirklich nicht gemacht. Das schwankt zwischendurch auch gehörig, stabilisiert sich im Gesamten allerdings gut genug um wenigstens ausprobiert zu werden. Manche Stellen hier sind so zum Schrein, die werden mit der Zeit wahrscheinlich nur besser als schlechter.

Kritik: Jacko Kunze

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