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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Die 1930-er-Jahre: Der englische Adelige Tony Last gehört der gehobenen Gesellschaft an und hängt sehr an seinem altmodischen Haus, das seit Generationen im Besitz seiner Familie ist. Seine gelangweilte Ehefrau hat weder für das Haus noch für ihren Ehemann viel Zuneigung übrig. Deswegen mietet sie sich eine Wohnung in London, um sich mit ihrem Liebhaber zu treffen. Der betrogene Ehemann ahnt zunächst nichts ...

Kritik

Was für ein schönes Leben führen die beiden Hauptfiguren Tony (James Wilby, Legends) und Brenda (Kristin Scott Thomas, Fleabag): Sie leben in einem riesigen Haus mit Dienstboten und können sich alles leisten, was sie für ihren Zeitvertreib in der vornehmen Gesellschaft benötigen. Wenn doch nur die berühmte Langeweile nicht wäre, die mehr als nur eine Ehe auf dem Gewissen hat, dann wären die beiden höchst vergnügt und würden sich jeden Tag an ihrem Leben erfreuen, allerdings würde sich bestimmt kein Mensch einen Film über das perfekte Traumpaar anschauen. Man benötigt also Höhepunkte und diese bekommt man mit dem flüchtigen Bekannten John (Rupert Graves, Swimming with Men), den die Dame des Hauses mangels an Auswahl, sofort zu ihrem Liebhaber auserkoren hat. Nach nur einer Begegnung ist der Ehebruch besiegelt und ab diesem Zeitpunkt stürzt sich Brenda nur noch in ihr Vergnügen. Dabei ist der Betrug so geschickt inszeniert, dass man Brenda relativ schnell zu hassen beginnt.

Wie kann sie es nur wagen, diesen fürsorglichen, netten und liebevollen Mann und Vater zu betrügen und auch noch so plump, dass die ganze Stadt davon erfährt? Man nimmt sofort am Schicksal von Tony teil und möchte ihn am liebsten höchstpersönlich aus jeder einzelnen für ihn unangenehmen Situation retten, in die ihn die untreue Gattin bringt. In den meisten Filmen wird dem untreuen Partner in gewisser Weise trotz allem Verständnis entgegengebracht, doch nicht hier. Die Rollen sind deutlich angelegt und die Sympathien ganz klar verteilt. Brenda ist die Ausgeburt des Bösen und ihr Ehemann ist fast schon ein Heiliger, der sich aufopferungsvoll um seinen Sohn (Jackson Kyle, Aria)kümmert und seine Ehefrau vergöttert. Die Uneinsichtigkeit der Ehefrau wird so weit auf die Spitze getrieben, dass man sogar zwischendurch lachen muss, wenn sie sich darüber echauffiert , dass ihr Mann sie betrunken in ihrem Liebesnest anruft, während sie gerade mit ihrem Liebhaber im Bett liegt. „Ach, wie entsetzlich das doch ist!“ Alle Achtung, Kristin Scott Thomas spielt ihre Rolle ausgezeichnet. Sogar so gut, dass man die Figur am liebsten erschlagen möchte für diese bodenlose Frechheit.

Eigentlich wartet man nur noch auf den Moment, an dem Tony Brenda alles heimzahlen wird und sehnt diesen Augenblick herbei. Ob er nun kommt oder nicht, erfährt man nur, wenn man den Film bis zum Ende anschaut. Bis dahin genießt man das gute Schauspiel der beiden und das wunderschöne Ambiente, in dem sich die vornehme Gesellschaft bewegt. Stilvoll und elegant werden die Figuren im typischen Stil der 30er Jahre präsentiert, sogar so ansprechend, dass das Kostüm-Design im Jahre 1989 für einen Oscar nominiert war. Dem Regisseur Charles Sturridge (Fairy Tale: A True Story) ist die Inszenierung des gleichnamigen Romans von Evelyn Waugh (Tod in Hollywood) wirklich gut gelungen. Alle Figuren erscheinen äußerst glaubwürdig. Eine Handvoll Staub entwickelt sich schließlich in eine Richtung, mit der man ganz sicher nicht gerechnet hätte. Höchstwahrscheinlich wird diese Entwicklung nicht jedem gefallen, aber wenigstens bleibt der Film unberechenbar bis zum Schluss.

Fazit

Wunderschöne Inszenierung der vornehmen Welt samt ihrer Versuchungen und Dramen. "Eine Handvoll Staub" reduziert die Figuren deutlich auf nur eine Eigenschaft, entweder sind sie ausschließlich gut oder ausschließlich böse, ohne Abweichungen dazwischen, doch diese zugespitzte Darstellung der Figuren erscheint trotzdem charmant und entbehrt nicht einer gewissen Ironie. 

Kritik: Yuliya Mieland

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