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Erster Film der Eis am Stiel-Reihe, die Kultstatus erhielt und eine der ersten Filme war, die sich in den 1970ern mit Sexualität von Jugendlichen auseinandersetzten. Die besten Freunde Benji (Yftach Katzur), Momo (Jonathan Sagall) und Yudale (Zachi Noy) sind auf der Jagd nach sexuellen Abenteuern. Doch dann verliebt sich Benji in Nili (Anat Atzmon). Diese steht jedoch auf Momo, der sie schwängert.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Benji (Yftach Katzur, Der Ambassador), Momo (Jonathan Sagall, Die Libelle) und Yudale (Zachi Noy, Hasenjagd 2. Teil) sind nicht nur beste Freunde, sondern Leidensgenossen. Die drei fünfzehnjährigen möchten endlich ein paar sexuelle Abenteuer erleben. Begleitet von einem kultigen Soundtrack beobachten wir die Clique beim Spannern an der Umkleidekabine, bei den ersten Anmach-Versuchen und auch bei ihren weitergehenden Erfahrungen mit einer Prostituierten. Was erstmal nach einem weiteren dümmlich-hypersexualisierten Coming-of-Age-Filmchen klingt, erweist sich als ehrliche Komödie, die Raum für Melancholie lässt und unter dem Ruf ihrer Nachfolger zu leiden hat. 

Eis am Stiel besteht dabei weitgehend aus einer Aneinanderreihung amüsanter Sommererlebnisse, die teils arg klischeehaft daherkommen, über weite Strecken jedoch authentisch Jugenderfahrungen abbilden, mit denen man sich identifizieren kann. Der mangelnde Fokus auf einen roten Faden kommuniziert die sorglose Stimmung bestens, die man wohl empfindet, wenn man mit seinen Jugendfreunden den Strand, die Partys oder die Stadt unsicher macht. Den Ausdruck jugendlicher Freiheit durchzieht die gesamte Reihe, doch der erste Teil hebt sich durch überraschend viel Feingefühl und ein Gespür für Ambivalenzen von seinen Nachfolgern ab. 

Boaz Davidson (Die letzte amerikanische Jungfrau) ist nicht nur daran interessiert, die Jugendjahre als Freifahrtschein für jede Menge Spaß zu denken, sondern beleuchtet auch die Schattenseiten der Medaille und begreift, dass Schmerz eine essentielle Rolle im Erwachsenwerden einnimmt. Neben kleineren Momenten, wie dem Konflikt mit seinen Eltern, weil man zu spät und zu betrunken nach Hause kommt, und der Ernüchterung nach einem sexuellen Erlebnis, das man sich besser erspart hätte, ist es vor allem der erste Liebeskummer, von dem Davidson unaufgeregt und zärtlich zugleich berichtet: Benji ist in Nili (Anat Atzmon, Minotaur) verliebt, doch diese hat nur Augen für dessen Freund Momo, mit dem sie auch noch ungewollt schwanger wird.

Besonders das letzte Drittel wendet sich nahezu gänzlich vom heiteren Grundton der vergangenen Laufzeit ab und fasst den Mut zu einem melancholischen Abschluss, der keinen Raum zum Verheilen lässt. Der Zuschauer wird gezwungen, den Film mit einem betrübten Seufzen zu verlassen. Eis am Stiel gelingt dadurch der Spagat zwischen heiterer Sorglosigkeit und dem ersten großen Lebensschmerz. Sicher bleiben ein paar peinliche Einzelszenen, aber im Großen und Ganzen ist eine liebevoll erzählte Coming-of-Age-Geschichte geglückt, deren alte Kassette man nicht unter dem Bett verstauben lassen muss, sondern gerne wieder hervorkramen darf, um sie auch späteren Generationen weiterzureichen. 

Fazit

"Eis am Stiel" ist sicher nicht das, was man einen perfekten Film nennt, doch zeichnet er sich mitunter durch diese Ecken und Kanten aus: Der erste Teil der Kultreihe ist nicht frei von Kitsch, hat  peinliche Einzelmomente, doch bringt trotzdem (und genau deswegen) die Stimmung von jugendlicher Sorglosigkeit und den ersten großen Schmerzen des Erwachsenwerdens wunderbar in einer sehenswerten Coming-of-Age-Geschichte unter.

Kritik: Maximilian Knade

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