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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Nach einem Atomkrieg Ende des 20. Jahrhunderts wird die Erde im Jahr 2055 beherrscht von einem totalitären Regime. Aufgrund der Strahlung existieren auch Mutanten, deren übernatürliche Fähigkeiten der Regierung ein Dorn im Auge sind. Shannon, Star einer Reality-Survival-Show, wird von der telekinetisch begabten Lilith angeheuert, um sie und einige andere Mutanten vor den Killer-Kommandos in Sicherheit zu bringen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Ich habe die Empfindung, eines Morgens wachen Sie auf und haben über ihrem Kopf einen Haufen Scheiße!“

Kann gut sein, schließlich befinden wir uns in den wilden 80ern des italienischen Genre-Kinos, da regnete es praktisch unaufhörlich jede Menge Scheiße. Als zuverlässiger Garant für cineastische Gülle jedweder Couleur erwies sich Zeit seines Lebens Joe D’Amato (Man-Eater – Der Menschenfresser), der sich nach Softsex-, Mondo- und Splatterfilmen von jeweils sehr überschaubarer Qualität (aber auch deshalb mit einem gewissen Kultstatus behaftet) in diesem Jahrzehnt natürlich auch an dystopischer Endzeit-Sci-Fi-Schleuderware versuchte, was zur damaligen Zeit der neue Trend in den Genre-Untiefen von Bella Italia war. Filme wie The Riffs – Die Gewalt sind wir oder Metropolis 2000 kopierten fleißig und dummdreist englischsprachige Hits wie Die Klapperschlange oder ganz besonders Mad Max II – Der Vollstrecker (der findet sich gefühlt in jedem der Italo-Rip-Offs wieder), alles natürlich weitaus weniger aufwändig und gekonnt inszeniert. Da macht auch Endgame – Das letzte Spiel mit dem Tod keine Ausnahme.

50 Jahre nach einer Nuklearkatastrophe lebt ein Großteil der Menschheit als verarmte, verstrahlte Mutanten im Untergrund, während die „zivilisierte“ Bevölkerung beherrscht wird von einem totalitären Militärregime. Dieses inszeniert auch TV-Game-Show namens „Manhunt“, in der ein Kandidat für 6 Stunden von drei Kopfgeldjägern flüchten muss, um einen stattlichen Geldpreis abzukassieren. Die letzten Jahre war Ron Shannon (Al Cliver, Über dem Jenseits) als Gejagter dort überaus erfolgreich und ist somit schon so was wie ein Volksheld. Die diesjährige Ausgabe dient dem Regime jedoch hauptsächlich als Ablenkungsmanöver. In deren medialen Windschatten soll eine Säuberungsaktion gegen die zahlenmäßig überlegenen Mutanten erfolgen, bevor diese den Widerstand starten können. Darum wird Shannon noch während der laufenden Jagd von der telepathisch begabten Mutantin Lilith (Erotik-Ikone Laura Gemser, Black Emanuelle - Stunden wilder Lust, hier unter dem Pseudonym Moira Chen) quasi vom Fleck weg für eine Rettungsmission engagiert. Für eine beträchtliche Summe Gold soll er sie und andere Mutanten aus der Stadt in Sicherheit bringen. Da dies nicht allein geht, werden eine Handvoll extravaganter Söldner zur Hilfe gerufen und der Convoy beginnt seine beschwerliche Reise durch ein Ödland voller mordlustiger Gegner.

Die Idee um die Menschenjagd-Show erinnert natürlich stark an den Schwarzenegger-Film Running Man, womit dieser Streifen seiner Zeit ja sogar um Jahre voraus wäre (wobei dieser das Konzept ja auch nicht erfunden hat), allerdings nimmt das überraschend wenig Raum ein. Das vermeidlich titelgebende Endgame ist schon nach einer halben Stunde vorbei und dient eigentlich nur als reine Exposition (wenn man das bei so einem Heuler überhaupt so nennen kann). Das ist aber auch gut so, denn wenn sich unser Held mit seinen albern kostümierten Kontrahenten in dem immer gleichen Abrisshaus-Setting kloppt, das durch unterschiedliche Perspektiven eine ganze Stadt „simulieren“ soll, ist das selbst für eine halbe Stunde schon das absolute Minimum an gerade so akzeptabler Voll-Trash-Unterhaltung. Zwischendurch schießt der regierungseigene „Security Service“ (in schwarzer Uniform mit einem gezackten SS-Symbol abgekürzt, wie gewohnt sehr taktvoll) ein paar Mutanten (schlecht geschminkte Komparsen) über den Haufen und wenn das alles wäre, na dann gute Nacht. Richtig los geht es aber erst, als sich im Stil von Die sieben Samurai eine kleine Armee zusammengestellt wird, um endlich das monotone Keller-Set gegen ein ähnlich karges, aber wenigstens nicht ganz so finsteres Setting in Feldmark-Romantik (und an der frischen Luft!) einzutauschen. Dabei ist natürlich auch ein Kung-Fu-Asiate (namens Ninja, wie sonst?) und ein Bud Spencer-Verschnitt vom Mittelaltermarkt, der auch dessen klassische Dampframme auf die Omme schlägt. So gehört sich das.

Klingt jetzt auch nicht sonderlich berauschend und ist es natürlich auch nicht, aber für einen Film von Joe D’Amato (in dem Fall alias Steven Benson) ist das schon erstaunlich…naja, mit viel Wohlwollen anschaubar. Alles selbstverständlich ziemlich schäbig und ohne Sinn und Verstand zusammengeschustert, einen gewissen Unterhaltungswert und Charme lässt sich diesem Schund aber nicht absprechen. Es gibt sogar ab und zu mal eine halbwegs drollige Idee wie eine Horde blinder, angriffslustiger Mönche, die nur dank einer telepathisch begabter Mutanten-Geisel „sehen“ können und nach deren drastischen Ableben (Beil durch den Kopp) plötzlich unbeholfen durch die Gegend eiern. Dazu gibt es ein wahllos wirkendes Ausstattungsmassaker (Laura Gemser läuft als einzige rum wie in 1001 Nacht, behält dafür verblüffend oft ihre Klamotten an), Chimären-Mutanten wie vom Kinderfasching und natürlich D’Amato-Spezi und Trash-Ikone George Eastman (Paco – Kampfmaschine des Todes), der als in Leder gekleideter Endboss eine wie immer nicht gute, aber immerhin prägnante Figur gibt. Das sorgt dafür, dass nach dem relativ lahmen und falsche Erwartungen weckend Auftakt eigentlich immer etwas los ist und die kack-blöde Sause deutlich mehr Spaß macht, als man es Joe D’Amato zutrauen müsste.

Fazit

Italo-Endzeit-Trash von Schmuddel-König Joe D’Amato, der in seiner Mischung aus grobem Unfug und tollkühner Unfähigkeit natürlich ziemlich räudig, aber zumindest halbwegs unterhaltsam daherkommt. Selbstverständlich ausschließlich für Freunde solcher Geschmacksentgleisungen zu empfehlen und auch denen nur bedingt, da gab der Markt auch schon klar „Besseres“ her. Aber unter gewissen Bedingungen muss und sollte man mit wenig zufrieden sein können.

Kritik: Jacko Kunze

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