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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Leo Castaneda fährt seit Jahren die Metro der Linie 6 in Brüssel. Eines Nachts fällt ihm ein junger Mann auf, der viel zu dicht am Rand des Bahnsteigs steht. Der Unbekannte springt vor den Zug - in letzter Sekunde erkennt Leo entsetzt das Gesicht seines Sohnes Hugo, den er seit zwei Jahren nicht mehr gesehen hat. Auf der gefährlichen Suche nach den Gründen für den tragischen Tod seines Sohnes taucht Leo tief hinab in die kriminelle Unterwelt Brüssels. Die Polizei ist ihm dabei keine Hilfe - hält sie ihn doch selbst für verdächtig. Denn für einen „normalen“ Bürger kann er etwas zu gut mit Waffen umgehen. Also muss sich Leo auf seine eigenen Fähigkeiten verlassen, um diejenigen zu finden, die für den Tod seines Sohnes Hugo verantwortlich sind.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es geht von Beginn an bewusst rätselhaft zu bei Die Mörder meines Sohnes, einer belgisch-französisch-spanischen Co-Produktion, angesiedelt im (überwiegend) nächtlichen Brüssel. Doch schon vor dem Eintauchen in das Nachtleben der belgischen Hauptstadt wird das Publikum mit einer zunächst nebulösen Szene konfrontiert: ein Mann steht allein am Strand und hantiert mit einer Pistole. Er versucht sich das Leben zu nehmen, hadert aber noch. Irgendwann liegt er am Boden und Blut tränkt den Sand. Wer, wieso, weshalb, warum, das erfahren wir noch lange nicht. Zunächst stellen sich ganz andere Fragen. U-Bahnführer Leo (Antonio de la Torre, La isla mínima – Mörderland) erlebt gleich einen doppelten Schock: nicht nur, dass sich ein junger Mann vor seinen Zug wirft, er muss feststellen, dass es sich dabei um seinen Sohn Hugo handelt, den er seit zwei Jahren nicht mehr gesehen hat. Wie sich herausstellt, hatte Hugo bereits eine Kugel im Leib und hat sich scheinbar nur noch mit letzter Kraft auf die Gleise – und gezielt vor diesen Zug – befördert, um seinen Vater auf irgendetwas hinzuweisen. Was das ist, warum Leo sich gegenüber der Polizei ahnungslos gibt und warum er sich im Anschluss gekonnt gegen einen Überfall in den eigenen vier Wänden verteidigen kann, ist zunächst der Treibstoff für einen halbwegs interessanten Auftakt.

Der gebürtige Chilene Giordano Gederlini ist meist als reiner Drehbuchautor aktiv, zuletzt 2019 als Co-Autor des überaus erfolgreichen Die Wütenden - Les misérables. Die Mörder meines Sohnes ist in 20 Jahren erst seit dritter Spielfilm als Regisseur, das Skript verfasste er natürlich auch selbst. Auf den ersten Blick sieht das alles recht vielversprechend aus, gerade da die handwerkliche Präsentation kaum Grund zur Klage lässt. Die Stimmung ist betont melancholisch, die Bilder haben einen hochwertigen Look und auch akustisch ist man verblüffend edel aufgestellt. Für den Score ist niemand geringeres verantwortlich als Laurent Garnier, seines Zeichens eine lebende Legende der elektronischen Musik Frankreichs, vom Stellenwert auf Augenhöhe mit Daft Punk (wenn auch mit einem deutlich anderen Stil und weniger kommerzialisiert). Man muss aber dazu sagen: die Musik drängelt sich hier eindeutig nie in den Vordergrund und bleibt stetig eine rein begleitende, untermalende Komponente. Wenn man darauf achtet, hört man hier und da feine Nuancen heraus, letztlich ist es aber auch kein wirklich bedeutendes Argument für den Film. Dessen Stärken könnten darin liegen, mit den Wissenslücken des Publikums clever zu spielen und sie in hochspannenden Pointen münden zu lassen. Der Konjunktiv sagt es schon: das passiert leider nicht.

Die offenen Fragen beantworten sich entweder relativ schnell oder erweisen sich in ihrer Antwort als wahnsinnig unspektakulär, so dass man im Prinzip relativ flott bei der x-ten Variation von „Ein Vater sieht rot“ gelandet ist. Das könnte auch die nächste Streaming-Dienst Auftragsarbeit von Liam Neeson sein, der Unterschied würde niemanden auffallen. Und wir reden hier von solchen Dingern wie Blacklight oder Memory, und nicht etwa einem 96 Hours, der noch durch handfeste und sehenswerte Actioneinlagen bestechen konnte. Diese hätten dem mit Einfallsreichtum nicht gerade gesegneten Die Mörder meines Sohnes als letztes Mittel zum Zweck auch sehr gutgetan, aber auch da hält man sich betont bedeckt. Eine kleine Kampfszene am Anfang, im Finale wird auch mal geschossen, das war es in diesem Bereich. Sonst nur mäßig aufregende „Ermittlungsarbeiten“ – offiziell wie inoffiziell – und ein Plot, der sich als erschreckend eintönig und beliebig herausstellt. Das ist reiner Dienst nach Vorschrift und so identitätslos aus der nackten Schablone gepresst, dass es einen nach einem wenigstens interessanten Auftakt irgendwann nur noch gnadenlos ermüdet.

Fazit

Sieht gut aus und hört sich gut an, erweist sich jedoch nach dem ersten Drittel als eintöniger Einheitsbrei ohne bemerkenswerte Einfälle oder wenigstens auffällige Einzelmomente. Ein grimmiger, aber unkreativer Schnarcher, den man alsbald wieder vergessen haben müsste.

Kritik: Jacko Kunze

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