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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Verfolgt das Leben von Pater Stuart Long, einem Boxer, der zum Priester wurde und auf seinem Weg von der Selbstzerstörung zur Erlösung unzählige Menschen inspirierte.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Father Stu hat vermutlich den besten Gag des Filmjahres 2022. Die Geschichte vom katholischen Geistlichen, der sich verliebt und deswegen an seiner Profession, seinem Glauben und vor allem dem Zölibat zweifelt, ist altbekannt. Im Regiedebüt von Rosalind Ross (schrieb auch das Script) wird diese Geschichte für eine Episode im Leben der Titelfigur aber ganz wunderbar umgekehrt. Ex-Amateurboxer und Möchtegern-Schauspieler Stuart Long verliebt sich bei der Arbeit im Supermarkt in Carmen (, The Marksman - Der Scharfschütze), die er nach den typisch romantisierten Stalker-Anwandlungen (ein echter Stu würde so etwas nicht tun!) doch noch weich wird. Doch was macht Stuart? Der findet zu Gott und entscheidet sich lieber für diesen, statt für Carmen. Ganz ehrlich, das ist glasklar das lustigste, was dieser Film zu bieten hat und auch das Beste. Leider waren sich die Macher*innen dieser Tatsache nicht bewusst, sonst hätte ihr Werk vielleicht eine wirklich angenehme Charakterkomödie werden können. Doch ihr Ziel war es, lieber einen unangenehm missionarischen, zähen und stumpfen Propagandafilm für den katholischen Glauben zu drehen. Immerhin, das ist ihnen gelungen.

Diese Christenfilme (ja, das kann und sollte herablassend gelesen werden) sind vor allem in den USA immer wieder große Erfolge (z. B. I Can Only Imagine oder I Still Believe), werden hierzulande aber meist ohne größeres Aufsehen als VOD oder sonst wie fürs Heimkino veröffentlicht. So auch Father Stu. Das verwundert, wenn man auf die Besetzungsliste schaut. Lone Survivor-Star ist doch eigentlich die große Leinwand gewohnt und auch wenn (Wir waren Helden) mittlerweile mehr DVD- als Kinopremieren vorzuweisen hat, könnte auch er noch Zuschauer anlocken. Dazu zeigen sich auch erfahrene Schauspielgrößen wie (Bird Box - Schließe deine Augen) oder (Uhrwerk Orange). Warum also diese lieblose Auswertung? Das ist die falsche Frage.

Eigentlich ist überhaupt keine Frage notwendig. Denn Father Stu ist ein so misslungene Produktion, dass er dankbare Gefühle und kein "Hä?" evozieren sollte. Es ist das Beste, dass deutsche Projektoren von diesem Werk verschont blieben. Es ist ein unangenehmer Film, weil er zu Beginn (ähnlich wie der zum Glück recht unbekannte Small Group) den Eindruck erweckt, es waren wirklich Personen vor und hinter der Kamera involviert, die einen amüsaten wie durchaus auch mitreißenden Zeitvertreib auf die Beine stellen wollten. Tatsächlich haben die ersten Minuten sogar den Look & Feel  eines -Film (okay, auch nicht das beste Zeichen). Doch nach und nach lässt Father Stu diese Tarnung fallen. Spätestens wenn Carmen als ultimative Christin in der Geschichte positioniert wird, die laut ihrer Aussage niemanden lieben kann, der ihren Glauben nicht teilt, wird klar, was hier Phase ist: Es ist ein Werbespot für die katholische Kirche. Da ist es fast schon clever, dass Stuart kurz als Schauspieler für Dauerwerbesendungen seine Hostien verdient.

Die klare Aussage von Father Stu: Christen sind super und die besseren Menschen. Christentum ist eh toll. Wer an Gott zweifelt, ist selbst schuld und Märtyrertum ist sowieso der geilste Scheiß auf dem Planeten. Vielen Dank für die Informationen. Das ist ziemlich widerlich, dank der stets kitschigen, aber vor allem fantasielosen Inszenierung von Rosalind Ross, die übrigens während Entstehung des Films die Lebensgefährtin von Jesusfolterer Mel Gibson war, fällt es aber tatsächlich schwer, sich darüber ordentlich zu echauffieren. Denn diese Propaganda wird nach und nach zu einem so schnarchigen, durchschaubaren und teilweise wirklich desaströs gespielten und geschriebenen Film, dass sich fast ein wenig Mitleid mit den Beteiligten einstellt, die leider auf einen biblischen Irrglauben hereingefallen sind: Beten ersetzt  kein Talent.

Fazit

Selbst mit großen Schlücken Messwein und tiefen Zügen Weihrauch wird "Father Stu" keinen Deut besser. Das hier ist ein ganz grober sowie schamloser Werbespot fürs Christentum. Unkritisch, scheinheilig und talentbefreit vorgetragen.

Kritik: Sebastian Groß

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