{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Amazon prime

Inhalt

1955 stellt sich das junge Ehepaar Brian & Peggy Bell für Experimente mit einem Impfstoff zur Verfügung, der gegen Radioaktivität immun machen soll. Kurz nach der Geburt ihres Sohnes David sterben beide bei einer Selbstentzündnung. Mehr als dreißig Jahre später lebt David, nun unter dem Namen Sam, als College-Professor und hat keine Ahnung über seine tragische Vergangenheit. Bis es auch in seinem Umfeld zu solch sonderbaren Vorfällen kommt…

Kritik

Die spontane Selbstentzündung (Spontaneous Combustion, so auch der Originaltitel des Films) bei Menschen ist ein bis heute nicht bewiesenes, aber über die Jahrhunderte immer wieder anhand von rätselhaften Einzelfällen als Mythos herumschwirrendes Phänomen, das deshalb auch immer mal wieder in der fiktiven Unterhaltung aufgegriffen wird. Fire Syndrome macht es zum zentralen Thema des Films von Tobe Hooper, der eins mit Blutgericht in Texas (The Texas Chainsaw Massacre) einen der wichtigsten Horrorfilme überhaupt erschuf und mit Poltergeist einen der wenigen, echten Blockbuster des Genres. Danach ging es für ihn schrittweise bergab. Sein Engagement Mitte der 80er bei CANNON fällt dabei gar nicht so negativ ins Gewicht, schließlich durfte er sich bei Filmen wie Lifeforce – Die tödliche Bedrohung, Invasion vom Mars und natürlich Texas Chainsaw Massacre 2, dem verschroben-satirischen Sequel des eigenen Meisterwerks, relativ ungehemmt mit einem zumindest soliden Budget im Rücken austoben. Die wahren Probleme begannen danach. Vielfach war er nur noch im TV beschäftigt und die wenigen Kino- bzw. DTV-Filme sahen dann in etwa so aus wie das hier.

Da sich seine Eltern 1955 für ein Experiment ihres Arbeitgebers – des Nuklear-Konzerns SAMSON - zur Verfügung gestellt haben, verfügt ihr kurz danach geborene Sohn David über besondere Fähigkeiten. Dies ist im lange nicht bewusst, wächst er doch nach dem schnellen und drastischen Ableben seiner Erzeuger unter falschem Namen auf. Heute, also 1990, ist Sam (Born to be crazy: Brad Dourif, Wildling) College-Professor und Anti-Atomkraft-Aktivist. Geplagt von einem konstanten, leichten Fieber, an das er sich inzwischen aber längst gewöhnt hat und nach seiner Scheidung wieder neu verliebt. Alles läuft recht gut, bis sich in seinem näheren Umfeld erschreckende Todesfälle häufen. Menschen, mit denen er mal mehr, mal weniger, aber immer einen gewissen emotionalen (um nicht zu sagen „hitzigeren“) Kontakt hatte, sind kurz danach Opfer von Flammen geworden. Die Brandursache meist unbekannt und extrem rätselhaft. Langsam beginnt Sam an Zufällen zu zweifeln und stößt auf ein wüstes Komplott, das sich komplett um ihn und sein eigentliches Ich dreht. Dieses kommt immer mehr zum Vorschein und bald ist der brave Sam passé – David erlebt eine feurige, wütende Wiedergeburt.

Die Story erscheint wie eine plumpe und krude Mischung aus der (auch nur mittelprächtigen) Stephen King Verfilmung Der Feuerteufel und David Cronenberg’s (allgemeinn unterschätztem) Scanners – Ihre Gedanken können töten. Da wird sich munter kreuz und quer bedient und beides auch noch mit einem dusseligen Verschwörungs-Plot vermengt, der nicht mal die größte Baustelle dieses von Beginn an ziemlich ranzigen Films darstellt. Bis auf Hauptdarsteller Brad Dourif sind alle anderen Mimen eine einzige Katastrophe. Niemand erwartet bei so einer Produktion ehrfurchterregende Offenbarungen der Schauspielkunst, so was sollte aber niemand über sich ergehen lassen müssen. Gemünzt besonders auf die Damen, das mutiert zum Wetteifern um die goldene Schreckschraube. Fürchterlich. Brad Dourif ist da wahrlich ein Lichtblick, obwohl er natürlich komplett drüber geht. Ihm beim totalen Durchdrehen zuzusehen macht aber generell meistens Spaß und in dem Fall hat der Film ja sonst kaum was zu bieten. Die Effekte sind überwiegend lächerlich, nur selten für seinen Jahrgang und die Bedingungen wenigstens verständlich – und das ist ja auch so ein Ding: Das Ganze sieht locker 10 Jahre älter aus, als es eigentlich ist. Ohne Infos ließe sich das niemals auf 1990 schätzen. Was nichts mit gewolltem Retro-Charme zu tun hat, der kann es nur nicht besser.

Fire Syndrome ist bis auf die letzte halbe Stunde ziemlich furchtbar und selbst dann auch nur nuanciert besser. Wie gesagt, Brad Dourif im Mad-Modus geht oft und hier ganz besonders, dazu eine sogar optisch erstaunlich ganz nette Showdown-Einleitung in Argento-Blau (das Finale an sich ist dafür wieder extrem panne) und es gibt ein überraschendes Cameo von Kult-Regisseur John Landis (Die Glücksritter), der verhältnismäßig spektakulär (für den Rahmen) zu Asche verarbeitet wird. Humor hat der Mann ja. Muss man hierfür auch. Mal im Vergleich: Sein 9 Jahre älterer American Werewolf zu dem hier…oder besser nicht.

Fazit

Der Niedergang von Tobe Hooper ist schwer zu ertragen, aber noch schwerer zu leugnen. Ein Schicksal was viele Kollegen aus dem Horrorgenre etappenweise selbst erlebt haben, aber nur bei Hooper ging es kontinuierlich bergab, ohne gelegentliches Zwischenhoch. Immerhin, da war er konstant und konsequent. Nach seinem wegweisenden Durchbruch mit der Geburt von Leatherface, seiner gutbezahlten Spielberg-Hausarbeit und seiner amüsanten CANNON-Phase nun endgültig angekommen im Video-Schrott der frühen 90er, als der Horrorfilme eh am Boden lag. Da passt „Fire Syndrome“ symptomatisch rein. Uninspiriert, im wahrsten Sinne des Wortes ausgebrannt und nur noch unter schäbigen Bedingungen produziert, um einen inzwischen belächelten, nicht mehr wertgeschätzten Markt zu bedienen.Unterhaltungswert eher zufälliger und wohlwollender Natur. 

Kritik: Jacko Kunze

Wird geladen...

×