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Inhalt

15 Jahre ist es her, dass Tae-yul, der beste Schwertkämpfer Joseons, daran gescheitert ist, den Sturz seines Königs zu verhindern. Seitdem lebt er mit seiner Tochter Tae-ok zurückgezogen in den Bergen. Als Tae-yuls Augenlicht infolge einer alten Kriegsverletzung zu schwinden beginnt und er vollständig zu erblinden droht, macht sich Tae-ok auf die Suche nach einem Heilmittel für ihren Vater. Doch Joseon ist keine sichere Gegend mehr: Die Sklavenhändler der Qing-Dynastie terrorisieren die umliegenden Dörfer und versetzen das gesamte Land in Angst und Schrecken. Als Tae-ok in die Fänge des skrupellosen Anführers Gurutai gerät, muss Tae-yul erneut zum Schwert greifen und sich den Geistern seiner Vergangenheit stellen. Eine blutgetränkte Befreiungsmission beginnt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit The Swordsman liefert der Südkoreaner Jae-Hoon Choi sein Debüt sowohl als Regisseur als auch als Drehbuchautor ab und hatte eigentlich Großes vor. Covid-19 sei Dank landete sein ambitioniertes Werk nur auf sehr wenigen Leinwänden weltweit und startet bei uns auch direkt im Heimkino. Wobei er hier – Pandemie hin oder her – vermutlich auch so diesen Weg eingeschlagen hätten. Asiatisches Kino hat es trotz eines Parasite bei der breiten Masse immer noch schwer, insbesondere bei einer Thematik wie in diesem Fall.

Das historische Schwertkampf-Kino hat im asiatischen Raum eine lange Tradition, dementsprechend wagt sich der Debütant hierbei in große Fußstapfen. Dabei macht The Swordsman zumindest schon mal optisch einen gelungenen Eindruck. Ausstattung, Kostüme und Kulissen, alles ganz wunderbar. Darin wird scheinbar eine Geschichte um Verrat, Machtspielchen und Vergeltung erzählt, was sich jedoch im Laufe der Zeit als Luftblase herausstellt. Damit beginnen schon die deutlichen Schwächen des Films, die er hinter seiner ordentlichen Präsentation zunächst zu verbergen vermag. Viele grob angedeutete Sideplots, Handlungsstränge und auch die Großzahl der Nebenfiguren sind nur schmückendes und am Ende völlig nutzloses bzw. im Nichts verlaufendes Beiwerk. Im Grunde ist es eine ganz banale Rettungsmission eines Vaters, der seine Töchter aus den Fängen skrupelloser Menschenhändler befreien will. Dafür treibt der kurz vor der Erblindung stehende, ehemalige Soldat am Königshof seine eigentlich seit 15 Jahren in der Scheide gebliebene Klinge unerbittlich in die Leiber zahlreicher Schergen, bis es zum unvermeidlichen Finalkampf gegen den diabolischen Anführer kommt. Das könnte bei einem mitreißenden Zweikampfspektakel auch vollkommen reichen, dafür fällt das Ganze jedoch zu beliebig aus.

Die Kampfszene, die aufgrund der austauschbaren und überraschungsarmen Geschichte eindeutig das Highlight darstellen müssen, sind engagiert und mindestens passabel in Szene gesetzt, aber weit weg von wirklich beeindruckend oder markant. Das ist ganz solide Kost, maximal eine etwas längere Sequenz kann aufgrund der rasanten Inszenierung etwas herausstechen, ansonsten ist das nicht mehr als Dienst nach Vorschrift. Die Latte für Action ohne Schusswaffen ist in den letzten Jahre selbst bei kleineren Produktionen so hoch gelegt worden, mit dem hier Dargebotenen lässt sich dem nie und nimmer die Stirn bieten. Eingebettet in einen formelhaften Plot stirbt ein an sich solide gemachter Film den undankbaren Tod der Bedeutungslosigkeit. Ohne dabei in irgendeiner Form schlecht oder per se komplett uninteressant zu sein. Es bleibt nur viel zu wenig stehen, was am Ende wirklich kriegsentscheidend sein könnte. Das blanke, graue Mittelmaß. Dem kann und will man nicht ernsthaft böse sein oder damit zu hart ins Gericht gehen. Für den einmaligen Zeitvertreib nicht gänzlich ungeeignet, damit dürfte die Sache sich aber auch erledigt haben.

Fazit

Bemüht, aber profillos. „The Swordsman“ fehlt es trotz seiner grundsätzlich akkuraten Inszenierung an echtem Highlight-Charakter. Weder die durchschnittlich-passablen Kampfszenen und erst recht nicht die zweckdienliche, x-mal auch im westlichen Genre-Kino abgehandelte Ein-Vater-sieht-(in dem Fall bald nicht mehr)-rot-Prämisse besitzen etwas Nachhaltiges, das nach dem Abspann im Kopf bleibt oder ernsthaft zu einer Zweitsichtung einlädt. Hardcore-Asia-Fans mit ausgeprägtem Schwertkampf-Fetisch können sich trotzdem daran probieren, denn schlecht ist in jeglicher Hinsicht auch etwas ganz Anderes.

Kritik: Jacko Kunze

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