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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Sie begegnen sich am Flughafen in Seoul und könnten unterschiedlicher nicht sein: Die chinesische Immigrantin Jin Xia arbeitet an der Sicherheitskontrolle, kleidet sich praktisch, tut ihre Pflicht. Die grünhaarige Frau, die an diesem Tag dort auftaucht, ist jünger, extrovertierter und lässt sich vom Abtasten nicht beeindrucken. Jin Xia ist fasziniert. Als die Frau sie schon kurz darauf in ihre krummen Geschäfte verwickelt, wird klar, dass die beiden mehr gemeinsam haben, als man ihnen ansieht.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die unterdrückte Sehnsucht nach dem Ausbruch aus der beengten Existenz und die romantische Faszination einer Protagonistin voll düsterer Geheimnisse sind nicht die einzigen Motive, die Shuai Hans zweite Spielfilmarbeit mit ihrem Debütdrama Summer Blur teilt. Sowohl das melancholische Jugenddrama, das 2020 bei Berlinale Generation ausgezeichnet wurde, als auch die verschachtelte Krimi-Romanze, die in der diesjährigen Panorama Sektion läuft, ziehen ihre Spannung aus einer zwischen Anziehung und Abstoßung changierenden Dynamik zweier nach außen hin gegensätzlichen Figuren.

Das Flughafen-Setting, in dem die chinesische Protagonistin (Fan Bingbing, The 355) von einer provokanten jungen Reisenden (Joo-Young Lee) magisch angezogen wird, maximiert diese Polarität. Sicherheitsbeamte Jin Xa trägt strenge Dienstkleidung, die Fremde Haare und Nägel in der Titelfarbe und illegale Schmuggelware im Handgepäck. Der Drogendeal, mit dessen Anteil Jin Xa ihrem sadistischen Ehemann (Kim Young-ho, Hahaha) entkommen will, ist nicht der einzige Handlungsstrang, den die Regisseurin und Drehbuchautorin so leichtfertig verwirft wie das platonische Paar seine Pläne ändert.

Der mit Genreklischees gespickte Plot bleibt ein unfertiges Mosaik, in dem die fehlenden Teile die interessantesten scheinen. Alles bleibt unzuverlässig und vage: Zuneigung, Identität, selbst die Grenzen des Ichs. Beider Flucht ist auch eine vor traumatischen Erinnerungen, Schuldgefühlen und der Verwundbarkeit einer emotionalen Bindung. Sobald diese besiegelt scheint, erschüttert eine Aktion ihrer namenlosen Komplizin das Vertrauen der Protagonistin auf ihrer Reise ans Ende der Nacht, die trotz symbolischer Vereinigung so zwiespältig endet, wie sie beginnt.

Fazit

Im Spiel mit der Ästhetik und den Narrativen des Neo-Noir gibt sich Shuai Han in ihrem zweiten Spielfilm so sprunghaft wie die mysteriöse Schlüsselfigur, deren reale Existenz subtile Hinweise immer wieder in Frage stellen. Eine fast greifbare Winterkälte kriecht als Symbol zwischenmenschlicher Entfremdung in die tristen Stadtrandkulissen. Neon-Licht und Leuchtreklamen tauchen das surreale Szenario in ein die narrative Ambivalenz spiegelndes Zwielicht. Der psychologische Subtext bleibt vage wie die queere Anziehung der spiegelverkehrten und spiegelgleichen Figuren.

Kritik: Lida Bach

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