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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der Londoner Psychiater Hector ist vielleicht ein bisschen exzentrisch, aber im Grunde einfach liebenswert. Nur ein Problem wird er einfach nicht los, dabei gibt er sich wirklich die größte Mühe: Seine Patienten werden einfach nicht glücklich. - Eines Tages, ausgerüstet mit eimerweise Mut und kindlicher Neugier, beschließt Hector, London, seine Praxis und seinen Alltag hinter sich zu lassen und sich nur noch dieser Frage zu widmen: Gibt es das wahre Glück? Und wenn er schon dabei ist: auch für ihn? Er begibt sich auf eine Reise um den ganzen Erdball - eine weite, gefährliche und vor allem sehr, sehr lustige Reise.

Kritik

Hector Reisen oder Die Suche nach dem Glück“ war im Jahre 2004 eines der erfolgreichsten Bücher in Deutschland und feierte ebenso international große Erfolge. Knapp zehn Jahre nach Veröffentlichung kommt die Reise des Psychiaters Hector (der im Grunde die literarische Version seines Autors, Francois Lelord, ist) nun in die Kinos. Ein erfolgreiches Buch ergibt (so lautet eine der vielen angeblich todsicheren Erfolgsformeln des Filmemachens) einen erfolgreichen Film. Bei „Hector Reisen oder Die Suche nach dem Glück“ erwies sich dies als Trugschluss. Schade, möchte man meinen, immerhin ist der Film prominent besetzt und spricht auch die Zuschauer an, die keine Lust auf Comic-Krawall haben. Doch der Misserfolg von „Hector Reisen oder Die Suche nach dem Glück“ erweist sich als absolut berechtigt, denn die Romanverfilmung ist ein einziges Ärgernis.

Hector Reisen oder Die Suche nach dem Glück“ gehört zur Gattung der sogenannten 'Feel-Good-Movies'. Dies sind Filme, die ihr Publikum gut gelaunt nach dem Abspann in die Realität entlassen. Inhaltlich werden Probleme geschildert, die am Ende dann doch entweder vergessen, bereinigt oder im Falle von „Hector Reisen oder Die Suche nach dem Glück“ scheißegal sind. Während Feel-Good-Movies wie „Ziemlich beste Freunde“ oder „Slumdog Millionär“ nämlich ihre unschönen Thematiken ernst nehmen (auch wenn sie diese gewiss alles andere als authentisch abbilden oder behandeln), stampft der gute Hector (Simon Pegg, „Shaun of the Dead“) durch die Welt, lächelt sich durch Probleme wie Armut, Krankheit, Krieg und Tod und sucht dabei nach dem Glück. Dass diese Reise nur ihm dient, weiß man als Zuschauer bereits vorm ersten Abflug gen Peking, aber natürlich muss Hector erst knapp zwei Stunden seine Abenteuer überstehen, die ihn sogar zu einem Gefangenen eines afrikanischen Gangsters machen. Spannend ist das nie, was auch daran liegt, dass Regisseur Peter Chelsom, der einst so wunderbare Werke wie „Funny Bones“ oder "The Mighty" inszenierte und mittlerweile für Filme wie „Hannah Montana – Der Film“ benutzt wird, die Romanverfilmung größtenteils wie einen Fernsehspielfilm aussehen lässt. Da ändern auch die plump eingefügten Übergangs-Montagen aus Animation und Pappmaché-Tricks nicht viel.

Hector Reisen oder Die Suche nach dem Glück“ ist ärgerlich. Ärgerlich weil so viele Darsteller von internationalem Rang und Namen (und unsere Gold-Vroni, Veronica Ferres, „Das Superweib“) verheizt werden, aber vor allem so ärgerlich, weil sich „Hector Reisen oder Die Suche nach dem Glück“ seine Wohlfühlzone im Elend anderer einrichtet. So trifft er im Laufe der Handlung u.a. eine junge Frau, die aus Geldnot gezwungen ist sich zu prostituieren. Wenn der Film dann am Ende zu dem endgültigen Ergebnis kommt, dass „jeder zum Glück verpflichtet ist“, wirkt dies im Kontext zu diesem und anderen (Pappschablonen-)Charakter, die der Londoner Psychiater trifft, höhnisch, wenn nicht sogar widerlich zynisch und herablassend.

Hector Reisen oder Die Suche nach dem Glück“ ist reinrassige, blinde, egozentrische Vereinfachung. Problembewältigung? Das bedeutet hier schmunzeln, schniefen, weiterreisen. An filmischen Versimpelung von Problemen ist natürlich erst mal nichts Falsches dran, so wird immerhin am konsumierbarsten etwas vermittelt, doch bei „Hector Reisen oder Die Suche nach dem Glück“ geht es nur um den Konsum von Problemen ohne deren aufrichtige Verarbeitung. Es ist wie eine Spinkserei durch ein Schlüsselloch. Die Klinke wird dabei nie heruntergedrückt. Die Tür bleibt zu. Das interessanteste bei „Hector Reisen oder Die Suche nach dem Glück“ ist deswegen auch nicht die Frage, was Glück ist (eine Frage die im Film dazu ihrer Individualität beraubt wird), sondern die, ob dem Film der Mut fehlte oder er glaubt den Zuschauern fehlt die Courage sich im Dunkeln des Kinos Tatsachen und Schicksalen zu stellen, die nicht via billigem Ein-mal-Eins des Glücks zu lösen oder gar zu begreifen sind.

Fazit

Die Suche nach dem Glück verkommt hier zu einer reinrassig mutlosen Abhandlung von Glückskeksweisheiten. Nichts gegen Feel-Good-Movies, aber „Hector Reisen oder Die Suche nach dem Glück“ ist arrogant-einseitiges Kino, welches teilweise wirklich zum Fürchten und Ekeln ist.

Kritik: Sebastian Groß

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