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Inhalt

Am Ende der Hochzeitsfeier von Atul und Vina ist ein Vater hoffnungslos betrunken, tanzt und fordert andere Hochzeitsgäste zum Armdrücken heraus. Dass dieses Verhalten die ganze Feier ruiniert, ist offensichtlich. Als es höchste Zeit ist ins Bett zu gehen, ist Atul so bedauernswert gehemmt von der Nähe seiner Eltern, dass er es nicht schafft die Hochzeitsnacht zu vollziehen. Als am Tag nach der Feier auch noch die lang ersehnten Flitterwochen abgesagt werden, bleibt dem frisch verheirateten Paar nichts anderes übrig, als bei Atuls Eltern einzuziehen. Als sich neugierige Familienmitglieder und tratschende Nachbarn auch noch mit dem Ziel verschwören, das Paar am Vollzug ihrer Ehe zu hindern, brechen Atul und Vina in Panik aus…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Zugegeben, das Cover, die Beschreibung sowie der Trailer können irritieren: Doch was hier von Regisseur Nigel Cole, der mit seinen Filmen We Want Sex, So was wie Liebe oder Grasgeflüster bereits seine Bewunderung für Liebe, Zerrissenheit sowie Sehnsüchte beeindruckend gezeigt hat, inszeniert wird, ist keineswegs ein knallbunter Bollywood-Film. Zwar ist das Ensemble indisch, die Darsteller ebenso angehaucht und auch die Elemente typisch dem Genre des heiteren Tanzes und Gesangs, allerdings bleibt es dann doch eher britisch. Basierend auf einem Bühnenstück von Bill Naughton, erzählt so Hochzeitsnacht mit Hindernissen (OT: All in Good Time) ein eher klassisches Familiendrama, welches immer wieder mit den Taten der Vergangenheit spielt (oder hier eben nur andeutet), ein schwieriges Verhältnis zwischen Vater und Sohn offenbart und somit eben auch eine junge neue Liebe, die bereits vor ihrer größten Herausforderung steht. Das ganze wird dabei mit ordentlich Humor sowie Unterhaltungswerten gewürzt (so wie auch bei der Vorlage), was aber auch dafür sorgt, dass sich das dann doch recht bunte Treiben nie wirklich einordnen möchte.

Bollywood bleibt allerdings immer Allgegenwärtig: Dies liegt vor allem auch daran, dass Atul Filmvorführer ist und entsprechende Werke stets im Hintergrund präsent bleiben. Die Indische Kultur allerdings, dient nur als treibende Kraft hinter der eigentlichen Geschichte. Dem Familiendrama zwischen Atul und seinen Eltern. Denn während die Hochzeitsnacht nicht vollzogen werden kann, was einem Eklat in der indischen Kultur gleichkommt, ergeben sich immer mehr Konfliktlinien, die ein wahres Mosaik aus schwierigen Verhältnissen zu bestehend scheint. Allerdings bleibt dies bei Hochzeitsnacht mit Hindernissen niemals wirklich konsequent. Viel eher setzt Regisseur Nigel Cole auf Bilder, Dialoge sowie Andeutungen, was letztlich dafür sorgt, dass der Zuschauer gerne einmal alleine gelassen wird. Kommt dann noch der Humor dazu sowie die lockerleichte Unterhaltung, ergibt dies ein Ganzes, welches letztlich ein wenig harmlos wirkt. Seichte Stereotypen sowie ein unbefriedigendes fröhliches Finale, runden das Gesamtbild schließlich ab. Wer also auf den gnadenlosen Kulturcrash gewartet hat, auf höchst sensible wie dramatische Szenen oder einem Höhepunkt der Emotionen, bleibt enttäuscht zurück. Wer aber eine lockerleichte Dramödie erwartet, die mit einer guten Inszenierung untermalt ist, bekommt genau das, was er sucht.

Fazit

"Hochzeitsnacht mit Hindernissen" hätte durchaus das Potenzial gehabt, ein bewegendes Familiendrama zu erzählen, welches gekonnt zwischen Alt und Jung, Ost und West und Moderne und Tradition hin und her wechselt, sodass tiefe Gefühle garantiert gewesen wären. So bleibt einzig eine durchaus sympathische wie charmante Komödie übrig, die etwas harmlos sowie oberflächlich bleibt. Und wer Bollywood sucht, wird ebenfalls nur in Ansätzen fündig. Hier ist "Monsoon Wedding" aus dem Jahre 2001 dann wohl eher die richtige Adresse.

Kritik: Thomas Repenning

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