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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Anja und Tomas hatten mal ganz andere Lebensentwürfe. Als bei der wesentlich jüngeren Anja ein Hirntumor diagnostiziert wird, bricht das wohl organisierte, aber nur noch funktionale Nebeneinander des erfolgreichen Paares jäh in sich zusammen. Zudem ist Weihnachten. Der Schock, mit der Endlichkeit des Lebens konfrontiert zu sein, die im Alltag stets verdrängt wird, verändert alles.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Krebs sei wie eine Zwiebel schälen, heißt es in Maria Sodahls (Limbo) Melodram. Weil er eine_n zum Heulen bringt? Nein, wegen der Schichten. Bei Krebs gäbe es viele Schichten, lautet die Erklärung. Doch um Krebs geht es in dem intimen Partnerschaftsdrama nicht, sondern um Langzeitbeziehungen. Die im Zentrum der über zweistündigen Handlung hat auch viele Schichten, die eine nach der anderen mühsam abgeschält werden. Also sind Langzeitbeziehungen wie Krebsgeschwüre? Ein bisschen, jedenfalls die der Hauptfiguren.

Aus dem Trott von Karriere und Kinder reißt das wohlhabenden ältere Paar die Diagnose, Anja (Andrea Bræin Hovig, En affaere) habe einen Hirntumor. Ob eine Metastase ihrer vorangehenden Krebserkrankung ist noch unklar - zumindest für die Protagonistin und ihren Mann Tomas (Stellan Skarsgård, Dune). Das Publikum weiß genau, wie es ausgeht, denn Anja ist Alter Ego Sodahls und Tomas das ihres Partners Hans Petter Molland (Pferde stehlen). Der Regisseur ist Dauergast der Berlinale, die nun auch ein Werk seiner Frau zeigt.

Dahinter Klüngeln oder schlicht Faulheit der Programmkuratoren zu vermuten, liegt nahe. Die harsche Ausgangssituation offenbart zwar verdrängt Konflikte, doch klingen eher nach Klischeekiste als Realismus. Er ging fremd, sie war auf seine Karriere eifersüchtig. Einschneidende Auseinandersetzungen gibt es weder zwischen den beiden noch mit den teils erwachsenen Kindern. Auch die Medikamenten- und Krankheitseffekte scheinen halb so schlimm, zumal bekanntlich alles gut wird und nicht nur das: sogar besser. Nicht nur Krebs ist heilbar, auch Beziehungskrisen. 

Fazit

Der autobiografische Hintergrund, der größte Stärke des passablen Schauspielkinos sein könnte, manifestiert sich als entscheidende Schwäche. Der Regisseurin und Autorin fehlt die Distanz zu einer überlangen Handlung, die hässliche Facetten von Krankheit und Krise ausspart. Sachliche Inszenierung nährt sich sukzessive Edelkitsch. Eine differenziertere Untersuchung der Auswirkungen schwerster Erkrankung auf Psyche, Partnerschaft und Familie passt augenscheinlich nicht ins Bild, das Sodahl von sich präsentieren will. Das vorgeblich offene Ende impliziert das breit verkündete reale Happy End.

Kritik: Lida Bach

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