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"Hyena Road" erzählt das Schicksal dreier Männer in Afghanistan. Ein Nachrichtenoffizier der kanadischen Armee wird in eine Verschwörung verstrickt, die ihn mit dem Tod und dem Töten konfrontiert. Ein emotionsloser kanadischer Scharfschütze stellt zum ersten Mal eine emotionale Verbindung zu einem seiner Opfer her. Und ein Mudschahed, der dem Kampf abgeschworen hat, wird unfreiwillig in den Mittelpunkt des Krieges gegen die Taliban gezogen. Nicht nur überkreuzen sich die Geschichten der Männer, zusätzlich will ein kanadischer General eine Straße durch Afghanistan errichten, um die Taliban endgültig zu zerschlagen. Doch das Vorhaben steht unter keinem guten Stern.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es gibt Geschichten, die müssen einfach erzählt werden. So natürlich auch der langjährige Krieg in Afghanistan, der politisch gesehen nicht nur eine vollkommende Katastrophe darstellt, sondern auch ein nicht enden wollendes Fiasko menschlichen Leides. Und so ist es dann auch kein Wunder, dass sich eher wenige Filmemacher richtig an die Materie heranwagen. Während Lone Survivor eine durchaus Wechselseite und daher angenehme Perspektive einnahm und sich Kajaki dem Schmerz annahm, scheiterte zuletzt Regisseur Clint Eastwood mit seinem American Sniper an einer gar schon gefährlichen Oberflächlichkeit und Einseitigkeit. Denn die Frage die bleibt: Wie soll eine Erzählung so gelingen, dass alle Seiten richtig beleuchtet werden, ein Populismus ausbleibt und der immer wieder starke Patriotismus der ISAF-Kräfte nicht überhandnimmt. Eine Herausforderung, aber eine lohnenswerte. Was wäre nicht alles eine Geschichte wert: Korruption, skrupellose Staats- und Wirtschaftsinteresse, leere Soldatenversprechen (und dem anschließenden Verfall vieler Veteranen), Desillusionierung, Gewalt, Verarmung, Drogen und einer endlosen Sinnlosigkeit. Hyena Road von Regisseur Paul Gross (Gunless), nimmt sich also einer wahren Herakles Aufgabe an. Und scheitert – wenn auch nicht in Gänze.

Wer sich Hyena Road ansieht, muss zuerst verstehen was der Film eigentlich erzählen möchte: Und zwar den kanadischen Einsatz in Afghanistan. Demensprechend begegnen uns drei Männer der kanadischen Einsatzkräfte, die mit ihren verschiedenen Geschichten immer wieder die gleiche Position einnehmen. Dabei immer mit dem Hintergrund der militärischen Struktur, inklusive Befehlsketten, Logistik und Einsätzen. Doch gerade hier versteckt sich bereits ein erster Fehler. Ja, es gibt durchaus leise Kritik in Hyena Road zu entdecken, wenn der geneigte Zuschauer genau hinsieht und politisch bewandert ist. Jedoch liefert dies nur eine Ansichtsweise, die Vorwissen erfordert und vielleicht so auch gar nicht von Regisseur und Autor Paul Gross beabsichtigt war. Die zerfallenen und zerbombten Orte könnten auch reine Kulissen sein, die subtile Gewalt ein Stilmittel und die vielen Dialoge eben nur typisches Soldatengespräch ohne Substanz. Viel zu oft bleibt uns also Paul Gross eine wirkliche Antwort schuldig. Mehr noch, an einigen Stellen verliert sich der Film in Sarkasmus oder gar einem unfreiwilligen Humor. So beispielsweise die Anekdote von Alexander dem Großen (basierend auf einem reichlich fiktiven Brief) oder ein beiläufiges „ich schieße nicht auf Kinder“. Der Film nimmt sich viel Zeit für seine Figuren, eben aber niemals richtig für seine Botschaft.

Dadurch erzeugt Hyena Road auch durchaus Längen, gerade wenn er sich mit Filmen wie Lone Survivor messen muss (die erste Geschichte ähnelt dem Film frappierend). Zumindest eine gewisse Realität wird aber gezeichnet: Die Soldaten – so hölzern die Darsteller an vielen Stellen auch sein mögen – präsentieren ein durchaus realistisches Bild. Eines durchmischt aus Angst, Langeweile, Sinnsuche, Hoffnung und manchmal auch Liebe (wenn auch hier etwas störend). Weder wissen sie wofür sie kämpfen, noch für was. Scheinbar für ein trockenes Land ohne Hoffnung. Und hier wären wir beim zweiten großen Fehler von Hyena Road. Denn nach dem Film gibt es leise das Gefühl, als wenn Afghanistan verloren sei und nur ein Ort voller Gewalt. Doch gerade dies ist fatal. Warum gibt es dort so viele Kämpfe, so viele Tote und eine hohe Korruption? Warum zeichnet sich das Land durch seine Vergangenheit so aus, wie sie ist? Wer war daran beteiligt? Was möchten die Menschen eigentlich in Afghanistan? Und wie kann ihnen wirklich geholfen werden? Das wären entsprechende Fragen, auf die sich Hyena Road hätte fokussieren können. So bleibt einzig ein Ausflug nach Afghanistan über, der den sehr bitteren Kampf zwischen Soldaten und „Aufständischen“ zeigt. Ohne viel Beiwerk, ohne Tiefe und ohne Brisanz. Schade.

Fazit

Wer in 120 Minuten einen Ausflug in das „umkämpfte“ Afghanistan machen möchte, ohne viel politisches oder gesellschaftliches Beiwerk, bekommt bei "Hyena Road" genau das richtige serviert. Hier und da ein paar ansehnliche Kämpfe, etwas Angst und jede Menge Soldatentum. Doch die wichtigen Fragen bleiben offen, die Wechselwirkung blass und daher der Film ein Fast Food Burger unter den Kriegsdramen. Sehr schade.

Kritik: Thomas Repenning

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