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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Vor seinen Augen stechen ein paar verkommene Junkies seine geliebte Frau Vivian einfach ab. Und dann läßt die Polizei den Täter wegen „Verfahrensfehlern“ wieder laufen! Stanley Hill ist außer sich. Der Mann, den alle für einen netten, arbeitslosen Ingenieur halten, erinnert sich an alte Zeiten. Er holt die Knarren aus ihrem Versteck und ruft seinen Kumpel Dennis an. Zusammen haben die beiden früher für ihr Vaterland die Drecksarbeit gemacht und sie sind immer noch verdammt gut in Form. Wie ein Unwetter kommen die Männer über die Kriminellen der Stadt. Dabei ziehen sie nicht nur eine Blutspur durch die Unterwelt, sondern stören auch sehr viel höhere Kreise auf. Langsam dämmert es Stanley, warum seine Frau wirklich sterben musste …

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit Rage – Tage der Vergeltung von Genre-Veteran Chuck Russell (Eraser, The Scorpion King) eröffnet sich das nächste Kapitel im Direct-to-Video-Output des ehemalige Box-Office-Garanten John Travolta (Pulp Fiction). Nach privaten Eskapaden, in denen auch Travoltas Mitgliedschaft in der religiösen Sekte Scientology eine nicht gerade untergeordnete Rolle spielte, hat die Reputation des Saturday Night Fever-Stars offenkundig gelitten. Dass sich die schauspielerische Klasse des in New Jersey geborenen Multitalents (Travolta ist nicht nur Darsteller und Tänzer, sondern auch Sänger und Autor) ebenfalls zusehends verschlechtert, ist damit aber noch lange nicht zu vermelden. Ganz im Gegenteil: Mit seinen Auftritten in Der Auftrag – Für einen letzten Coup ist es nie zu spät und Der Sturm – Life on the Line bewies Travolta, dass ihm die tiefen Furchen im Konterfei inzwischen maßgeblich auf dem Weg zur kantigen Charakterfresse unterstützen.

Rage – Tage des Vergeltung ist nun John Travoltas Eintrag im inzwischen wieder inflationär genutzten Gefilde der Selbstjustiz. Nachdem Michael Winner mit seinem schroffen Großstadtklassiker Ein Mann sieht rot das archetypische Muster für einen echten Vigilantismus-Reißer festlegte und Pierre Morel dieses Muster mit seinem dynamischen und von Liam Neeson (Run All Night) wunderbar in der Hauptrolle getragenen 96 Hours – Taken reaktivierte, dürfen sich nun jede Menge in die Jahre gekommene Herren (wie zum Beispiel Michael Caine, Kevin Costner, Sean Penn und Mel Gibson) daran versuchen, ihren Rachedurst im Action-Genre auszuleben – und nun ist eben John Travolta an der Reihe. Chuck Russell, der es tatsächlich einmal verstand, eine Action-Sequenz mit Wucht in Szene zu setzen, lässt sein Zugpferd indes, wie einst Charles Bronson, in einer von sozialen Unruhen angeheizten Zeit von der Kette.

Die Inkompetenz der Justiz, der beunruhigende Wachstum von Gangkriminalität, die Beschönigungen der Politik, all diese Aspekte ergeben hier in der Summe ein hochexplosives Pulverfass in der urbanen Grundstimmung, dem der Boden ausgeschlagen wird, nachdem Stanley (Travolta) hilflos mitansehen muss, wie seine Frau in einer Tiefgarage von einer Gruppe Gangster kaltblütig ermordet wird. Dass Stanley kein niemand ist, sondern durch seine Tätigkeit in der Vergangenheit einige durchaus effektive Kampftechniken auf Lager hat, ist inzwischen wohl die ermüdende Voraussetzung für die Konzeption derart reaktionär gepolter Konfektionsware. Rage – Tage der Vergeltung verpflichtet sich, nachdem die Weichen für den Vergeltungsrausch gestellt wurden, ganz den bräsigen Konventionen des Sujets, empfindet die Gewalteruptionen, die nur selten wirklich energetisch über den Bildschirm bersten, als ästhetischen Akt, an denen es sich zu laben gilt, anstatt diesen zu hinterfragen.

Fazit

Die emotionale Fallhöhe scheint nur in der Theorie existent, sieht man "Rage – Tage der Vergeltung" doch zu deutlich an, dass er sich nur für die Gewalteskapaden seines namhaften Hauptdarstellers interessiert. Travolta darf indes die Stirn in Zornesfalten legen und die Vergangenheit aufleben lassen, während Regisseur Chuck Russell dem Selbstjustiz-Genre keinerlei innovativen (respektive energetischen) Impulse abringt. Alles, was diese DTV-Konfektionsware zu bieten hat, ist abgestanden und ermüdend.

Kritik: Pascal Reis

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