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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der unauffällige Geschäftsmann Steven Russell führt ein geregeltes Leben mit Frau, Kind, Haus und sonntäglichem Gesang im Kirchenchor. Bis ein Autounfall ihm zu einer profunden Erkenntnis verhilft: Er ist schwul. Fortan lässt er keine Party, kein exklusives Restaurant und keinen knackigen Kerl mehr aus. Das pralle Leben erweist sich als kostspielig, aber Steven beweist ungemein viel Phantasie in der regelmäßigen Beschaffung der notwendigen Finanzmittel. Natürlich geht das nicht lange gut und er landet im Knast. Dort lernt Steven seine große Liebe, den zurückhaltenden Phillip Morris, kennen. Und damit fangen die Probleme für Steven überhaupt erst so richtig an.

Kritik

Hollywood und Filme mit schwulen Hauptcharakteren waren Langezeit nicht vereinbar. Erst der wahnsinnige Erfolg des Western-Dramas Brokeback Mountain hat dazu geführt, dass man sich mit dem Thema etwas mehr auseinandersetzte. Zuletzt hatte nun auch Milk 2008 bewiesen, dass schwul sein nicht unbedingt mehr ein Tabu-Thema sein muss. Doch ganz so sieht die Realität dann doch nicht aus, sieht man sich nämlich die Zensur und die Kritik an Jim Carreys neuen Film Ich liebe dich Phillip Morris an, ergibt sich immer noch ein Bild voller Vorurteile und Unverständnis. So wurden beispielsweise Sexszenen mit Jim Carrey in den USA kurzer Hand rausgeschnitten. Dabei ist die Komödie, die auf einer wahren Begebenheit beruht, durchaus einen Blick wert.

Steven Russel: "I’m gay, gay, gay, gay, gay"

Da die Geschichte rund um Steven Russel auf einer wahren Begebenheit beruht – der echte Russel sitzt für 144 Jahre im Gefängnis – hatten die Autoren und Regisseure Glenn Ficarra und John Requa relativ wenig erzählerische Freiheiten. Dennoch haben sie aus dem Stoff etwas Eigenes kreiert und aus der eigentlich recht traurigen Geschichte eine wahrhaft lustige Komödie gestrickt.  Für Jim Carrey war dies natürlich eine richtige Herausforderung. Denn anders als bei seinen sonstigen Filmen, wo er entweder dramatisch oder humorvoll spielen musste, konnte er dieses Mal beides vereinen. Gemeistert hat er es ohne Probleme und auch erzählerisch werden diese beiden Elemente immer gekonnt mit einander verbunden. Nur bei romantischen Parts gerät Ich liebe dich Phillip Morris immer wieder in Schieflage und wird zu kitschig präsentiert. Dabei wäre dies gar nicht notwendig gewesen, denn die Zuneigungen zwischen Russel und Morris, sind auch so allgegenwärtig.

Wer hofft, dass ähnlich wie Milk etwas sozialkritisch an die Materie gegangen wird, darf nicht zu viel erwarten. Nur ganz leise wird Kritik geübt und dies auch nur, wenn man genau hinsieht. Optisch probieren sich beide Regisseure bei ihrem ersten eigenen Projekt sehr aus. Schöne Kameraschnitte, tolle Musikstücke die abrupt enden oder beginnen und gelungene Einstellungen zeichnen dies aus.  Vor allem Großaufnahmen auf die Mimik von Jim Carrey, sind dabei genial anzusehen. Er ist und bleibt eben der Mimikgott.

Die Erzählweise selbst wird zum Schluss hin sehr sprunghaft und es ergeben sich leider sogar einige Fragen die nicht geklärt werden. Hier ist der Biografie-Ursprung deutlich erkennbar. Was den Film aber dennoch sehenswert macht, sind seine beiden Hauptdarsteller. Jim Carrey der die Rolle des Steven Russel gekonnt souverän rüberbringt und dabei sogar extra stark abgenommen hat, ist eindeutig der Hauptanziehungspunkt. Wenn dann noch Ewan McGregor als Phillip Morris dazu stößt, ergänzen sich beide perfekt. Ewan selbst spielt die schüchterne defensive Rolle virtuos und zeigt dabei wieder einmal eindrucksvoll, dass er in jede Rolle schlüpfen kann. Vom Lichtschwert schwingenden Jedi zum einfühlsamen blonden Schönling, er schafft diese Verwandlung ohne Probleme. Alle anderen Figuren des Cast tauchen nur ab und an kurzzeitig auf und spielen ihre Rollen dementsprechend. Nur Leslie Mann bekommt einen etwas größeren Part zugesprochen und bietet als sehr religiöse Ex-Frau von Russel etwas Abwechslung.

Fazit

"Ich liebe dich Phillip Morris" ist kein Schwulendrama wie man es im ersten Moment vermuten könnte, es ist eine wunderbare Komödie die auf einer wahren Geschichte beruht. Diese Tatsache alleine, macht den Film noch mal um einiges sehenswerter. Etwas mehr Gesellschaftskritik, nicht so viel Kitsch und eine weniger sprunghafte Erzählweise hätten allerdings gut getan. Dennoch ist die Geschichte rund um Steven Russel dank seiner Hauptdarsteller mehr als sehenswert.

Kritik: Thomas Repenning

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