{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Netflix

Inhalt

In einem Pariser Labor entkommt eine abgetrennte Hand ihrem unglücklichen Schicksal und macht sich auf den Weg, sich wieder mit ihrem Körper zu verbinden. Während einer haarsträubenden Eskapade durch die Stadt wehrt die Extremität Tauben und Ratten ab, um sich mit dem Pizzabuben Naoufel zu vereinen. Ihre Erinnerungen an Naoufel und seine Liebe zur Bibliothekarin Gabrielle geben möglicherweise Antworten auf die Gründe für die Trennung der Hand und bieten eine poetische Kulisse für eine mögliche Wiedervereinigung der drei.

  • Rhjx9cmyk7fxxuv5la1defspvcv
  • 7r5mof7iugefelxbleg2xcx7vp3
  • P99fdvw4woua3dwzbyhcn078gll
  • Qhznflpgkm3w59imwgmzufor27l
  • B9epgxlepmopdwd3ixzsjv6mlp3
Quelle: themoviedb.org

Kritik

Auch wenn das Thema der gerade einmal 80 minütigen Netflix-Produktion, der Suche nach sich selbst, auf dem ersten Blick etwas abgedroschen wirkt, findet Ich habe meinen Körper verloren einen wunderbaren Zugang zur Thematik: Als "Protagonisten" präsentiert uns der Film eine Hand, die sich auf der Suche nach ihrem Körper immer wieder an die Vergangenheit und die gemeinsamen Erlebnisse mit der Person, der sie einst angehörte, zurückerinnert. Dabei lernt der Zuschauer mit Naoufel (Hakim Faris) über die Lauflänge hinweg nicht nur den eigentlichen Menschen hinter der Hand kennen, sondern baut auch eine Bindung zu ihr selbst auf. 

Es ist die große Kunst von Jérémy Clapin (Skhizein), die Suche der Hand so zu inszenieren, dass wir irgendwann vergessen, dass es sich um eine Hand und nicht um eine Person handelt: Die Art, wie sie ihre Finger bewegt, wie sie mit Hindernissen umgeht, wie sie sicht zurückerinnert und wie sie durch ihre Haltung Emotionen vermittelt, macht sie für den Zuschauer zu einem glaubhaften Charakter, der hier dennoch weniger als vollständige Persönlichkeit zu verstehen ist, sondern eher als Teil einer Person, deren einziges Bestreben es ist, zurück zu ihrem Körper zu finden. Indem der Film sie weder zu einer Persönlichkeit überhöht, noch zu einem reinen Maschinenteil verkommen lässt, mutet er angenehm humanistisch an.

Stattdessen sind die Erlebnisse der Hand, die nicht zuletzt aufgrund des gelungenen Sounddesigns so greifbar sind,  fest mit den Rückblenden in die Vergangenheit verbunden, für die sie als metaphorische Parabel dienen: Nach einer eher traurigen Jugendzeit ist Naoufel orientierungslos und sucht nach Verbindungen zu anderen Menschen und Dingen, die seinem Leben einen Sinn geben. Er arbeitet - eher schlecht als recht - als Pizzabote, wodurch er an einer Freisprechanlage die Bibliothekarin Gabrielle (Victoire Du Bois, Die Frau im Mond) kennenlernt, in die er sich rasch verliebt. Bald schon fasst er den Entschluss, sie von Angesicht zu Angesicht kennenlernen und für sich gewinnen zu wollen. Der Weg, den er dabei bestreitet, führt ihn zu neuen Erlebnissen und Erkenntnissen über sich selbst. Symbolisch dargestellt wird dieses stetige Zu-Sich-Finden währenddessen in der Rahmenhandlung durch die Hand, die vorsichtig ihre Umwelt erforscht, um sich einen Weg zu ihrem Körper zu bahnen. 

Ich habe meinen Körper verloren trägt diese zugegebenermaßen simple Parabel in unglaublicher Stilsicherheit, mit alltagsnahen und dennoch symbolisch verschlüsselten Bildern vor, die auch Genre-Überschreitungen nicht scheuen und von einem Synthesizer-lastigen Score begleitet werden, der abwechslungsreich wie stimmungsvoll daherkommt. Dabei war man mutig genug, der Hand eine ausreichende Lauflänge einzuräumen, um ihren Effekt zu entfalten, war sich dennoch der begrenzten Wirksamkeit dieser bewusst, und hat in den richtigen Momenten wieder von der Rahmenhandlung abgesehen, um sich dem Kern der Geschichte, der Entwicklung von Naoufel, zu widmen. Damit trumpft das Werk von Clapin vor allem durch seine Bescheidenheit und Stilsicherheit, die dieser simplen Handlung erst ihren besonderen Reiz verleihen.

Fazit

"Ich habe meinen Körper verloren" ist nicht nur ein sehr menschlicher Film, der eine Parabel auf die Suche nach sich selbst darstellt, sondern darüber hinaus ein selten versiert inszenierter Animationsfilm, der mit metaphorischen Bildeindrücken und einem stimmungsvollen Score aufwarten kann. 

Kritik: Maximilian Knade

Wird geladen...

×