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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Als Liam Ógs Partynacht in einem Verhörraum der Polizei endet, hilft Irisch-Lehrer JJ, der für die englisch-sprechende Polizistin dolmetschen soll, ihm nicht nur dabei, das LSD aus seinem Notizbuch zu verstecken. Die darin enthaltenen Texte von Liam Óg und seinem Kumpel Naoise über Drogen, Sex und den Widerstand gegen das britische Establishment werden mit ein paar Beats aus JJs Garage zu einer ungeplanten Welle, die ganz Belfast überrollt. Doch Polizei, Politik und Paramilitär haben alle ihre eigenen Gründe, den Erfolg der Band im Keim ersticken zu wollen. Zwischen Radioboykotten und Brandanschlägen geraten die drei chaotischen Jungs ins Kreuzfeuer und werden unverhofft zum politischen und rebellischen Symbol einer ganzen Generation.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Einige Filme brauchen Zeit, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Sie entwickeln nach und nach ihren Stil, formen ihre Ästhetik und verweben allmählich ihre Elemente zu einem harmonischen Ganzen. Es ist ein schrittweises Zusammenspiel, das im Idealfall wie ein kunstvolles Mosaik erscheint. Andere Filme hingegen benötigen keine lange Anlaufzeit. Sie legen ihre Karten bereits in den ersten zwei Minuten auf den Tisch. Mit unmissverständlicher Klarheit wird das Publikum darauf vorbereitet, was es in den kommenden zwei Stunden erwartet. Die Herausforderung bei diesem Ansatz liegt darin, die anfängliche Energie aufrechtzuerhalten, ohne dass die Handlung oder die Figuren im Laufe des Films verblassen. Stattdessen müssen sie bis zum letzten Moment vor dem Abspann pulsieren und faszinieren.

Ein Paradebeispiel für diesen Ansatz ist Trainspotting  - Neue Helden (1996), ein Film, der von Beginn an eine kompromisslose Intensität entfaltet. Bereits die ersten Atemzüge auf der Leinwand signalisieren, dass das Publikum nur zwei Möglichkeiten hat: Sich mitreißen lassen oder den Film kategorisch abweisen. Ähnlich wird Kneecap, das Spielfilmdebüt von Rich Peppiatt, oft mit s Kultfilm verglichen. Die Parallelen sind unverkennbar, doch sie beschränken sich nicht allein auf den gemeinsamen thematischen Nenner von Drogen, rauem Slang und sozialem Milieu. Vielmehr eint beide Werke eine rohe, nahezu elektrisierende Energie, die förmlich durch die Leinwand bricht. Kneecap verdient allein für diese ungebändigte Dynamik tosenden Applaus.

Der Film ist das Werk des gleichnamigen irischen Hip-Hop-Trios Kneecap, das auf Gälisch rappt. Was zunächst exotisch klingt, entfaltet sich schnell zu einem mitreißenden Erlebnis, getragen von treibenden Beats und charismatischen Bühnenpersönlichkeiten. Die drei Musiker verkörpern eine faszinierende Mischung aus Working-Class-Helden, Exzessen und subversivem Humor. Doch hinter der provokanten Fassade verbirgt sich ein ernsthaftes Anliegen: der Erhalt der gälischen Sprache. Bereits The Quiet Girl, ein ruhiges, feinfühliges Drama, das letztes Jahr für Aufsehen sorgte, weil es auf Gälisch gedreht wurde, stellte die sprachliche Vielfalt Irlands ins Rampenlicht. Doch Kneecap steht in völligem Kontrast zu diesem Werk. Wo das stille Mädchen durch Zurückhaltung und leise Töne berührt, ist Kneecap (als Band wie auch als Kinofilm) laut, anarchisch und unverschämt.

Die Bedeutung der Sprache ist in Kneecap allgegenwärtig, ohne jedoch jemals belehrend zu wirken. Der Film verzichtet auf pädagogische Dogmen. Wer etwas aus der Geschichte lernt, tut dies freiwillig; wer nicht, wird dennoch bestens unterhalten. Dabei gelingt es Regisseur Rich Peppiatt, eine narrative Tiefe zu schaffen, die den Film über die bloße Selbstdarstellung der Band hinaushebt. Die Inszenierung ist voller Vitalität, abwechslungsreich und überraschend emotional. Besonders beeindruckend ist die Balance zwischen ungezähmter Energie und präziser filmischer Kontrolle. Die anfängliche Wucht wird gekonnt in strukturierte Bahnen gelenkt, ohne dabei an Intensität einzubüßen. Kneecap bietet kontrolliertes Chaos in seiner spannendsten Form – ein audiovisuelles Spektakel, das gleichermaßen fordert und begeistert. Ein großer Spaß und neben s Anora einer der lebendigsten Filme, die 2024 ihre Premiere feierten.

Fazit

9.0

Ein furioses, kunstvolles Erlebnis voller unbändiger Energie und vitaler Provokanz. Oder auf gälisch ausgedrückt: Bainfidh an scannán seo leat do chuid stocaí. 

Kritik: Sebastian Groß

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Kommentare

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