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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Frank, ein Schulabbrecher, lernt Nina kennen, eine Teenager-Frau und Mutter, die eine Ausbildung sucht. Während sie gemeinsam lernen, wächst ihre Bindung und definiert Familie und Realität in ihren Augen neu.

Kritik

Wir können unsere eigene Geschichte schreiben, unsere eigene Zukunft, unser eigenes Schicksal“, verkündet der traumverlorene Titelcharakter Paola Randis (Die Legende der Weihnachtshexe) konstruierter Coming-of-Age-Story. Solche hochtrabenden Worte klingen besonders hohl in einer so realitätsfernen Romanze, die mit jeder unglaubwürdigen Wendung an ihre eigene fiktive Form erinnerten und sich als Antithese dessen entpuppt, was sie sein will: eine gesetzestreue Großstadt-Variation von Bonnie & Clyde, ein Hohelied auf die vom Figuren-Trio verkörperten und begründeten Außenseiter und Alternativ-Familien und massentaugliche Monetarisierung populärer Leinwand-Motive.

Davon versammelt die Regisseurin in ihrem selbstverfassten Drehbuch so viele, dass der brüchige Boden der Handlung fast unter ihnen nachgibt. Da ist zuerst der aufgrund einer neurologischen Kondition stumme Sprayer Carlo, genannt Gollum (Gabriele Monti), ein dramaturgisches Vehikel mit der Hauptaufgabe, all das zu übernehmen, was Dramaturgie und Dialoge nicht bewerkstelligen. So führt der gemeinsame Freund des Protagonisten-Paares die beiden für von dem hochgebildeten Frank (Samuele Teneggi, Die Bologna-Entführung) der Teenager-Mutter Nina (Ludovica Nasti) erteilte Privat-Lektionen zusammen.

Obendrein liefert er als überaus beredter Hintergrunderzähler die jeweilige Backstory des rebellischen Schulaussteigers und der mit dem gewalttätigen Duce (Marco Bonadei) verheirateten Romani, die mit einem Abschluss ihre verlorene Freiheit zurückerobern will. Institutionelle Bildung und heteronormative Kernfamilien sind trotz stürmischer Sprints durch Mailands malerischen Kulissen letztlich doch Garant gemeinsamen Glück. Das ist nicht das einzige Indiz, dass die schelmische Scharade keineswegs so übermütig ist, wie das zwischen Farb-Schemata und Genres springende Szenario einigermaßen vergnüglich vorgaukelt.

Fazit

Dass Paola Randi sich an ihrem jungen Hauptdarsteller, der mit Grunge-Pulli und blondierten Haaren wie eine Teenie-Version von Tote-Hosen-Sänger Campino aussieht, genauso wenig sattsehen kann wie an den pittoresk in Szenen gesetzten Kulissen des Mailänder Schauplatzes, verrät früh, für wen das heteronormative Herz der verträumten Jugendromanze tatsächlich schlägt: für ihre eigene Familien-Phantasie, dich sich als weit innovativer und progressiver ausgibt, als sie ist. Die Werte hinter dem zuckerigen Zeitgeist wurzeln fest in bürgerlicher Beschaulichkeit und egozentrischem Establishment.

Kritik: Lida Bach

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