Paul Vilar, ein ehemaliger Offizier der Special Forces, ist Spezialist für Überlebenstraining. Von seiner Frau getrennt hofft er, bei einer Bergwanderung seiner 17-jährigen Tochter Sara wieder näherzukommen. Doch die Dinge laufen nicht wie geplant. Sara wird Zeugin eines kaltblütigen Mordes. Sie und Paul werden daraufhin von Schleppern illegaler Flüchtlinge verfolgt, die vor nichts zurückschrecken. Paul muss all seine Fähigkeiten einsetzen, um Sara zu beschützen, sich der unbarmherzigen Natur zu stellen und den Killern zu entkommen.
Kritik
Theoretisch klingt On the Edge unglaublich spannend: Ein Ex-Offizier (Philippe Bas, Das Imperium der Wölfe) wandert mit seiner Tochter (Maïra Schmitt, Slalom) durch die wunderschöne Berglandschaft Frankreichs, als seine Tochter plötzlich Zeugin eines kaltblütigen Mordes wird. So weit, so gut, eine interessante Grundidee, auf der man aufbauen könnte, ist schon mal vorhanden, doch dann wird man mit ihrer Umsetzung konfrontiert und muss ehrlicherweise zugeben, dass der Regisseur Abel Ferry (High Lane) leider kein glückliches Händchen für Höhepunkte hat. Sogar die vermeintlich spannenden Passagen verlaufen relativ unaufgeregt, sodass man nicht einmal ansatzweise an einen thematisch durchaus vergleichbaren Film Cliffhanger rankommt. Von dem bescheidenen Charisma des Hauptdarstellers von On the Edge braucht man erst gar nicht zu sprechen. Doch wenigstens kann er einigermaßen gut schauspielern, im Gegensatz zu dem Anführer der Schurken Marco (Yann Pradal, Das Versteck), der mit Vorliebe zum Overacting greift. Übrigens genauso, wie die Darsteller der illegalen Flüchtlinge, für die man offenbar Komparsen einsetzte und ihnen kurz vor dem Dreh sagte: „Jetzt müsst ihr aber besonders verzweifelt und traurig schauen!“
Wenn man jedoch die Schauspielerei der Nebendarsteller außer Acht lässt und sich nur auf den Hauptcast konzentriert, kann man mit Wohlwollen behaupten, dass es für einen durchschnittlichen Film völlig ausreicht. Man versucht sogar die emotionale Seite irgendwie reinzubringen und die schwierige Beziehung zwischen Vater und Tochter zu beleuchten. Inhaltlich bietet der Film zwar nicht viel mehr, aber optisch ist er durchaus sehenswert, allein wegen der wunderschönen Berglandschaft und der gewagten Kletterpartien. Einige Klettermanöver erscheinen nicht unbedingt realistisch, aber wen jemand das beurteilen kann, dann nur die Kletterprofis. Ansonsten erinnert die Geschichte auch an They Want Me Dead mit Angelina Jolie, wobei They Want Me Dead sowohl, was Spannung als auch Story und die schauspielerische Darbietung angeht, weiter vorne liegt.
Natürlich können es beide Filme bei weitem nicht mit Cliffhanger aufnehmen, aber das müssen sie auch nicht. Wer sich für On the Edge interessiert, wird in der Regel keine Glanzleistung erwarten, obwohl der Trailer eventuell ein bisschen mehr verspricht als das, was der Film einem tatsächlich bietet. Trotzdem sind die Actionszenen, Schießereien und Verfolgungsjagden an sich gut, nur eben nicht spannend genug. Aber auch Spannung liegt immer im Auge des Betrachters, deswegen sollte jeder für sich selbst entscheiden, ob er sich mit On The Edge Figuren auf die Bergwanderung begibt oder sich stattdessen lieber zum hundertsten Mal den altbewährten Cliffhanger ansieht. It's up to you.
Fazit
Eine an sich interessante Grundidee wird mit "On the Edge" eher bescheiden umgesetzt und obwohl der Film wunderschöne Berglandschaften und gewagte Kletterpartien zu bieten hat, lässt er leider Spannung und Höhepunkte vermissen. Deswegen kann er bei weitem nicht mit "Cliffhanger" mithalten.
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