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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Michelle und ihr Ex-Freund Ryan sind mit dem Auto unterwegs zur Ostküste und fahren dabei durch Texas. Nachts kommen sie an einer Straße vorbei wo die Polizei gerade Beweisstücke und Leichenteile aufsammelt. Unterwegs passieren noch so einige merkwürdige Dinge, so treffen sie an einer Tankstelle einen verrückten Tankwart und werden in der Nacht von einem Truck attackiert, der sie von der Straße abdrängen will. Plötzlich platzt ihnen ein Reifen und sie werden noch von Leatherface mit der Kettensäge angefallen...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Nachdem Tobe Hooper mit The Texas Chainsaw Massacre 2 eine grelle, humorvolle Abkehr von jenen Wurzeln inszenierte, die er selbst mit seinem rohen, intensiven Terror-Meilenstein The Texas Chainsaw Massacre schuf, stellt der dritte Teil des TCM-Franchise den Versuch dar, wieder zu den garstigen, finsteren Ursprüngen der Filmreihe zurückzukehren. Regisseur Jeff Burr (Puppet Master 4) distanziert sich mit einer anfänglichen Texttafel zunächst klar von den Ereignissen aus Teil 2, um direkt an die Handlung von Hoopers Erstling anzuknüpfen. Sein Film, der von New Line Cinema produziert wurde, nachdem das Studio die Rechte zuvor von der Cannon Group erwarb und die TCM-Reihe eigenständig mit neuen Teilen fortführen wollte, ist ein geradliniger, schnörkelloser Horrorfilm, in dem jedoch immer wieder merkliche Einschnitte durch das Studio sichtbar werden. 

Schon vor der eigentlichen Veröffentlichung wurden Berichte veröffentlicht, in denen das Rating des Films Thema war. Ursprünglich sollte dieser von der MPAA ein X-Rating erhalten, was massive Folgen für den kommerziellen Erfolg nach sich gezogen hätte. New Line Cinema ordnete daher diverse Zensurschnitte an, um ein R-Rating zu erzielen, was dem Film ein breiteres Publikum ermöglichen sollte. Gebracht hat die vorläufige Verstümmelung aber trotzdem wenig, denn Leatherface: Texas Chainsaw Massacre III wurde ein kommerzieller Flop, der bei einem Budget von gut 2 Millionen Dollar gerade einmal knapp 6 Millionen Dollar wieder einspielte. Die Qualitäten des von Kritikern ebenfalls vielfach gescholtenen Werks sollte man mit diesem Umstand allerdings nicht zwingend in Verbindung bringen, da Burrs Vision, die sicherlich kaum den finalen Vorstellungen des Regisseurs entspricht, durchaus ihre Vorzüge aufweist. 

Bereits der Prolog erweist sich als ebenso atmosphärisch wie unbequem, wenn Leatherface, der längst zur Ikone in der Horrorfilmgeschichte aufgestiegen ist, dabei zu sehen ist, wie er einem unschuldigen weiblichen Opfer mit dem Vorschlaghammer ein brutales Ende bereitet und sich aus fleischlichen Überresten des Gesichts eine neue Maske zurechtschneidet.  Die Stimmung bleibt unheilvoll, als Michelle und Ryan, die beiden Protagonisten des Films, mit dem Auto durch das texanische Hinterland fahren und in der Nacht an einem abgesperrten Tatort vorbeikommen, an dem die Polizei verweste Leichenteile aus dem Sumpf sicherstellt. Schnell wird klar, dass sich Drehbuchautor David J. Schow deutlich an den beklemmenden Erfolgsbausteinen von Hoopers Original orientiert, um in der abgeschiedenen Einöde von Texas erneut eine Konfrontation zwischen zivilisierten Großstädtern und degenerierten Rednecks in Stellung zu bringen. 

Hierfür folgt Burr bei seiner Inszenierung ziemlich genau dem ungefilterten, dreckigen Stil aus The Texas Chainsaw Massacre, ohne jemals die eindringliche, schockierende Wirkung von Hoopers Meilenstein zu erreichen. Zeitweise fühlt sich Leatherface: Texas Chainsaw Massacre III somit eher wie ein loses Remake des Franchise-Erstlings an, das zwischen abgelegenen Tankstellen irgendwo inmitten der schwülen Texassonne, nächtlichen Passagen in Wald- und Morastgebieten sowie dem berüchtigten Haus der kannibalistischen Sawyer-Familie jenen verstörenden Terror heraufbeschwören will, den Hooper bereits mit seinem Meisterwerk von 1974 so unnachahmlich in Szene zu setzen wusste. Gespickt hat Burr seinen dritten Eintrag ins TCM-Franchise dafür mit einigen kleinen Höhepunkten, die den Streifen zumindest knapp über den Genre-Durchschnitt heben. 

Auch wenn die Familie sowie Leatherface selbst, nachdem der Film immerhin benannt wurde, recht blass bleiben und nur wenige memorable Szenen erhalten, entpuppt sich das ausgedehnte Finale im Haus der Sawyers ähnlich wie auch schon im Erstling als gelungenes Stück Terror-Kino. Hier überzeugt ausgerechnet Schauspieler Viggo Mortensen (Green Book) in einer seiner früheren Rollen als Mitglied der Sawyer-Familie, während ein kleines Mädchen, das äußerlich noch unberührt und unschuldig wirkt, längst ebenso verrohte, psychopathische Charakterzüge aufweist wie der erwachsene Rest der Sawyers. Eine willkommene Abwechslung im üblichen Täter-Opfer-Rollenschema stellt außerdem Horror-Veteran Ken Foree (Zombie - Dawn of the Dead) dar, der in seiner Rolle des Überlebensexperten einen überaus hartnäckigen Gegenspieler für die eigentlichen Antagonisten darstellt und der Sawyer-Familie speziell in einer gelungenen Szene mit geballter Waffenkraft den Kampf ansagt. 

Fazit

Am Ende ist "Leatherface: Texas Chainsaw Massacre III" trotz seiner geradlinigen Gangart, die kaum unnötige Abschweifungen zulässt, aber kaum mehr als ein passables Remake von Hoopers Erstling, das höchstens einige unfreiwillige Momente der Komik enthält und im Gegensatz zum kraftvollen, zeitlosen Original von 1974 sowie dem grellen, radikal andersartigen, ebenfalls von Hooper inszenierten Sequel aus dem Jahr 1986 aufgrund der fehlenden Eigenständigkeit kaum in Erinnerung bleibt und innerhalb des TCM-Franchise zu wenig eigene Akzente setzt.

Kritik: Patrick Reinbott

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