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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Clay muss Hals über Kopf die Leiche seines besten Freundes Earl beseitigen. Dieser hat sich vor seinen Augen erschossen und alles so aussehen lassen, als wenn er sein Mörder wäre. Der Grund: Earl ist hinter die Affäre von Clay und seiner Ehefrau Amanda gekommen. Dieser ist das Ableben ihres Gatten genauso gleichgültig wie ihrem Lover aus der Patsche zu helfen. Zunächst scheint alles gerade noch gut zu gehen, doch eine Leiche folgt auf die nächste und bald wird Clay gar verdächtigt, ein berüchtigter Serienkiller zu sein…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Könntest du bitte aufhören Tote zu finden?“

Im Kaff Mercer in Montana kennt jeder jeden und bis auf eine Runde Billard, ein bis zwei Dutzend Bier zum Feierabend oder Schießübungen auf das geleerte Altglas in der Pampa geschieht hier relativ wenig. Bis sich Earl die Kugel gibt. Weil sein bester Kumpel Clay (Joaquin Phoenix, The Master) hinter seinem Rücken Ehefrau Amanda (Georgina Cates, Die Kriegerin) vögelt. Tragisch, aber auf diese Art und Weise sogar ein fieser Racheakt: Earl tut dies vor den Augen von Clay und lässt alle Umstände so wirken, als wenn dieser ihn umgelegt hätte. Der sicher moralisch nicht ganz astreine, an sich jedoch sehr harmoniebedürftige und von Herzen gute Automechaniker hat nun ein massives Problem, doch da in Mercer niemand einen „Unfall“ näher untersuchen will, der großväterliche Sheriff Mooney (Scott Wilson, The Walking Dead) den Worten eines guten Freundes blind vertraut und das Ableben eines stadtbekanntes Suffkopfes niemand ernsthaft überrascht, scheint alles nochmal gut zu gehen. Damit ist der Drops aber natürlich noch nicht gänzlich gelutscht, eins folgt aufs andere und als Clay ausgerechnet mit einem gewissen Lester Long (Vince Vaughn, Hacksaw Ridge - Die Entscheidung) Freundschaft schließt, steckt er über beide Ohren tief im Schlamassel.

Das Regiedebüt des danach eher durch konventionelle Hollywoodkomödien auffällig gewordenen David Dobkin (Die Hochzeits-Crasher) wandelt leicht auf den Spuren der Coen-Brüder, schafft sich seine Nische zwischen den Genres. Produziert von Ridley und Tony Scott, die offenbar an diesem Indy-Script Gefallen gefunden hatten, was sehr nachvollziehbar ist. Auf dem Papier eine schwarze Komödie sucht Clay Pigeons – Lebende Ziele keine plumpen Lacher und zieht sich lieber hier und da mal eine skurrile und zu gerne auch makabre Situation raus, um dem Zuschauer mit einem Grinsen zu belohnen. Dabei ein Hauch von Neo-Noir, Serienkiller-Film und sogar mit leichten Western-Bezügen. Irgendwo zwischen Blood Simple, One False Move und Ein einfacher Plan wird eine trockene, gerne lakonische Geschichte erzählt, der ein boshafte Schalk durchgehend im Nacken sitzt und trotzdem nie Gefahr läuft, zu sehr der einen oder anderen Tendenz zu erliegen. Was natürlich auch in Ordnung wäre, wenn denn gut gemacht. Seinen Reiz bezieht dieser kleine Sonderling aber in erster Linie durch diesen dezenten Außenseiterstatus, dem Grenzritt aus Jux und bösem Thriller, was schon die besagten Coens bei ihrem Debüt-Hammer so exzellent beherrschten. Ganz kommt da David Dobkin nicht ran, aber das muss er einerseits ja nicht und andererseits ist das auch so sein bisher bester Film.

Mit einem stimmigen Augen für die weitläufige Tristesse und die damit einhergehende, primitive Schönheit, Idylle wie Langeweile, aber auch eine gewisse, brodelnde Bedrohlichkeit des Settings, unterlegt mit einem smart gewählten Soundtrack und richtig gut besetzt (Phoenix, keine Frage. Aber auch Vaughn oder Janeane Garofalo, Cop Land, - nicht immer ohne Fehl und Tadel, um es mal vorsichtig auszudrücken – sind in bestechender Form) wird Clay Pigeons – Lebende Ziele zu einer kleinen Perle seiner Zeit. Mit einem treffsicheren Gespür für den Moment, wohlüberlegt abgestimmt in seinen Elementen und diesem Enthusiasmus, dieser Leidenschaft versehen, die im Idealfall eine ordentliche Idee zum Geheimtipp macht.

Fazit

Lustig, düster, fies, herzlich und dabei immer äußerst sympathisch. Das schafft in dieser Kombo nicht jeder, besonders wenn sich alles die Waage hält. Natürlich ist das Ganze nicht rundum perfekt und aus der hervorragenden Prämisse wäre sogar noch weit mehr machbar gewesen, aber das muss dieser Film einfach nicht erfüllen, denn er ist so schon deutlich besser als vieles aus seinem Jahrgang…und später. Ein ungeschliffener Rohdiamant, dessen wahrer Wert trotzdem unverkennbar ist.

Kritik: Jacko Kunze

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