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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Frankreich, Anfang der 1980er Jahre: Aufbruchsstimmung macht sich breit – auch in der Musik. In einer verschlafenen Kleinstadt betreibt die Clique um den charismatischen Jerôme (Joseph Olivennes) und seinen introvertierten Bruder Philippe (Thimotée Robart) auf einem Dachboden einen Piratensender. Als Marianne (Marie Colomb) aus Paris in den Ort zurückzieht, ist es um die Brüder geschehen und beide verlieben sich Hals über Kopf in sie. Mit seiner einnehmenden Art kann Jerôme Marianne schnell für sich gewinnen, während Philippe sich nicht traut, seine Liebe zu zeigen. Er wird zum Militärdienst eingezogen und nach West-Berlin versetzt. Dort verändert die Begegnung mit dem schillernden Radiomoderator Dany (Brain Powell) sein Leben, er kann als DJ beim Militärradio arbeiten und Marianne darüber eine Botschaft senden.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Manche Trailer sind so gut gemacht, dass sie augenblicklich das Interesse an dem Film wecken. Nur leider gibt es Filme, die nicht mit dem eigenen Trailer mithalten können. Die Magnetischen gehört auf jeden Fall zu dieser Sorte. Die Musterung von Philippe (Thimotée Robart, Der flüssige Spiegel) für die Armee ist das Beste und das Spannendste an dem gesamten Film und danach geht es nur noch bergab. Zunächst glaubt man, dass der Film sich einfach nur Zeit mit der Erzählung lässt, doch dann begreift man, dass Regisseur Vincent Maël Cardona schlichtweg kein glückliches Händchen für Höhepunkte hat. Das Erzähltempo ist zu langsam und der Spannungsaufbau ist so gut wie gar nicht vorhanden. Die Banalitäten des Alltags werden ordentlich zelebriert und in die Länge gezogen und alles, was ein Höhepunkt hätte werden können, wird sofort im Keim erstickt. Dabei hätte die Geschichte eigentlich so viel Potenzial, vor allem wenn der Film sich tatsächlich mehr um die Musik drehen würde. Stattdessen gibt es angedeutete Partyszenen mit angezogener Handbremse und einen DJ, der schräge, unsinnige Geräusche im Radio aufnimmt, die man nur schwer als Musik identifizieren kann, und trotzdem von allen gefeiert wird. Über Musikgeschmack lässt sich streiten, aber dazu muss überhaupt etwas da sein, was sich wie Musik anhört. Dafür, dass der Film sich eigentlich um Musik drehen soll, ist er unglaublich still und es gibt einfach zu viele Szenen, die ohne Gespräche oder sogar generell ohne Geräusche auskommen müssen.

Der Film wird von Minute zu Minute immer unerträglicher in seiner stillen Ereignislosigkeit und man fragt sich: „Wann passiert endlich etwas Spannendes?“ Wenn tatsächlich nach langer Wartezeit das geschieht, worauf der ganze Film hinausläuft, dann empfindet man absolut gar nichts, obwohl man bei jedem anderen Film etwas empfunden hätte, aber Die Magnetischen erzählt seine Geschichte derart emotionslos und nüchtern, dass man sich weder mit den Figuren anfreunden kann noch überhaupt ihre Beziehungen zueinander versteht. Beispielsweise grenzt es überhaupt an ein Wunder, dass man begreift, dass Marianne (Marie Colomb) mit Jerôme (Joseph Olivennes) zusammen ist, denn genauso gut hätten sie nur flüchtige Bekannte sein können. Gerade mal in ein paar Sekunden arbeitet man im schwarz-weißen Intro den Kuss zwischen den beiden in den Film mit ein. Da man die Figuren noch gar nicht richtig kennt, schenkt man dem Kuss kaum Beachtung und erst am Ende des Films wird es wirklich klar, dass Marianne die ganze Zeit mit Jerôme zusammen war. Wenn man schon eine Dreiecksbeziehung im Film problematisieren möchte, dann sollte man klarstellen, dass die Beziehungen nicht nur im Kopf des Regisseurs existent sind, sondern auch auf dem Bildschirm zum Vorschein kommen.

Alles wird nur angedeutet und in einer langatmigen Art dem Zuschauer derart unaufgeregt präsentiert, dass man den Film beinahe schon als Einschlafhilfe nutzen kann. Man erwartet einen musikalischen Film, der temporeich und sogar ein bisschen witzig ist und stattdessen bekommt man nur unerträgliche Stille und unfassbar lahme Figuren. Man hätte aus dem Film so viel mehr machen können, doch aus irgendeinem Grund entschied man sich für eine emotionslose Inszenierung, die an mehreren Stellen Musik vermissen lässt. Dabei hat gute Musik so viel Kraft und kann einem Film so unglaublich viel schenken, wenn man sie richtig einsetzt, was Die Magnetischen überhaupt nicht tut. Leider wird im Trailer die Musik verwendet, die im gesamten Film nicht vorkommt und nicht einmal alle Szenen aus dem Trailer haben es in den Film geschafft. Es gibt genug Filme, bei denen es keine Rolle spielt, aber eine derartige Diskrepanz zwischen der lebendigen Energie des Trailers und der einschläfernden Inszenierung ist so stark, dass man diese Tatsache nicht unerwähnt lassen kann. Die Magnetischen ist bedauerlicherweise insgesamt sehr enttäuschend.

Fazit

Die Magnetischen ist ein stiller, emotionsloser Film, der die Musik stark vermissen lässt und in seiner nüchternen Ereignislosigkeit beinahe unerträglich wirkt.

Kritik: Yuliya Mieland

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