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Inhalt

Die Eltern eines sechs Jahre alten Jungen erfahren, dass ihr Kind bei der Geburt im Krankenhaus vertauscht worden ist. Ihr ganzes Umfeld rät ihnen das Kind gegen das eigene auszutauschen. Die Eltern sind ratlos. Was ist für sie besser, was für die Kinder? Unsicher beginnen sie und das andere Paar mit dem Kinderrücktausch über ein Wochenende.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Wer niemals etwas verloren hat, begreift nicht, wie andere Menschen fühlen.“

Wenn jemals ein Zitat aus einem Film Inhalt und Bedeutung so treffend wiedergegeben hat, dann diesmal. In „Like Father, Like Son“ treffen Welten aufeinander. Keine kulturellen Welten, wie man beim Anblick des Covers vielleicht erwarten könnte (es ist ein japanischer Film), sondern gesellschaftliche. Der Film gewann 2013 den Preis der Jury in Cannes und das hat seine Gründe.

Ryota Nonomiya (Masaharu Fukuyama) ist erfolgreich im Beruf und genießt das Leben in finanzieller Unabhängigkeit. Wobei genießen es nicht ganz trifft, denn Ryota ist dermaßen durch seine Arbeit eingebunden, dass keine Zeit mehr für Frau Midori (Machiko Ono) und Kind (dazu später) bleiben. Diese wohnen in einem Elfenbeinturm, einem dieser totschicken, aber seelenlos wirkenden Hochhäuser dieser Welt. Außenstehende bezeichnen die Atmosphäre bei den Nonomiyas als hotelartig, „man fühlt sich hier einfach nicht zu Hause“. In dieser Atmosphäre lebt die Familie, zwischen Zuneigung und menschlicher Kälte.

Ein ganz anderer Menschenschlag sind die Saikis (Rirî Furankî und Yôko Maki), die in einer ländlichen Region Japans leben. Die fünfköpfige Familie betreibt einen etwas heruntergekommenen Elektromarkt, dessen Verkaufsschlager einzelne Glühbirnen zu sein scheinen. Hier hat alles Altersspuren, von den von Kinderhand bemalten Schränken bis zum Spielzeug, welches repariert statt entsorgt wird. Trotz der Tatsache, dass augenscheinlich Geldnot herrscht, sind die Saikis eine harmonische Familie, in der viel gelacht und gealbert wird.

Im normalen Leben wären sich diese beiden Familien nie begegnet.

Die Umstände ihres Zusammentreffens sind auch alles andere als normal, denn die Kinder wurden bei der Geburt vertauscht. Eine bereits mehrfach im Film angenommene Thematik, der sich „Like Father, Like Son“ hier bedient. Man denke dabei an den Film „Das Leben ist ein langer ruhiger Fluß“ oder die Serie „Switched at Birth“, weitere in den Medien diskutierte Fällen lassen die Thematik aktuell erscheinen, auch wenn in digitalen Zeiten ein Säuglingstausch einen absoluten Sonderfall darstellt. Tatsächlich scheint sich Regisseur Hirokazu Koreeda hier von dem 1988 erschienen französischen Spielfilm inspiriert lassen zu haben, denn die Parallelen sind offensichtlich. Doch es wäre mehr als ungerechtfertigt, „Like Father, Like Son“ der plumpen Übernahme bereits bestehender Ideen zu unterstellen. Sein Hauptaugenmerk legt der Film nämlich auf die Beziehung zwischen Vater und Sohn, die nicht immer einfach ist.

„Er hat die Augen seines Vaters“ ist eine gern verwendete Plattitüde von (entfernten) Verwandten, wenn das sabbernde Neugeborene möglichst positiv dargestellt werden soll. Doch wie empfindet ein Vater, der keine Ähnlichkeiten zu seinem Sohn entdecken kann, ja sogar enttäuscht ist, dass er nicht die seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten mitbringt? Dieser Frage geht der Film auf einer vielschichtigen Weise nach und macht deutlich: auch ein Austausch der vertauschten Kinder bringt kein Seelenheil. Siegt die Bindung zwischen Eltern und Kind nach den ersten Lebensjahren oder ist Blut doch dicker als Wasser? Eine Antwort wird gegeben, ist aber definitiv nicht allgemeingültig.

Mit dem intensiven und anrührenden Spiel, besonders der beiden im Fokus stehenden Kinderschauspieler (Keita Ninomiya und Shôgen Hwang, nicht verwechseln), wird hier ein hochklassiges Drama abgeliefert. Dabei verrennt man sich zum Glück nicht in wertenden Milieudarstellungen und bleibt, bis auf einen etwas unnötigen Aufhänger in der Geschichte, auf einer gradlinigen und effektiven Bahn. Starkes Kino aus Fernost, die Drehbucharbeiten für ein US-Remake haben schon begonnen.

Fazit

Kein leichtes Thema und ohne den Einsatz von kämpfenden Robotern kommt dieser anrührende Film aus Japan daher. In seiner Detailverliebtheit, der Sohn der reichen Eltern hat eine moderne Wii, der Sohn der ärmlichen Eltern nur einen runtergerockten Game & Watch, bleibt der Film gradlinig und erlaubt sich nur geringe Ausbrüche am Wegesrand. Sehenswert.

Kritik: Magnus Knoll

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