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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der Bankangestellte Mark Kalvin wird in eine Kleinstadt im Bundesstaat Vermont versetzt, wo er als Bankmanager eingesetzt wird. Gemeinsam mit seiner Geliebten Kit raubt er das Geldinstitut aus. Doch dann läuft einiges schief ...

Kritik

Während Agatha Christie (Mord im Orient Express) als „Queen of Crime“ galt, war James Hadley Chase (Eva) bekannt als „King of Thriller“.  Lohngelder für Pittsville basiert auf seinem Buch „I would rather stay poor“. James Hadley Chase war ein begnadeter britischer Schriftsteller, der mit zahlreichen Wendungen dafür sorgte, dass man seine Bücher gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Wenn man den Autor und seine Bücher kennt, ist es natürlich enorm wichtig, dass die Verfilmung dem Autor gerecht wird und Lohngelder für Pittsville entspricht allemal dem Stil von James Hadley Chase. Es wird garantiert spannend und es gibt einige interessante Verwicklungen und auch, wenn der Plot stark auf zwei Figuren (Mark und Kit) fixiert ist, bleibt immer genug Platz für Nebenfiguren, die, ohne es zu wollen in den Bankraub verwickelt werden.

Auch wenn die Verfilmung von Lohngelder für Pittsville an sich gelungen ist, bleibt leider nicht unbemerkt, dass der Film in den 70er Jahren entstanden ist und das erkennt man sofort an der Zeichnung der männlichen Hauptfigur. Mark Kalvin (Horst Buchholz, Heller als der Mond) ist ungefähr so charismatisch wie ein Triebtäter und obwohl seine Rolle ganz klar als die Rolle eines Antihelden angelegt ist, so bezieht sich seine Bösartigkeit eher auf den geplanten Bankraub und die Mordlust. Dass er sich seiner zukünftigen Geliebten Kit (Ann Wedgeworth, Made in Heaven) mit Gewalt bemächtigt, wird nicht etwa als übergriffig bewertet, sondern als begehrenswert und sexy. Als sie den schrecklichen Typen nicht abwehren kann, bleibt ihr nämlich nichts anderes übrig als „leidenschaftlichen Sex“ mit ihm zu haben. Die siebziger Jahre lassen grüßen. Ansonsten ist der Thriller äußerst spannend inszeniert und wirft dauernd die Frage auf: „Wie weit sind die Hauptfiguren bereit zu gehen, um das zu bekommen, was sie wollen?“

Horst Buchholz Darbietung ist ziemlich extrem, doch sie passt hervorragend zu der Rolle des kaltblütigen Schurken, der sich nach außen als eloquenter Geschäftsmann gibt. Seine Geliebte, die von Ann Wedgeworth verkörpert wird, hat keine Lust mehr eine trauernde Witwe zu sein und lässt sich von ihm recht schnell blenden. Beide träumen von einem besseren Leben und beiden ist der Preis, den sie dafür zahlen müssen, letztendlich völlig egal. Eigentlich ist Lohngelder für Pittsville gar nicht so actionlastig, umso erstaunlicher ist es, dass der Thriller so gut funktioniert. Das verdankt man definitiv seinen beiden Hauptdarstellern. Ann Wedgeworth spielt sehr gekonnt eine Alkoholikerin und wenn sie mal in ihrer Rolle weinen muss, dann heult sich echt drauflos und tut nicht nur als ob. Nur schade, dass die Schwächen ihrer Figur so vehement hervorgehoben werden, während Mark in seiner Bösartigkeit immer noch vor Stärke und Überlegenheit strotzt und nur riskiert ertappt zu werden, wenn die hysterische Frau nicht dicht hält. Da kann er einem fast schon leid tun, dass er sich auf eine so schwache Frau einlässt. Kit ist eben keine Bonnie, weil Mark selbst nicht Clyde ist, auch wenn er es gerne wäre. Ein Rest an Gewissen hat er trotzdem noch.

Fazit

Eine äußerst gelungene Verfilmung des Romans von James Hadley Chase, der ein großartiger Geschichtenerzähler war. „Lohngelder für Pittsville“ ist ein spannender Thriller, der aus der Sicht seiner Antihelden erzählt wird.

Kritik: Yuliya Mieland

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