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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ein besorgter junger Mann verliebt sich auf den ersten Blick in einen amerikanischen Militärhelfer. Ein Jahr später zieht er in den Mittleren Westen der USA, um seinen Roman neben dem Haus der älteren Mutter der Hilfskraft zu schreiben, getrennt durch einen düsteren Garten.

Kritik

„Der amerikanische GartenPupi Avatis (Il Signor Diavolo) genüsslichen Gothic-Thrillers ist nicht nur der Hinterhof eines suburbanen Schreibdomizils, in dem die psychotischen Triebe des jungen Hauptcharakters (Filippo Scotti, Die Hand Gottes) auf fruchtbaren Boden fallen, sondern der Genre-Garten im Kopf des Regisseurs. Dort sprießen blutig-bissige Blüten in Form filmgeschichtlicher Zitate und cineastischer Querverweise auf Kult-Werke und Kino-Klassiker von Dementia 13 und Dementia über Psycho bis zu Whatever Happened to Baby Jean? Aus letztem kommt auf Inspirationswegen die greise Nachbarin des psychotischen Protagonisten. 

Bereits der Name des aspirierenden Schriftstellers Lui evoziert mit Guy De Maupassants gleichnamiger Kurzgeschichte die klassischen Schauernovellen, denen das psychoanalytische Phantasmagorie ebenso verpflichtete ist wie der Pulp Novel. Zugleich deuten die atmosphärischen Anspielungen nicht nur auf das Genre, sondern den labilen Geist des unzuverlässigen Erzählers. Den locken laute Flüche ins wie einem Gemälde Grant Woods oder Andrew Wyeths entsprungene Nachbarhaus. Dessen geistig verwirrte Bewohnerin (famos: Rita Tushingham, Boudica) animiert ihn zur Suche nach ihrer verschwundenen Tochter.

Barbara (Morena Gentile, Dante) wird für Lui zur romantischen Obsession: eine nur als Fotografie und Phantasie präsente Femme fatale, deren Charakter zu ungewiss ist wie ihr Schicksal. Das verschlingt sich in Italien mit den blutrünstigen Taten eines Serienkillers (Roberto De Francesco, Sicilian Letters), dessen Prozess Lui besucht. Abgehackte Gliedmaßen, eine geheimnisvolle Unbekannte, nekrophile Gelüste und eine Irrenanstalt … Das ironische Spiel mit morbiden Motive findet sein ästhetisches Äquivalent in den stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Szenen, deren expressionistisches Chiaroscuro die morbide Melodramatik verfeinert.

Fazit

Theatralik und Tropen des Gothic Horros, dem Pupi Avati mit The House of the Laughing Windows vor Jahrzehnten ein kleineres Kult-Werk bescherte, arrangiert sein süffisanter Schocker zu einer Horror-Hommage voll doppelbödiger Düsterkeit. Darin lauert zwischen amüsanten Anspielungen auf Hitchcock, Aldrich und Bava ein unerwartet ausgeklügelter Plot um erotische Monomanie, die Hauptcharakter und Mörder verbindet. Der gediegene Cast glänzt in diesem atmosphärisch dichten Midnight Movies um den schmalen Grad zwischen Phantasie und Psychose, Passion und Perversion.

Kritik: Lida Bach

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