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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Camil entdeckt Unheimliches, als er seiner Partnerin nachspioniert: eine Sekte in weißen Gewändern und mit seltsamen Ritualen. Sebastian Mihăilescus experimentelles Erzählkino spielt mit Mythen, Geschlechterbildern und Versatzstücken des Horrorgenres.

Kritik

Als „surrealen Trip durch die Krise der Männlichkeit“ bewirbt Sebastian Mihailescu seine gynephobe Groteske, einem jener obligatorischen Werke, mit denen das Berlinale Forum die Grenzen der Geduld und Gutwilligkeit des Publikums austestet. Ein Trip ist die in fahle Herbstfarben getauchte Geschichte von Wahn und Wandlung tatsächlich, allerdings kein surrealer, sonder selbstenthüllender. Er umkreist nicht die Krise der Männlichkeit, sondern die Ängste des Regisseurs, den augenscheinlich akute patriarchalische Paranoia erfasst hat.

Daraufhin deutet bereits die genannte Tagline, die ein bisschen nach New Age Ratgeber klingt. Welche Krise der Männlichkeit? Die Wirtschaftskrise, okay, aber der Männlichkeit geht es super. Doch in den Augen des Regisseurs und seines Drehbuchautors Andrei Epure kann das abrupt ins Gegenteil umschlagen, weil die Männlichkeit umzingelt ist von verschwörerischen Frauen und den Männern, die sie bereits „verweiblicht“ haben. Wenn Männern keine harten Kerle sind, werden sie zu Frauen.

Das jedenfalls ist das Szenario, das am Beispiel des 39-jährigen Protagonisten Camil (István Téglás, Süskind) bildlich vorführen, was angeblich passiert, wenn Männer nicht mehr die Versorgerrolle haben, aber lange Haare. Damit niemand glaubt, Camils Krise sei einfach die Midlife Crisis, trägt der nach Verlust seines sozialen Status in eine sektenartige Gemeinschaft gelockte Hauptcharakter schließlich Hauskleid und ist schwanger. Der ultimative Horror für Mihailescu, der besser von seinem transphoben Trip runterkommen sollte.

Fazit

Was als zeitaktuelle Gesellschaftssatire mit Horror-Elementen verkauft wird, entpuppt sich als patriarchalische Panikmache. Die droht Zuschauern (generisches Maskulinum Absicht) mit dem Gespenst der Feminisierung. Dass eine zu Beginn männlich definierte Person am Ende weiblich definiert wird, stellt Sebastian Mihailescu als furchterregende Verformung der Natur dar. In diesen transphoben Rahmen fügen sich queerphobe Witze über Männer, die anders Auftreten als in konservativ normierten Genderrollen. Visuell, darstellerisch, inszenatorisch und inhaltlich gleichermaßen unterirdisch.

Kritik: Lida Bach

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