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Inhalt

Auf einem Mississippi-Dampfer wird ein Pokerturnier der Superlative veranstaltet. Preisgeld: Eine halbe Million Dollar. Ein ziemlich hochkarätiges Spektakel für den charmanteren Zocker Maverick. Mit Mühe hat er die hohe Teilnahmegebühr zusammengekratzt: Der Auftritt seines Lebens scheint zum Greifen nah. Aber wie das Schicksal so spielt, begegnet ihm die unwiderstehliche Annabelle Bransford, die ihm nicht nur das Herz, sondern gleich auch noch die Brieftasche stiehlt.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wenn man die Namen Richard Donner (SupermanDie Geister, die ich rief...) und Mel Gibson (Mad Max, Braveheart) hört, denkt der Filmkenner unweigerlich an die Lethal Weapon-Reihe, in der beide äußerst erfolgreich zusammen gearbeitet haben. Doch zwischen den vier Filmen haben sich beide darüber hinaus weitere zweimal zusammen getan und 1997 den Thriller Fletchers Visionen und 1994 die Westernkomödie Maverick ins Kino gebracht. Gerade bei letzterem sind die Parallelen zu Lethal Weapon auch unverkennbar vorhanden. Das liegt nicht nur an Cameo-Auftritten, sondern ebenso an der von Mel Gibson verkörperten Hauptfigur Bret Maverick, die ab und an Martin Riggs aus Lethal Weapon erinnert. Maverick ist nie um einen Spruch verlegen und hat ein gewisses Talent dafür Schlamassel anzuziehen. Dennoch ist Maverick nicht nur einfach Lethal Weapon im Wilden Westen, sondern eine vergnügliche Westernkomödie, die ihren eigenen Weg bestreitet.

Für das Drehbuch holte man sich mit William Goldman (Butch Cassidy und Sundance Kid) einen alten Hasen ins Boot, der jede Menge Erfahrung im Westernbereich hat und deshalb auch hier eine grundsolide Arbeit abliefert. Dabei basiert der Film eigentlich auf der erfolgreichen gleichnamigen Serie aus den 50er und 60er Jahren, mit der James Garner (Gesprengte Ketten, Victor/Victoria) seinen Durchbruch feierte. Dieser darf dann auch in der Kinoadaption eine tragende Rolle übernehmen, und zwar als Marshal Zane Cooper, einer der beiden Reisegefährten von Maverick. Die weitere Gefährtin wird von Jodie Foster (Das Schweigen der Lämmer, Taxi Driver) verkörpert, die sich hier einen Ausflug ins Komödienfach gönnt, was ihr aber nur bedingt gelingt. So richtig viel Witz verstreut sie nicht und sie wirkt recht verkrampft in ihrer Rolle, als fühle sie sich damit nicht wohl. Was Foster fehlt, machen Garner und vor allem Gibson wett, der hier extrem gut aufgelegt und mit großer Spielfreude agiert. Gibson war sogar so motiviert, dass er nur schwer abzuhalten war seine Stunts selbst zu machen.

Grob orientiert sich Maverick an seiner Vorlage, ohne sich sklavisch daran festzuhalten. Bret Maverick ist ein leidenschaftlicher Spieler, der seinen Lebensunterhalt mit Pokern bestreitet und davon nicht nur auskömmlich leben kann, sondern seinen Freunden großzügig Kredite gibt. Doch als er eines Tages sein Geld als Starteinsatz für ein großes Turnier benötigt, fällt es ihm schwer das Geld zurückzuverlangen, da er einfach ein zu großes Herz hat und sich von den teils abenteuerlichsten Geschichten umstimmen lässt. Man sollte ihn jedoch nicht unterschätzen, denn mit dem Revolver kann er mindestens genauso gut umgehen, wie mit dem Pokerblatt. Um nun an das Geld zukommen, begibt er sich auf einen wilden Roadtrip quer durch den wilden Westen. Vor malerischer Kulisse nutzt der Film so ziemlich alle Tropen des Genres. Was Maverick darüber hinaus sehenswert macht, ist der Einfallsreichtum. Hier werden nicht nur Klischees bedient, sondern sie werden parodiert. Die Indianer sind nicht die kaltblütigen Jäger auf dem Kriegspfad, sondern gewiefte Geschäftsleute, die ihre Rolle nur für reiche Touristen spielen, um diese ordentlich auszunehmen. Das passt wunderbar zum Gesamtwerk, denn eigentlich ist der Film selbst ein großes Pokerspiel. Hier blufft und betrügt jeder, was nicht nur äußerst witzig ist, sondern Maverick genauso unberechenbar macht. Gerade zum Ende hin überschlägt sich der Film schon fast mit seinen vielen Twists. Ein wahres Vergnügen.

Fazit

Richard Donner und Mel Gibson haben in ihrer Vita wahrlich einige Filme zu stehen, die in die Filmgeschichte eingegangen sind. „Maverick“ zählt nicht unbedingt zu diesen Werken, dennoch muss sich der Film nicht verstecken. Die Westernkomödie ist ein wilder, actionreicher Ritt und ein humorvoller Umgang mit dem Westerngenre, die manche gängige Klischees umkehrt und für einige witzige Momente sorgt. Natürlich stehen die Namen Donner und Gibson für jede Menge handwerklich gut umgesetzte Action und vor allem Mel Gibson strotzt nur so vor Energie, was man leider von Jodie Foster nicht sagen kann, die hier eindeutig fehl besetzt ist. Dafür zaubert der Film an anderer Stelle einige Asse aus dem Ärmel und sorgt damit das ein oder andere Mal für eine Überraschung.

Kritik: Andy Mieland

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