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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der Herumtreiber Cory, Mitte Zwanzig, kommt eigentlich nach Los Angeles, um seinen- als TV Sternchen mehr oder weniger prominenten- Freund Brendan bei dessen Coming Out zu unterstützen, und dann mit ihm in die Szene abzutauchen. Doch Corys aberwitziger Ausrutscher mit Emily, die eigentlich nur auf Frauen steht, macht die Gesamtsituation nicht gerade übersichtlicher...

Kritik

Cory (Dustin Miligan, Die Qual der Wahl) ist ein charmanter junger Mann. Er führt ein normales Leben bis es ihn aufgrund eines Coming Outs seines Freundes Brendan (Luke Bracey, Plötzlich Star) nach Los Angeles verschlägt, wo er nicht nur seinem Freund Beistand leisten muss, sondern dazu auch noch die lesbische Gabbi (Emily Meade, Nerve) kennenlernt, in die er sich nach einem One-Night-Stand verliebt. Cory fühlt sich von nun an in seinem Alltag auf zwei Ebenen mit der Homosexualität konfrontiert: Zum einen beobachtet er, welche Stärke das Coming Out seinem teils in der Öffentlichkeit stehenden Freund abverlangt und zum anderen möchte er eine Person am liebsten von der Homosexualität abbringen, die dieses Bekenntnis bereits hinter sich hat. Cory nimmt uns als Figur also gewissermaßen an die Hand und führt uns in die Probleme von Homosexuellen in der Gesellschaft ein.  

Leider- und so viel sei an dieser Stelle schon einmal vorweggenommen- kommt dabei inhaltlich nichts sonderlich Innovatives heraus. Übliche Probleme wie das Coming Out in der Öffentlichkeit, Sexismusprobleme als homosexuelle Frau oder der Selbstfindungskonflikt werden routiniert durchdekliniert, aber nicht wirklich aufgearbeitet. Man bekommt durch den Film eben keinen Eindruck davon, was es bedeutet in dieser Gesellschaft homosexuell zu sein. Da hilft auch die zugegebenermaßen gut gewählte Zugangsfigur Cory nicht sonderlich, weil auch diese Figur in manchen Momenten stereotypische Denkweisen an den Tag legt, die vom Film selbst teils nicht oder nur oberflächlich kritisiert werden. So bekommen wir einen recht einfachen und durchschnittlichen Blick auf die homosexuellen Charaktere. Me Him Her ordnet sich damit bei den typischen Gleichmacher-Komödien ein, die einfach mit der Prämisse arbeitet, wir wären doch sowieso alle gleich. Damit macht es sich der Film nicht nur sehr einfach, er macht sich auch unschädlich einem Großteil der Kritiken gegenüber, weil das eine Prämisse ist, mit der sich wohl die meisten anfreunden können.

Nun hat diese Konstellation nicht nur ein inhaltliches, sondern auch ein komödiantisches Potential, welches leider ebenso wenig ausgeschöpft wird. Zwar zieht der Film intelligenterweise einen Großteil seiner Gags aus der Rezeption der Gesellschaft (immer wieder sehen wir wie die Protagonisten von außen als befremdlich, als anders, als ungewohnt wahrgenommen werden), was den Humor als Motiv gut manifestiert, aber auch diese Pointen bleiben eher oberflächlich. Zudem verstrickt er sich in der zweiten Hälfte in unnötig vielen Verwirrungen, die nicht skurril wirken, sondern eher unfokussiert. In seinen romantischen und nachdenklichen Momenten kann Me Him Her noch am ehesten punkten. Dort schafft er einige verträumte und inszenatorisch interessant umgesetzte Augenblicke, die als Gags und als Motive der emotionalen Verwirrung und Aufregung zu funktionieren wissen.

Inhaltlich wie inszenatorisch hat Me Him Her also nicht sonderlich viel Innovatives zu bieten. Er ist kein wirklich schwacher Film, dafür hat er eine zu gute Grundkonzeption und die ein oder andere Idee, die den Verlauf durchaus aufwertet. Er ist in erster Linie aber ein recht uninteressanter Film, der vortäuscht, er würde sich der Homosexualität als Thema verschreiben, benutzt sie allerdings nur, um eine altbekannte Komödie nach Schema F zu erzählen. Er schöpft weder das inhaltliche noch das humoristische Potential aus und reiht sich damit bei Komödien wie zuletzt Wer ist Daddy? ein, die ein relevantes Thema als Schauplatz für ein irrelevantes Geschehen missbrauchen. Ein ähnliches Phänomen lässt sich in den letzten Jahren vor allem bei Integrationskomödien beobachten, was in einer Zeit, in der die politische Korrektheit ins Unermessliche hochgehalten wird, wohl auch nicht wundern sollte. Vielen reicht schon die Aussage: Homosexuell zu sein ist okay! Aber das zu erkennen sollte 2018 keine Kunst mehr sein.

Fazit

„Me Him Her“ tut nicht weh, provoziert und polarisiert nicht. Und vielleicht ist auch genau das das Problem: Trotz anschaulicher Grundkonzeption verliert sich der Film in unnötigen und humoristisch oberflächlich bleibenden Momenten, liefert keinen inhaltlichen Mehrwert zum Thema und bleibt dadurch eher uninteressant.

Kritik: Maximilian Knade

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