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Quelle: themoviedb.org

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Metro Manila: Fallende Getreidepreise zwingen den armen Bauern und hart arbeitenden Familienvater Oscar, mit seiner Frau und Kindern in der Großstadt Manila Arbeit zu suchen. Es soll ein Neuanfang voller Hoffnung und Schönheit werden. Doch schon bald wird klar: Hier wartet einzig ein verrohendes System voller Gewalt, Korruption und Tod...

Kritik

Es gibt selten Filme, die den Zuschauer bereits nach einer viertel Stunde zu Tränen rühren können. Doch „Metro Manila“ von Regisseur Sean Ellis, der dieses Jahr auch ins Rennen für England für den besten ausländisch sprachigen Film ging, schafft dies ohne Mühe. Denn der Film rund um eine der größten Städte der Welt, dem Verbund Metro Manila mit insgesamt 11,9 Millionen Menschen, ist eine erschütternde Fabel auf die Menschenwürde. Ein Film voller Fröhlichkeit, Hoffnung, Liebe Schönheit, Faszination und vor allem düsterer Gefahr. Eine Reise in den Abgrund, ohne Ausweg oder schillernde Momente. Denn was uns Regisseur und Autor Sean Ellis hier erzählt, ist eine Geschichte voller Menschlichkeit – schlichtweg die Reise einer Familie in einen Moloch, der sie droht zu verschlingen.

So lebt „Metro Manila“ von seiner ersten Minute an von seiner ruhigen wie sensiblen Inszenierung. In schönen wie intensiven Momenten, wird uns das Leben von Oscar (Jake Macapagal) und Mai (Althea Vega) und ihren beiden Kindern näher gebracht. Eines, welches sich bereits am Abgrund befindet. Denn aufgrund von gefallenen Lebensmittelpreisen, einer starken Landflucht sowie geringer Sozialsysteme, sind sie gezwungen eine schwerwiegende Entscheidung zu treffen: Der Weg aus ihrem Dorf in die große Stadt Manila. Dabei birgt dieser Schritt durchaus Hoffnung. Dies zusammen mit dem genialen Soundtrack von Robin Foster, erzeugt eine Sogwirkung aus Faszination und Schönheit. Manila bietet viel: Glitzernde Fassaden, Konsummöglichkeiten sondergleichen, ein scheinbar großes Angebot an Arbeit sowie möglicher Luxus, der für jeden erreichbar scheint. Doch die Wahrheit sieht anders aus: Denn bereits nach ein paar Minuten werden die Ramirez mit der harten Realität konfrontiert. Ein Wechselbad aus Verzweiflung, puren Hass und dem Wunsch, die Familie ernähren zu können.

Somit stellt uns Regisseur Sean Ellis ein Spiegelbild der aktuellen Gesellschaft vor: Wie viel Unschuld kann erhalten bleiben in Zeiten von Korruption, einem starken Reich/Arm Gefälle sowie dem Drang von Hunger? Was passiert mit guten (wenn auch naiven) Menschen am Bodensatz unserer Metropolen? Wie viel bleibt von ihrer Menschlichkeit übrig? Und „Metro Manila“ präsentiert uns dieses Szenario ungeschönt, brutal und hart. Während Mai nur in einer speziellen Tanzbar Anstellung findet (und auch ihre kleine Tochter hier Arbeit finden soll), gibt es für Oscar nur den Weg der Gewalt. Eine Arbeit bei einem der tödlichsten Jobs in Manila: Das Transportieren von Geld. Und so kann uns „Metro Manila“, fast beiläufig, neben seiner gesellschaftskritischen wie höchst sozialen Geschichte, auch noch einen spannenden Thriller liefern. Denn mehr als nur einmal, ist der Ausgang der Handlung ungewiss. Wohin wird die Reise gehen?

So viel sei verraten: „Metro Manila“ umschifft gekonnt jedes mögliche Klischee. Hier gibt es ein durchaus realistisches Bild einer Welt zu sehen, das so tausendfach, ja gar hundertausendfach, täglich geschieht. Wie würde man selbst auf solche Zeiten reagieren? Wie weit würde man gehen? Mit all diesen Fragen lässt uns Regisseur Sean Ellis schließlich fassungslos nach einem mehr als dramatischen Finale zurück. Und die Frage der Schuld ist leicht zu beantworten: Nicht umsonst gibt es, wie ein roter Faden, die Rückblicke auf Alfred Santos. Eine Fabel aus Ursache und Wirkung. Ein trauriges Bild der Menschheit. Danke Sean Ellis für dieses bitterböse Schauspiel.

Fazit

Es ist schade, dass „Metro Manila“ nicht ins Rennen für den Oscar geschickt wurde. Denn der Film von Regisseur Sean Ellis ist eines der intensivsten wie dramatischsten Filme des Jahres. Eine bewegende Geschichte voller Hoffnung, Leid, Schönheit und Tod. Ein Film über die Menschlichkeit unserer Metropolen. Ein Gleichnis der Menschenwürde. Schlichtweg hervorragendes und atemberaubendes Kino.

Kritik: Thomas Repenning

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