{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Im Jahr 1814 stehen die Mohawk eigentlich neutral dem Krieg zwischen dem britischen Königreich und der US-Army gegenüber. Die Mohawks Oak und Calvin geraten aufgrund der Freundschaft zu dem britischen Soldat Joshua dennoch zwischen die Fronten und werden von einer Truppe blutrünstiger US-Soldaten gejagt, angeführt von dem skrupellosen Colonel Holt.

  • Ulhbnwh8erjy2ycgocqasc2jac0
  • Uvy0uqch2l74zvehpldgfiiprya
  • Vuggr217y6xpy4wnlpswom1vwba
Quelle: themoviedb.org

Kritik

Gesehen im Rahmen des 11. HARD:LINE Film-Festivals

Neben seinem aktuellen Film Brooklyn 45 zeigte das HARD:LINE Film-Festival auch die anderen beiden Regiearbeiten von Ted Geoghegan, der im diesjährigen Director’s Spotlight stand und vor Ort auch zugegen war. Mohawk ist nach We Are Still Here sein zweiter Spielfilm und bietet statt klassischem Haunted House-Horror mit ironischem Einschlag nun einen knüppelharten Survival-Thriller im Westerngewand an, der sich trotz deutlich limitierter Mittel zumindest in der Gewaltdarstellung alles andere als zurückhält.

1814 tobt auf dem nordamerikanischen Kontinent noch der sogenannte Zweite Unabhängigkeits-Krieg zwischen den USA und Großbritannien. Während einige Stämme amerikanischer Ureinwohner sich auf die Seite der Briten schlugen, galten die Mohawks überwiegend als neutral. Der britische Offizier Joshua (Eamon Farren, The Witcher) hegt eine enge Freundschaft – und insgeheim sogar deutlich mehr – zu der Mohawk-Kriegerin Oak (Kaniehtiio Horn, Possessor, tatsächliche eine Mohawk) und deren Mann Calvin (Justin Rain, Fear the Walking Dead), der nicht erst seit dem Krieg einen Groll gegen die weißen Besatzer pflegt. Der jetzige Konflikt ist nur eine gute Gelegenheit, seiner Wut endlich Luft zu machen. Dieses sorgt schnell dafür, dass eine versprengte Gruppe von US-Soldaten Jagd auf das Trio macht. Nachdem während einer frühen Auseinandersetzung deren Colonel stirbt, übernimmt der nächstranghöchste Holt (Ezra Buzzington, Die Fabelmans) das Kommando. Dies erweist sich nicht gerade als Vorteil für die Gejagten, denn Holt ist ein absolut skrupelloser Mistkerl, der sich um politische Vorgaben und Kriegsrechte einen Dreck scherrt.

Das zeitliche und lokale Setting ist ziemlich reizvoll, schließlich gibt es nach wie vor viel zu wenige (gute) Genre-Filme, die den Wilden Westen der USA nicht ausschließlich für klassische Cowboy-Geschichten verwenden. Mohawk könnte diesbezüglich ein echter Hoffnungsträger sein, erweist sich aber in vielerlei Hinsicht als relativ herbe Enttäuschung. Als gelungen können unter Strich lediglich die guten, handgemachten Effekte und teilweise ganz ordentliche Darstellerleistungen angebracht werden, wobei letzteres auch nur mit Abstrichen. Wirklich überzeugend ist Ezra Buzzington als grimmiger Colonel Kurt-Verschnitt, der auch in Brooklyn 45 herausstach und generell über eine sehr interessante Charakter-Fresse verfügt. Als Antagonist scheinbar immer ziemlich verlässlich. Hauptdarstellerin Kaniehtiio Horn kann natürlich wesentlich weniger zeigen, gefällt aber zumindest über ihre physische Präsenz. Das passt schon recht gut für so einen Film. Der Rest vom Cast ist zumindest kein Totalausfall (darunter auch der verstorbene Wrestler Jon Huber a.k.a. Luke Harper a.k.a Brodie Lee in seiner einzigen Filmrolle), und erfüllt mehr oder weniger seinen Zweck. Der Gewaltgrad fällt durchaus zünftig aus, ohne dass es in eine wilde Splatter-Orgie mündet. Der Film ist dahingehend ziemlich kompromisslos und das macht meist eben mehr als Hektorliter Blut. Zimperlich geht man hier definitiv nicht vor. Damit wären die positiven Aspekte von Mohawk leider schon alle abgehandelt.

Die Story ist an sich natürlich arg simpel und ein solcher Film braucht grundlegend ja auch keine inhaltlichen Geistesblitze, aber selbst für solche Verhältnisse bewegt man sich hier auf dem absoluten Minimum. Dann muss eben die Inszenierung und Intensität passen, was hier aber oftmals nicht der Fall ist. Die beschränkten Mittel sieht man leider deutlich. Gefühlt spielt sich das Setting immer nur im selben, nichtsagenden Waldstück ab, dass keinerlei Stimmung für Zeit und Ort vermittelt, sondern einfach nur verfügbar war. Das wirkt schon sehr behelfsmäßig aus Mangel an Alternativen und vermittelt den Eindruck, die Kamera wurde nur ab und an mal umgestellt. Man dreht sich praktisch nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich schnell im Kreis, denn bis auf das Zehn-Kleine-Jägermeister-Prinzip geschieht hier eigentlich nichts. Das ist schneller ermüdend als erhofft und am Ende des Tages hätte die Handlung auch zu jeder Zeit in jedem x-beliebigen Waldstück spielen können und wäre vermutlich sogar eher besser als schlechter. Denn das interessante Setting mit seinen Hintergründen ist nur Staffage, verfolgt aber keinen größeren Nutzen. Da werden Hoffnungen geschürt (und vermutlich gab es diesbezüglich sogar gewissen Ambitionen), die einfach nicht erfüllt werden. Schlussendlich hätte das auch irgendein Backwood-Survival-Film sein können, der dann aber auch nicht aus der Masse herausstechen würde. Das ist nicht richtig schlecht, allerdings in seinen Umsetzungsmöglichkeiten sichtlich (und ungünstig) limitiert und noch viel deutlicher zu beliebig und ganz schnell wieder vergessen.

Fazit

In Ansätzen interessanter Hybrid aus Western und Survival-Horror, der aber nur durch seine drastische Gewaltdarstellung und einen charismatischen Antagonisten überzeugen kann. Der Rest wirkt ziemlich beliebig, ermüdet schnell und scheitert leider an seinen geringen Mitteln, die bei einem historischen Setting natürlich immer deutlicher auffallen.

Kritik: Jacko Kunze

Wird geladen...

×